Der Border Collie

Border Collie
Border Collie | Foto: SoloStar / pixabay.com

Der Border Collie ist nicht nur einer der beliebtesten sondern auch einer der am vielseitigsten einsetzbaren Hunde überhaupt. Seine mittelgroße, recht elegante Erscheinung und die recht breite Farbvielfalt machen ihn zu einem durchaus sehr beliebten Hund. Als kinderlieber Vierbeiner, der einen guten Wachinstinkt verfügt und darüber hinaus auch noch für jeden Spaß zu haben ist, machen ihn auch zu einem optimalen Begleiter für Kinder. Allerdings ist der Border Collie auf seine eigene Art und Weise ein Hund, der durchaus auch den einen oder anderen Anspruch an seinen Menschen und die Haltung stellt. Hierbei kommen verschiedene Faktoren zum Tragen. Als Hütehund gezüchtet, ist der Border Collie auch heute noch sehr darauf bedacht, seine Herde zusammenzuhalten. Zur Gruppe der Arbeitshunde gehörend möchte der Border Collie natürlich auch entsprechend beschäftigt, gefördert und gefordert werden. Diese alte englische Hütehundrasse hat eine lange und sehr interessante Geschichte. Doch ebenso verfügen diese Hunde über ein ihnen eigenes Wesen, mit dem sie im Laufe der Jahre unzählige Fans in ihren Bann gezogen haben. Ein robuster Vierbeiner, der durch seine vielen Vorzüge auf ganzer Linie von sich zu überzeugen weiß. Durch sein tolles Wesen ist der Border Collie auch besonders vielseitig einsetzbar, vor allem im Sport macht er eine herausragende Figur.

Das Wesen vom Border Collie

Der Border Collie ist eigentlich als Hütehund für Schafe gezüchtet worden. Aus diesem Hintergrund heraus ist es nicht weiter verwunderlich, dass er auch heute noch mit einem entsprechenden Arbeitstrieb ausgestattet ist. Allerdings muss man in der heutigen Zeit aus Sicht der Zucht auch zwischen zwei Linien unterscheiden. Zum einen sind die Arbeitshunde zu finden und dann Hunde aus der sogenannten Showlinie. Bei ihnen wurde bei der Zucht weniger auf die Eigenschaften zur Arbeit geachtet, vielmehr wurde das Hauptaugenmerk darauf gelegt, die Schönheit vom Border Collie noch weiter zu verbessern.  Obgleich auch Hunde aus der Showlinie immer noch über einen gewissen Hang und Drang zur Arbeit verfügen ist es doch so, dass sie im Großen und Ganzen weit ruhiger sind und auch im Bereich der Arbeit nicht ganz so anspruchsvoll wie ihre Artgenossen aus reiner Arbeitslinie. Der Border Collie ist ein besonders freundlicher Hund, der gerade Kindern ein besonders guter Begleiter ist. Doch auch in punkto Intelligenz ist er nur schwer zu übertreffen und daneben weiß er auch durch seine besondere Sportlichkeit zu bestechen. Wird der Border Collie hinreichend ausgelastet, dann ist er ein absolut ausgeglichener Hund, der stets bemüht ist, seinem Menschen zu gefallen. Auch ist er für das Erlernen diverser Tricks und Kunststücke sehr zugänglich. Aufgrund des freundlichen Wesens vom Border Collie ist dieser in den verschiedensten Bereichen eingesetzt. So sind sie oft in den verschiedensten Therapie Bereichen ebenso anzutreffen wie bei einem Einsatz als Suchhund. Für den Schutzdienst und dergleichen mehr ist der Border Collie jedoch in jedem Fall ungeeignet. Dafür ist er ein perfekter Begleiter für Kinder, die in ihm nicht selten ihren besten Freund sehen.  Ein sportlicher Hund, der gerne unterwegs ist und die Arbeit liebt, der aber auch alles für seinen Menschen tut und in jedem Fall auch als vollwertiges Familienmitglied angesehen werden möchte. Kinder und andere Tiere liebt der Border Collie ebenso wie die Zweisamkeit mit seinem Menschen.

