Der Fellwechsel beim Hund

Der Fellwechsel beim Hund
Der Fellwechsel beim Hund | Foto: Inna_Dodor / Depositphotos.com

Die meisten Hunderassen besitzen ein Fell oder auch Haarkleid oder Deckhaar genannt und haben somit für gewöhnlich zweimal im Jahr einen Fellwechsel. Dabei verlieren die Vierbeiner ihr Fell. Während manche Hunde wenig haaren, schlägt dies zu Zeiten des Fellwechsels drastisch um und überall findet man Haare, die sich je nach Rasse mehr oder weniger schwer von Sofa und Co. entfernen lassen. Sie können Ihren Hund jedoch während des Fellwechsels gezielt unterstützen. Darüber hinaus erfahren Sie in diesem Beitrag, welche Hunde keinen Fellwechsel haben.

Warum gibt es einen Haarwechsel beim Hund?

Wie gerne kuschelt man mit seinem geliebten Vierbeiner und wuschelt ihm durchs dichte Fell? Zu bestimmten Jahreszeiten bemerkt man jedoch plötzlich, dass er viele Haare verliert. Diese sammeln sich auf dem Sofa, auf dem Fußboden, dem Bett, sie kleben an der Kleidung und in jeder noch so kleinen Ritze. Sie sind einfach überall! Es ist zum Haare-Raufen!

Zum Glück findet der Haarwechsel nur zweimal im Jahr statt und zwar im Frühjahr und im Herbst, sodass man sich darauf einigermaßen einstellen kann. Der Fellwechsel beim Hund ist übrigens ein völlig natürlicher Vorgang und erstmal kein Grund zur Sorge, sofern dieser zum Jahreszeitenwechsel stattfindet. Sollte Ihr Hund außerhalb dieser Zeit Haare verlieren und sogar kahle Stellen bekommen, könnte es sich um eine Pilzinfektion oder ein hormonelles Ungleichgewicht handeln und er muss zum Tierarzt.

Kaum steigen die Temperaturen wieder an und der Frühling hält Einzug, schon fliegen überall im Haus die Haare umher und der Staubsauger wird zum besten Freund. Hunde wechseln nun von Winter- auf das dünnere Sommerfell. Im Herbst fallen die Haare erneut aus und das dichtere Winterfell wächst heran.

Nicht bei allen Hunderassen, aber bei vielen, bildet sich nun eine dichtere Unterwolle. Diese dient dem Hund zum Schutz vor Kälte. Manche Hunde, wie beispielsweise der Yorkshire Terrier haben keinen Fellwechsel. Sie bekommen im Winter also keine Unterwolle und müssen, wenn sie dazu neigen zu frieren, beim Gassigehen mit einem Mantel geschützt werden.

Manche Hunderassen neigen das ganze Jahr über dazu, zu haaren. Der Fellwechsel kann bis zu acht Wochen dauern. Danach ist der Spuk vorbei. Bei alten Hunden kann es bedingt durch das Alter zu einem stärkeren Haarverlust kommen. Hündinnen die läufig sind, machen aufgrund der hormonellen Umstellung meistens einen Fellwechsel durch. Auch kastrierte Hunde können durch eine hormonelle Umstellung zu stärkerem Haarverlust neigen.

Der Fellwechsel beim Welpen

Welpen besitzen ein sehr weiches und flauschiges Fell. Allerdings verliert der Vierbeiner diesen „Babyflaum“, wenn er erwachsen wird. Das Deckhaar eines erwachsenen Hundes besitzt eine andere Struktur. Zudem sieht es auch anders aus. Der Fellwechsel beim Welpen kann unter Umständen mehrere Monate dauern. Die Dauer ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie der Jahreszeit, hormonellen Begebenheiten und der Rasse.

Das Fell benötigt während des Wechsels etwas mehr Pflege als gewohnt. Welpen lernen nun, sich an Hundekamm und Hundebürste zu gewöhnen. Damit es für Hund und Halter*in kein anstrengendes Erlebnis wird, sollten Sie das Tier möglichst dann bürsten, wenn es ohnehin schon recht müde ist. Manche Hunde genießen die Streicheleinheiten mit der Bürste sogar so sehr, dass sie dabei einschlafen. Bei anderen wiederum, ist gerade in der Eingewöhnungsphase viel Geduld gefragt.

