Fleischsaftgarung oder Extrusionsverfahren: Wie ernähre ich meinen Hund richtig?

Trockenfutter kaltgepresst
Jack Russel Terrier mit kaltgepresstem Tockenfutter | Foto: TatyanaGl / Bigstockphoto.com

Die Ernährung eines Hundes ist ein wesentlicher Eckpfeiler seiner Gesundheit. Dabei stehen Hundebesitzer nicht selten vor einer schier unglaublich vielseitigen Auswahl an verschiedenen Futterangeboten in Supermärkten, im Fachhandel für Tierbedarf oder online. Die wichtigsten Unterschiede sind in der Zubereitung begründet. Hier setzen immer mehr Hundebesitzer auf die Fleischsaftgarung. Doch was hat es damit auf sich und wo liegen die Unterschiede zum herkömmlichen Extrusionsverfahren?

Schonende Zubereitung für eine bessere Verdauung

Die Zubereitungsart des Futters ist essenziell, wenn es um die spätere Verdauung geht. Bei der Herstellung von Trockenfutter kommen zwei relevante verschiedene Methoden zum Einsatz. Zum einen das am weitesten verbreitete Extrusionsverfahren und zum anderen die neue Alternative, die Fleischsaftgarung. Um die Unterschiede besser verstehen zu können, hier eine kurze Erläuterung dazu:

Das Extrusionsverfahren

Bei diesem von bekannten Anbietern, wie Bosch, Josera oder Wolfsblut, verwendeten Produktionsverfahren werden in der Regel Fleischmehl oder andere tierische Proteine und Kohlenhydrate unter sehr hohem Druck, bei hohen Temperaturen und unter Zuführung von Wasser zu einem Teig geformt. Dieser wird dann im Anschluss durch Düsen gepresst, wobei die bekannte Pelletform entsteht. Es gibt auch kaltgepresstes Trockenfutter.

Die Konsistenz des extrudierten Hundefutters ist vergleichbar mit der von Cornflakes. Ähnlich verhält sich dieses Futter später auch im Magen des Tieres. Man stelle sich eine Schüssel mit Cornflakes vor. Wird Milch dazugegeben, dann quellen diese nach und nach auf. Im Magen des Hundes passiert Vergleichbares. Das hat nicht selten zur Folge, dass das Tier unter Blähungen und dem bekannten Futterbauch leidet. Das macht den Hund müde und träge und bei zu frühzeitiger Aktivität kann es zu einer gefährlichen Magendrehung kommen.

Die Fleischsaftgarung

Diese Form der Nahrungszubereitung ist deutlich schonender als die Extrusion, die Nährstoffe werden bei dieser Methode erhalten. Bei der Fleischsaftgarung setzt der Hersteller ausschließlich auf frisches Fleisch, das bei niedriger Temperatur nur im eigenen Saft über einen langen Zeitraum gegart wird. Dabei werden weder Wasser noch andere Stoffe hinzugefügt. Somit bleibt nicht nur der natürliche Geschmack des Fleisches erhalten, sondern die Verdauung verläuft deutlich schneller und somit schonender und artgerechter. Das Tier erlebt ein angenehmes Sättigungsgefühl und wirkt nach dem Fressen nicht mehr so antriebslos, sondern agil und munter. Da der Hund von Natur aus ein reiner Fleischfresser ist, ist diese Form der Ernährung eine der natürlichsten überhaupt.

Auch der Blick auf den Hundekot liefert Erkenntnisse über die Nahrungsqualität, denn Menge, Geruch, Farbe und Beschaffenheit geben Auskunft darüber, ob die Nahrung eine natürliche Verdauung und Verwertung ermöglicht. So ist bei fleischsaftgegarter Nahrung die resultierende Kotmenge klein, formfest und hat auch keinen aufdringlichen Geruch.

Spielt die Hunderasse eine Rolle?