Der geschichtliche Hintergrund vom Border Collie

Seinen Ursprung hat der Border Collie im englisch-schottischen Grenzgebiet, also im Bereich vom Großbritannien. Entstanden ist die Rasse aus den Bemühungen heraus, Hunde zu züchten, die über einen ganze besonderen Hütewillen verfügen und somit auch entsprechend hohe Eigenschaften in diesem Bereich an den Tag legten. In der Ursprungsregion hielten sich die Farmer bereits seit vielen Jahrhunderten Hunde, die ihnen halfen, die Viehherden zu bewachen und von einer Wiese auf die nächste zu treiben. Doch daneben sollten die Hunde natürlich nicht nur das Vieh sondern eben auch Haus und Hof bewachen. Um jedoch ihre Arbeit machen zu können, mussten die Hunde nicht nur schnell und wenig sein, sie mussten auch über eine gute Intelligenz verfügen, die sich mit einer schnellen Auffassungsgabe verbindet. Daneben war es unabdingbar, dass sie robust waren und somit gut in der Lage, Wind und Wetter zu trotzen. Nun ist es in Anbetracht dessen wohl auch nicht weiter verwunderlich, dass bei der damaligen Auswahl der Zuchttiere nicht wirklich Wert auf optische Merkmale und Gesundheit gelegt wurde. Alleine die Bereitschaft zur Arbeit war ausschlaggebend. Sie mussten gute Hüteeigenschaften aufweisen und die Arbeit am Schaf lieben. Bereits damals trafen sich die Farmer immer wieder in regelmäßigen Abständen, um ihre besten Hunde gegeneinander antreten zu lassen. In diesen sogenannten Sheepdogtrails mussten die Hunde ihre Geschicklichkeit beim Zusammentreiben der Schafe unter Beweis stellen. Klar, dass hier die besten der besten Hunde dann besonders gerne zur Zucht genommen wurden. Jene Sheepdogtrails sind jedoch auch in der heutigen Zeit noch zu finden und nach wie vor ein wichtiges Kriterium bei der Beurteilung der Border Collies. Über die Theorie, wie der Border Collie zu seinem Namen kam, herrscht noch keine Einigkeit. Hier gibt es verschiedene Ansichten. Fest steht jedoch, dass der Namensteil Border aus der Tatsache herrührt, dass diese Rasse aus vielen verschiedenen Hütehunden im englisch schottischen Grenzgebiet stammt. Was den Collie betrifft, scheiden sich die Geister. Einige sind der Meinung, Collie stamme vom Wort Kuli ab, was in jener Zeit eine Bezeichnung für Arbeiter und Tagelöhner war. Anderen Meinungen zufolge stammt die Bezeichnung vom englischen Wort Coly ab, was seinerzeit für einen schwarzen Hund bezeichnend war. Die Mehrheit der Meinungen geht heute jedoch dahin, dass Collie von dem Wort Colley abgeleitet wurde, was in jener Zeit so viel bedeutete wie nützlich. Das ist wahrscheinlich in der Tat die sinnigste Erklärung. Somit war ein Border Collie ein nützlicher Hund aus dem Grenzgebiet. Seine Anerkennung durch die FCI fand diese Rasse im Jahr 1976.

Welche Ansprüche stellt der Border Collie

Border Collie Welpe
Border Collie Welpe | Foto: serenamontagnani / pixabay.com

Der Border Collie ist in erster Linie ein Arbeitshund. Das heißt, er möchte gefördert und gefordert werden. Daneben gelten diese Vierbeiner jedoch auch als die intelligentesten Hunde der Welt. Es ist nicht leicht, einem Border Collie wirklich in vollem Maße gerecht zu werden und so sollte man sich hier schon bewusst sein, worauf man sich einlässt. Die reine körperliche Auslastung ist diesen Hunden nicht genug. Sie müssen mit dem Kopf arbeiten. Ist dies nicht gegeben, dass werden diese schlauen Hunde ihre eigenen Entscheidungen treffen und das führt dann in vielen Fällen leider oft zur Abgabe des Hundes. Ein Border Collie möchte also eine Aufgabe haben, er braucht ein Haus mit Garten und Menschen, die viel Zeit und auch Erfahrung haben. Er möchte also gerne im Haus leben und dennoch viel mit seinem Menschen in der Natur unterwegs sein. Daneben fühlt sich der Border Collie auf einem Agility Platz oder beim Lernen von Tricks und diversen anderen Dingen am wohlsten.

Der Border Collie und seine Gesundheit

Obgleich der Border Collie an sich als eine recht robuste Rasse gilt, gibt es doch einige Dinge, die ihm gesundheitlich anlasten. Neben einem starken Hang zu Augenerkrankungen bringen Border Collie auch immer häufiger den sogenannten MDR1 Defekt mit sich, der eine Unverträglichkeit vorwiegend gegen Ivermectine bedeutet. Viel schlimmer jedoch ist die Tendenz zu einer fast immer tödlich verlaufenden Stoffwechselerkrankung, der sogenannten Canine Ceroid Lipofuszinose, kurz CL. Auch TNS ist eine nicht unübliche Erkrankung beim Border Collie. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung des Knochenmarks, durch die die Abgabe der weißen Blutkörperchen in den Blutkreislauf des Hunde blockiert wird. Verantwortungslose Züchter verpaaren auch schon mal zwei Merle Elterntiere miteinander, was zur Folge hat, dass die Welpen nicht selten taub und blind sind.  Obgleich in Deutschland offiziell verboten, wird eine derartige Verpaarung von Privatleuten immer mal wieder vorgenommen. Beim Kauf eines Welpen oder Hundes sollte also wirklich auf eine verantwortungsvolle Zucht geachtet werden. Am besten lässt man sich hier die Untersuchungsergebnisse beider Eltern vorweisen, so kann man sich zumindest ein Stück weit absichern.