Vielleicht versucht Ihr Hund auch mit der Bürste zu spielen, weil er glaubt, dass sie ein Spielzeug ist. Sie können ihn auch ablenken, indem Sie ihm ein Spielzeug wie einen Kauknochen oder ähnliches geben, ihn mit jemand anderem spielen lassen und ihm währenddessen das Fell bürsten. Leckerlis können ebenfalls helfen, den Welpen an die Fellpflege zu gewöhnen.

Leidet der Hund unter dem Fellwechsel?

Genauso wie wir Menschen können auch Hunde im Herbst unter Anspannung stehen. Sie fühlen sich möglicherweise müde und traurig. Dies ist unter anderem von der Rasse abhängig. Manche Hunde lieben kalte Temperaturen. Hierzu zählt zum Beispiel der Siberian Husky, der sich jedes Jahr auf den ersten Schnee freut. Andere Rassen wie der Windhund oder der Yorkshire Terrier sind eher kältempfindlich und benötigen im Winter einen Mantel.

Hunde, die unter kalten Temperaturen leiden, sind im Winter häufig weniger aktiv als im Frühling. Sie sind oft müde und mögen das meist nasse und kalte Wetter nicht. Mancher Vierbeiner lässt sich dann kaum noch zu einer Gassirunde überreden. Dabei benötigt er die Bewegung nicht nur, um sich fit zu halten, sondern auch um seinen Hormonstatus ausgeglichen zu halten. Schließlich nehmen auch die Hormone Einfluss auf den Fellwechsel. Wenn der Hund kaum noch nach draußen will, beschäftigen Sie ihn zu Hause sinnvoll. Spielen Sie mehr mit ihm als sonst, damit er ausreichend Bewegung bekommt.

Hunde, die chronisch krank sind sowie alte Vierbeiner, haben meistens besonders schwer mit dem Fellwechsel zu kämpfen. Neben den Hormonen können noch viele andere Faktoren Auswirkungen auf den Haarausfall haben. Läufige Hündinnen und kastrierte Tiere leiden für gewöhnlich das ganze Jahr über an Haarausfall.

Sobald die Temperaturen draußen wieder sinken, beginnt für viele Menschen die gemütliche Zeit, in der sie sich nach Wärme sehnen. Der Kamin oder die Heizung haben dann wieder Hochkonjunktur. Hunde bevorzugen eine Temperatur von etwa 20 Grad. Viele Menschen leiden im Herbst und Winter unter einer zu trockenen Haut und klagen über Juckreiz. Die Vierbeiner haben genau das gleiche Problem, allerdings kommt noch der Fellwechsel hinzu, der zusätzlichen Juckreiz beim Hund verursacht. Zwar fällt ihm während des Herbstes weniger Fell aus als im Frühjahr, aber dennoch ist der Haarkleidwechsel eine anstrengende Zeit für Ihren Liebling.

Auch wenn der Hund sich weigert, sollten Sie dennoch so häufig wie möglich mit ihm nach draußen gehen. Viele Tiere neigen bei zu geringer Luftfeuchtigkeit nicht nur zu trockener Haut, sondern auch zu Atemproblemen und Bindehautentzündungen. Diesen können Sie vorbeugen, indem Sie mit Hilfe von Wasserschalen die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Gegen den Juckreiz ist eine gute Fellpflege unerlässlich.

Den Fellwechsel beschleunigen

Der Fellwechsel dauert im Durchschnitt bis zu acht Wochen. Bei Welpen kann dieser je nach Rasse sogar mehrere Monate dauern. Die meisten Hunde kratzen sich in dieser Zeit auffällig häufig, sodass man meinen könnte, dass sie unter Milben leiden. Lassen Sie dies im Zweifelsfall von einem Tierarzt überprüfen. Um den Juckreiz zu lindern, ist die regelmäßige Fellpflege unerlässlich. Wenn Sie Ihren Hund regelmäßig bürsten und kämmen, können Sie den Fellwechsel sogar unterstützen und beschleunigen.

Vor allem Hunde, die ein dichtes Unterfell besitzen, sind verstärkt von Juckreiz betroffen, der für die Tiere sehr quälend sein kann. Viele sind müder, weil sich der Hormonspiegel verändert. Dieser nimmt unter anderem Einfluss auf den Fellwechsel. Darüber hinaus benötigt der Haarkleidwechsel insgesamt viel Energie. Der Juckreiz tut sein Übriges dazu und nimmt dem Hund viel Energie. Viele Tiere neigen in dieser Zeit häufiger zu Erkrankungen.

