Der Australian Shepard

Australian Shepard
Australian Shepard | Foto: monika1607 / pixabay.com

Der Australian Shepard ist, obwohl er einer der beliebtesten Hunde Deutschlands ist, immer noch in vielen Bereichen eine vollkommen falsch verstandene Rasse. Diese rein auf besonders ausgeprägte Merkmale als Hütehunde gezüchtete Rasse ist nicht zuletzt auch aufgrund ihrer vielfältigen Farbvarianten ein sehr beliebter Familienhund. Leider sehen viele Hundebesitzer nicht ein, dass es bei dieser Rasse in erster Linie sehr auf die entsprechende Auslastung der Tiere ankommt. Sie brauchen nicht nur jede Menge Auslauf sondern schlichtweg eine Aufgabe. Bei dieser muss natürlich auch die geistige Auslastung des Hundes gegeben sein. Fühlt sich der Australian Shepard gelangweilt weil er zu wenig Auslastung hat, dann kann es schnell passieren, dass er sich seine eigene Beschäftigung sucht. Diese liegt allerdings in den meisten Fällen nicht im Interesse des Besitzers. Dem Arbeiten mit diesen Hunden kommt ihre hohe Intelligenz zu Gute. Doch genau diese hohe Intelligenz führt auch nur allzu oft dazu, dass der Australian Shepard, wenn er sich langweilt beginnt, eigene Entscheidungen zu treffen. Hier liegt die Kunst des Hundebesitzers darin, diesem entgegenzuwirken indem er seinen Hund entsprechend auslastet, fördert und fordert.

Der Australian Shepard und sein Wesen

Das Wesen des Australian Shepard lässt sich in wenigen Worten beschreiben. Er ist sehr sportlich, aufmerksam und höchst intelligent. Diese Eigenschaften paaren sich beim Australian Shepard mit einem gesunden Wachinstinkt und einem enormen Lernvermögen. Dennoch ist diese Rasse sehr liebevoll und eignet sich bei entsprechender Auslastung durchaus auch als Familienhund. Allerdings möchten diese Hunde nicht einfach nur bewegt werden, sie möchten auch ihre hübschen Köpfe anstrengen. Dafür eignet sich die Fährtenarbeit mindestens ebenso gut wie der Hundesport, bei dem sich der Hund sowohl bewegen als auch viel konzentrieren muss. Doch auch beim Erlernen diverser Tricks und Kunststücke beweisen diese intelligenten Hunde, dass sie ebenso lernwillig wie auch lernfähig sind.  Sie lieben es zu arbeiten und sich zu präsentieren. Zu unterscheiden ist beim Australian Shepard heutzutage jedoch zuchtbedingt auch zwischen der reinen Arbeitslinie und der etwas weniger arbeitlich geprägten Showlinie. Wobei natürlich auch letztere Zuchten immer noch einen gewissen Anspruch an das Arbeiten in körperlicher wie auch in geistiger Hinsicht haben. Alles in allem ist der Australian Shepard ein treuer und liebevoller Begleiter, der jedoch die Arbeit braucht um sich wohlfühlen zu können und glücklich zu sein.

Der geschichtliche Hintergrund vom Australian Shepard

Anders als es der Name dieser Rasse vielleicht vermuten lässt, liegt der Ursprung in Nordamerika und nicht in Australien. Jedoch wird sein Ursprung auch mit baskischen Schäfern in Verbindung gebracht, die um das 19. Jahrhundert von Australien aus nach Amerika einwanderten und dabei eine Vielzahl von Merinoschafen bei sich hatten. Diese Schafe wurden weit vor dieser Zeit bereits von Amerika aus nach Australien exportiert und bekamen aus diesem Grund auch den Namen Australian Sheep. Und eben jene Schafe waren es, die nun viele Jahre später gemeinsam mit ihren Schäfern wieder nach Nordamerika zurückkamen. Um dem Schutz und der Bewachung der Tiere gerecht werden zu können, wurden mutige Hunde benötigt, die gelehrig, wenig und schnell waren und dennoch eine unbedingte Liebe zum Menschen hatten. Eben die Australian Shepards. In Arizona wurde im Jahre 1957 das erste Zuchtbuch für diese Rasse eröffnet, eine Anerkennung durch die FCI erfolgte erst viele Jahre später, nämlich 1996. Welche ursprünglichen Rassen und Hundetypen der Herauszucht vom Australian Shepard zugrunde liegen, darüber herrscht noch keine weitreichende Kenntnis. Fest steht jedoch, dass die gezielte Zucht auf die heute vertretene Farbvielfalt erst im Laufe der Jahre zutage trat. Doch diese ganz gezielte Zucht auf verschiedene Farbschläge brachte auch einige gravierende gesundheitliche Defekte mit sich, auf die wir später noch zu sprechen kommen.