Kleine Hunderassen | Foto: Life on White / bigstock.com

Ob sich nun für Futter aus Fleischsaftgarung oder dem Extrusionsverfahren entschieden wird, ist die eine Sache. Ein weiterer Aspekt ist die Rasse und Größe des Tieres. Denn in der Tat spielt die Hunderasse im Hinblick auf die Futtermenge eine Rolle. Das erste Kriterium sind die Größe und Gewicht des Hundes. Ein Dackel benötigt deutlich weniger Energie als ein ausgewachsener deutscher Schäferhund. Aus diesem Grund wird zunächst zwischen kleinen, mittleren und schließlich großen Hunden unterschieden. Des Weiteren ist das Aktivitätslevel wichtig. Einige Rassen sind kaum zu bändigen und oftmals über mehrere Stunden aktiv. Da steigt der Energiebedarf. Anders verhält es sich mit eher ruhigen Rassen, wie der Berner Sennenhund. Das sind wesentliche Faktoren, die bei der Entscheidung zur richtigen Futtermenge bedacht werden müssen.

Ob dem Tier Nassfutter oder Trockenfutter oder eine Mischung angeboten wird, hängt ein wenig vom Besitzer ab. Hier scheiden sich die Geister. Geht es um Trockenfutter, so hat sich die Zubereitungsform der Fleischsaftgarung zunehmend etabliert und wird von zahlreichen Hundebesitzern bevorzugt. Aber auch bei der Nassnahrung ist die Fleischsaftgarung auf dem Vormarsch. Hier wird, wie bei der Trockennahrung auch, frisches Fleisch nur im eigenen Fleischsaft gegart. Hier kommt jedoch abweichend zur Trockennahrung eine besondere Kurzgartechnik zum Einsatz. Diese Gartechnik funktioniert nur im Tetra Recart®- Karton, weil dort die Kerntemperatur des Frischfleisches über die schmalen Seiten schneller erreicht wird, als bei einer Dose. Das birgt den Vorteil, dass das Fleisch am Kartonrand nicht wie bei Dosennahrung verkocht.

Zu guter Letzt gibt es Hunderassen mit besonderen Ansprüchen und Anforderungen, die zu bedenken sind. Allen voran der beliebte Labrador. Ein genetischer Defekt hat dazu geführt, dass diese Rasse kein Sättigungsgefühl kennt. Ein besonderes Augenmerk muss hier auf die Futtermenge gerichtet werden, denn bei jedem Spaziergang und Aufenthalt im Freien wird der Hund fressen, was ihm vor die Nase kommt.

Worauf ist bei einem Welpen zu achten?

Ein Welpe hat selbstverständlich andere Anforderungen an das Futter, als ein ausgewachsener Hund. Da sich das Tier noch im Wachstum und der Entwicklung befindet, muss das Futter entsprechend angepasst werden.

Vergleichbar mit einem menschlichen Baby bekommt auch der Welpe mehrmals täglich Futter angeboten. Zu Beginn dürfen es bis zu vier Mahlzeiten über den Tag verteilt sein. Allerdings muss unbedingt auf die Menge geachtet werden. Eine überhöhte Zufuhr an Energie schadet dem Hund. Zwar droht nicht sofort Übergewicht, jedoch ist ein zu schnelles Wachstum eine Gefahr für die Gesundheit. Es empfiehlt sich die Futtermenge anhand der Wachstumskurve festzulegen. Größe und Gewicht des Tieres spielt hier die entscheidende Rolle. Außerdem sollte stets nur so viel Nahrung bereitstehen, wie der Welpe für eine gesunde Entwicklung benötigt. Ein „All-you-can-eat“ Angebot darf es nicht geben.

In ersten Monaten durchläuft der Hund viele, wichtige Lernphasen. Das Belohnungssystem mit Leckerli hat sich bei vielen bewährt und kommt gern zur Anwendung. Wichtig ist, dass dieses „extra“ Futter in die tägliche Futtermenge eingerechnet wird. Selbst Kauspielzeug, wie Rinderhaut, enthält viele Kalorien. Dies sollte möglichst nicht unterschätzt werden.

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