Wichtig ist es, dass sie Ihren Liebling nun täglich bürsten und kämmen, um die bereits ausgefallenen Haare aus dem Fell zu entfernen. Diese können nämlich starken Juckreiz verursachen, weil sie an der Haut reiben und piksen. Zu langes Fell können Sie mit einem Trimmer kürzen. Falls Sie sich das nicht zutrauen, ist der Besuch bei einem Hundefrisör ratsam. Auch der Tierarzt kann Ihnen Tipps zum Fellwechsel geben.

Warum die regelmäßige Fellpflege so wichtig ist

Bei der regelmäßigen Fellpflege werden Sie nicht nur das Fell und die Haut des Hundes pflegen, sondern Sie stellen gleichzeitig auch fest, ob Ihr Vierbeiner Zecken, Flöhe oder Ekzeme hat. So können Sie entweder sofort handeln oder zum Tierarzt gehen, um ihn behandeln zu lassen.

Beim Bürsten werden ausgefallene Haare entfernt, sodass Sie die Haut nicht mehr reizen können. Darüber hinaus hat das Bürsten einen Massageeffekt auf die Haut des Tieres. Sie wird besser durchblutet und die Talgproduktion wird angekurbelt, was dafür sorgt, dass die Haut und das Fell optimal mit Fetten versorgt werden. Sie beugen also trockener Haut, die unter anderem für Juckreiz verantwortlich ist, vor.

Die Fellpflege trägt außerdem dazu bei, die Bindung zu Ihrem Liebling zu stärken. Auch wenn manche Hunde sich zu Beginn der Fellpflege möglicherweise nicht wohlfühlen, genießen sie diese nach und nach immer mehr, sodass sie sich auf die Streicheleinheiten mit der Bürste freuen. Überdies müssen Sie seltener staubsaugen.

Hunde-Fellpflege in der Zeit des Fellwechsels
Die Hunde-Fellpflege in der Zeit des Fellwechsels ist extrem wichtig | Foto: Kallihora / Depositphotos.com

Welche Ernährung benötigt der Hund während des Fellwechsels?

An der Struktur und Beschaffenheit des Haarkleides lässt sich erkennen, ob der Hund über die tägliche Nahrung alle wichtigen Nährstoffe bekommt. Wenn bestimmte Bestandteile aus der Nahrung fehlen wie Vitamine, Proteine, Spurenelemente, Mineralstoffe oder Fette, ist es möglich, dass das Fell an Glanz verliert und es sogar trocken und strohig wird.

Auf längere Zeit gesehen, kann dies zu gesundheitlichen Problemen führen. Das Fell ist also ein erster Indikator dafür, ob die Ernährung gut ist oder angepasst werden muss. Das Haar besteht zu größten Teilen aus Keratin. Bei einem besonders starken Fellwechsel, benötigt Ihr Vierbeiner möglicherweise mehr Protein. Füttern Sie den Hund mit hochwertigem Fleisch. Sie können ihm auch Leinöl oder Bierhefe unter sein Futter mischen, um den Fellwechsel gezielt zu unterstützen.

Die Fellpflege

Für die Fellpflege benötigen Sie unterschiedliche Utensilien wie beispielsweise eine Zupfbürste. Mit dieser entfernen Sie lose Haare aus dem Fell und natürlich auch Schmutzpartikel. Die Zupfbürste eignet sich außerdem, um verfilzte Stellen zu entfilzen. Während des Fellwechsels sollten Sie Ihren Hund täglich ausbürsten. Welche Werkzeuge Sie benötigen, ist von der Fellart Ihres Vierbeiners abhängig. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen vier verschiedenen Felltypen und zwar den Folgenden:

Kurzhaar

Dabei handelt es sich um Deckhaar, das bis zu zwei Zentimeter lang ist. Es zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass es kaum Unterwolle besitzt. Typische Rassen, die ein solches Fell besitzen sind Dackel, Boxer, Beagle, Dalmatiner, Labrador und der Mops. Sofern gerade kein Fellwechsel stattfindet, sollte der Hund alle zwei Tage gebürstet werden. Geeignet sind dafür Bürsten mit langen Borsten, die oben abgerundet sind, Noppenbürsten oder auch Massagehandschuhe, die von vielen Hunden als besonders angenehm wahrgenommen werden.