Der Australian Shepard und seine Ansprüche

Der Australian Shepard wurde eigens als Hütehund gezüchtet und hat demzufolge auch heute noch, ganz gleich aus welcher Linie er letzten Endes stammt, ein gewisses Hütegen in sich. Das heißt, er ist zwar durchaus ein treuer Begleiter und liebevoller Familienhund, doch er möchte eine Aufgabe haben. Eine Aufgabe, die ihn auslastet und die ihn sowohl geistig als auch körperlich fördert und fordert.  Neben dem täglichen Auslauf, auf den er keinesfalls verzichten kann sollte er also auch geistig ausgelastet werden. Ob dies nun im Rahmen von Fährtensuche oder dem Erlernen zahlreicher Tricks und Kunststücke oder doch eher im sportlichen Bereich passiert ist einerlei. Wichtig ist, dass dieser Hund keine Langeweile hat. Dann nämlich sucht er sich eigenmächtig eine Beschäftigung und die wird dem Besitzer in den meisten Fällen sicher nicht gefallen. Obgleich mit einem stattlichen Arbeitstrieb versehen, möchte der Australian Shepard dennoch am liebsten auch einen vollwertigen Familienanschluss genießen. Er ist ein absoluter Schmuser, was bei der Beurteilung vom Zeitfaktor in jedem Fall Berücksichtigung finden sollte. Auch in Sachen Fellpflege sollte hier die entsprechende Zeit mit eingerechnet werden. Der Australian Shepard verfügt über ein dichtes Fell mit Unterwolle, das regelmäßiger Pflege bedarf.

Der Australian Shepard und seine Gesundheit

Australian Shepard Welpen
Australian Shepard Welpen | Foto: monika1607 / pixabay.com

Wie bereits weiter oben erwähnt, trägt der Australian Shepard aufgrund der zwischenzeitlich stark auf Farbe ausgelegten Zucht eine Reihe an möglichen Erkrankungen mit sich rum. Neben den klassischen genetisch bedingten Erkrankungen im Bereich von HD und ED sind hier vor allem beim Farbschlag Blue Merle die Augen betroffen, ebenso die Ohren. Bei Verpaarungen aus zwei Blue Merle Eltern kann davon ausgegangen werden, dass der überwiegende Teil der Nachzuchten mit Blindheit und Taubheit zu kämpfen haben. Doch auch im Bereich MDR 1, also einer sogenannten Arzneimittelunverträglichkeit die sich in erster Linie auf den Wirkstoff Ivermectine bezieht, ist der Australian Shepard sehr anfällig. Daneben sind jedoch auch immer wieder Allergien, Probleme im Bereich des Herzens und der Schilddrüse sowie Gebissfehler festzustellen. Ein Problem, das sicherlich auch auf die recht wilde Vermehrung zurückzuführen ist, die auftrat als der große Boom auf diese Hunde entstand.  Es ist beim Kauf eines Australian Shepard unbedingt und in jedem Fall darauf zu achten, dass dieser aus einer verantwortungsvollen Zucht kommt, bei der auch alle Elterntiere auf die diversen Erbkrankheiten negativ getestet wurden.

Der perfekte Mensch für einen Australian Shepard ist…..

Sehr sportlich und gerne in der Natur unterwegs. Er hat die Möglichkeit, sich hinreichend den Belangen seines Hundes zu widmen und schreckt auch vor der Fellpflege nicht zurück. Da es sich beim Australian Shepard um einen ganz besonders intelligenten Hund handelt, ist er für reine Anfänger nur bedingt geeignet und hier sollte dann bei der Erziehung in jedem Fall auch mit professioneller Hilfe zu Werke gegangen werden. Auch sollte der Besitzer eines Australian Shepard in jedem Fall sehr kreativ sein um seinem Hund auch eine gewisse Abwechslung bei der Arbeit und der Beschäftigung bieten zu können. Dies ist vor allem auch für das geistige Wohlbefinden dieser Hunde von besonderer Wichtigkeit. Ansonsten muss natürlich neben viel Bewegung in der Natur und der Arbeit selber auch viel gekuschelt werden. Auch diese Arbeitshunde brauchen ihre Streicheleinheiten und eine liebevolle Umgebung.  Kinder sind sehr willkommen, auf diese kann der Australian Shepard nämlich aufpassen, kann sie umsorgen und sie bespaßen. Somit ist er natürlich auch als Familienhund bestens geeignet, wenn denn die Rahmenbedingungen in punkto Auslastung stimmen.

Fazit

Wer sich diese tollen Hunde ins Haus holt, der sollte sich im Vorfeld in jedem Fall besonders intensiv mit den Wünschen und Bedürfnissen befassen. Stimmt das Umfeld für einen Australian Shepard so kann man mit ihm durch dick und dünn gehen. Immer eng an der Seite seines Menschen ist dieser tolle Hund für jedes Abenteuer zu haben und begleitet seinen Menschen treu ergeben, wo immer dieser auch hingeht. Allerdings ist diese Rasse recht anspruchsvoll und als Anfänger sollte man hier zumindest anfänglich mit fachmännischer Unterstützung arbeiten. Sind die Grundsteine jedoch gelegt, dann hat man mit einem Australian Shepard einen optimalen Familienhund, der glücklich ist sein neues Rudel bewachen, begleiten und beschützen zu dürfen. Daneben darf sich jeder Besitzer dieser Hunde sicher sein, dass er immer wieder die eine oder andere Situation mit seinem Vierbeiner erleben wird, die ihn zum Lachen bringt und in Erstaunen versetzt.

Mehr Informationen rund um den Australian Shepard findet man auf myaustralianshepherd.de.

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