Der perfekte Mensch für einen Border Collie ist……

Sehr sportlich und kreativ, hat bereits erste Erfahrungen mit derartigen Rassen und bringt viel Zeit, Liebe und Geduld mit in die Mensch-Hund-Beziehung. Daneben sollte der Mensch eines Border Collies für jeden Spaß zu haben sein und sich immer wieder neue Herausforderungen überlegen, die sowohl ihm als auch seinem Hund Spaß machen. Ist der Garten groß genug, dann würde sich der Border Collie auch über ein paar Hühner sehr freuen, die er bewachen kann. Ebenso gerne ist er jedoch der große Beschützer von Kindern. Bei und mit ihnen zeigt der Border Collie erst so richtig seinen wahren Charakter und weicht ihnen nicht mehr von der Seite. Doch auch im Trick Bereich sollte der Besitzer arbeiten können und wollen. Hier finden diese Hunde großen Gefallen dran und wer sich einmal intensiv hiermit beschäftigt, der wird schnell erstaunt sein, was diese Hunde alles können und wie schnell sie lernen.

Fazit

Nicht unbedingt als reiner Anfängerhund geeignet präsentieren sich diese besonders sportlichen und hoch intelligenten Hunde jedoch in jedem Fall als tolle Familienhunde, so denn ihren Bedürfnissen Rechnung getragen wird. In die Hände von absoluten Anfängern sollte ein Border Collie nur unter anfänglich professioneller Begleitung gegeben werden. Hier kann es schnell zu Unstimmigkeiten kommen, was auch dazu führt, dass leider viel zu viele dieser wunderschönen Hunde in Tierheimen landen. Es sollte sich also wirklich jeder ganz besonders gut überlegen, ob er einem Border Collie wirklich auch in vollem Maße gerecht werden kann, nur dann hat er einen unbedingt treuen und liebevollen Begleiter an seiner Seite, der mit seinem Menschen überall hin geht und alles mit ihm teilt.

1 Kommentar

  1. Definitiv ein schwer erziehbarer Hund, wenn Hundehalter und Hund nicht zusammen passen oder von Anfang an grundlegende Fehler gemacht werden.

    Wir haben vor etwas mehr als einem Jahr einen Border Collie Welpen von einer sehr erfahrenen Züchterin bekommen, die eher riskiert auf einem Welpen sitzen zu bleiben, als ihn in die falschen Hände zu geben. Es gab – schon bevor der Wurf überhaupt gezeugt war – regen Austausch mit der Züchterin, sowohl telefonisch als auch per e-mail. Nachdem die Welpen geborgen waren, gab es nach drei Wochen den ersten Termin an der Wurfkiste im Haus der Züchterin und nach sieben Wochen den zweiten auf dem Hofgelände. Beim zweiten Termin machte uns die Züchterin mit dem Welpen bekannt, den sie für uns ausgesucht hatte. Ein weiterer Besucher bekam da auch seinen Welpen zugeteilt, war aber mit der Wahl der Züchterin nicht einverstanden. Damit ging er leer aus.

    Auch wir lassen uns nicht gerne unsere persönlichen Entscheidungen – zumal die mit jahrelangen Konsequenzen – aus der Hand nehmen. Aber wir sahen definitiv, dass diese Züchterin genau weiß, was sie tut. Sie kannte die Welpen, sie kannte uns und hat seit über 20 Jahren Zuchterfahrung. Es sprach also rein garnichts dagegen ihr die Wahl zu überlassen. Dafür haben wir einen Welpen mit ausgezeichneter Kinderstube bekommen und hatten für die ersten Wochen jederzeit eine Ratgeberin in allen Fragen. Das hat den Preis von knapp 2.000 Euro gut halbiert und uns – sehr viel wichtiger – viele Irrtümer im Umgang mit dem Welpen und seiner Gesundheit erspart. Wieviel Mist im Internet als Ratschlag etc. verkauft wird, ist echt unglaublich.

    Schwer erziehbar? Wer glaubt ständig an dem Welpen herum erziehen zu müssen, wird es definitiv nicht leicht haben. Aufgrund seiner Intelligenz und des Überflusses an Zeit hat der Hund ein feines Gespür dafür was gerade angesagt ist. Er versucht sich in das Familienleben zu integrieren, indem er die Schwächen seiner Halter auslotet und nutzt, unter Umständen, ohne das dies dem Halter bewusst wird. Genauso erkennt er aber auch seine Grenzen bei jedem einzelnen Familienmitglied und hält diese ohne viel Zutun des Menschen ein. Mit letzterem kann man sich die Erziehung erleichtern. Natürlich muss sich die Familie aber ganz genau im Klaren darüber sein, was der Hund dürfen soll und was nicht. Das sollte dann auch der Welpe mit seinem Kulleraugenblick nicht verhandeln dürfen. Konsequenz ist das A und O der Border Collie Erziehung, denn im Widersprechen und Aussitzen von Anforderungen und Befehlen ist der Border Collie sehr hartnäckig und findig.

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