Langhaar

Langhaarhunde besitzen ein langes Deckhaar, das entweder wenig oder viel Unterwolle bildet. Hunde wie Collies, der Afghanische Windhund, Setter, Deutsch Langhaar, Bobtail, Briard und Lhasa Apso zählen dazu. Auch wenn kein Fellwechsel stattfindet, müssen diese Tiere täglich gebürstet werden, weil sich das Haarkleid sonst sehr schnell verfilzt. Zur Pflege sind Natur- oder Drahtbürsten geeignet, Zupfbürsten, eine Unterwollbürste, sofern der Hund viel Unterwolle bildet und ein Kamm mit feinen Zinken.

Rauhaar

Einer der bekanntesten Hunde mit Rauhaar ist wohl der Rauhaardackel. Er besitzt mittellanges Deckhaar, das ziemlich fest ist und hat eine dichte Unterwolle. Weitere Rassen sind der Schnauzer, Jack Russel Terrier, Deutscher Drahthaar, Wire Fox Terrier, Zwergschnauzer und Border Terrier.

Während des Fellwechsels benötigen diese Hunderassen tägliche Pflege. Wenn kein Fellwechsel stattfindet, sollte der Hund einmal wöchentlich gebürstet werden und das Fell regelmäßig getrimmt werden, um Verfilzungen zu vermeiden. Als Werkzeug sind Bürsten und Kämme mit kurzen Borsten bzw. Zinken geeignet, ein Drahtstriegel, eine Unterwollbürste, Noppenhandschuhe und eine Zupfbürste.

Stockhaar

Bei diesen Hunden muss zwischen Tieren mit kurzem oder langem Stockhaar unterschieden werden. Hunde mit kurzem Haarkleid haben bis zu 4 cm langes Fell und mit langem Haarkleid bis zu 10 cm. Als Rassen sind hier unter anderem der Collie, Rottweiler, Husky und der Deutsche Schäferhund zu nennen. Während des Fellwechsels muss der Vierbeiner täglich gebürstet werden. Ansonsten nur einmal in der Woche. Geeignet sind eine Bürste und ein Kamm oder ein Massagehandschuh.

FAQ

🐶 Welche Fellarten gibt es?

Bei den Fellarten muss zwischen Kurzhaar, Langhaar, Rauhaar, Lang- und Kurzstockhaar unterschieden werden.

🐶 Wie oft findet der Fellwechsel statt?

Zweimal jährlich. Einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Der Hund passt sich durch den Fellwechsel den Witterungsbedingungen an. Im Sommer ist das Fell dementsprechend dünner. Allerdings haben nicht alle Hunde einen Fellwechsel. Diese werden oft auch als Allergikerhunde bezeichnet.

🐶 Welche Hunde sind für Allergiker geeignet?

Manche Hunde haben keinen Fellwechsel und sind somit besser für Tierhaarallergiker geeignet. Als allergikerfreundlich gelten zum Beispiel Pudel, Labradore, Labradoodle, Yorkshire Terrier, Bichon Frisé, Malteser, Havaneser und Schnauzer.

🐶 Wie häufig müssen Hunde während des Fellwechsels gebürstet werden?

Während des Fellwechsels muss der Vierbeiner täglich gebürstet werden. Außerhalb des Fellwechsels reicht es je nach Hunderasse aus, das Tier täglich, dreimal die Woche oder einmal die Woche zu bürsten.

🐶 Wie lange dauert der Fellwechsel?

Der Fellwechsel dauert für gewöhnlich bis zu 8 Wochen. Alte Hunde, läufige Hündinnen und kastrierte Tiere neigen ebenfalls dazu, zu haaren. Manche Vierbeiner verlieren das ganze Jahr über Haare. Bei Welpen kann der Fellwechsel mehrere Monate dauern.

🐶 Was kann man tun, wenn der Hund sich ständig kratzt?

Zunächst müssen Sie herausfinden, warum er sich kratzt. Wenn dies am Fellwechsel liegt, müssen Sie den Hund bürsten. Trockene Heizungsluft kann ebenfalls Juckreiz verursachen. In diesem Fall können Sie mit Wasserschalen die Luftfeuchtigkeit anheben. Überprüfen Sie Ihren Hund auf Flöhe, Ekzeme, Milben und Allergien.

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