Die Pfotenpflege beim Hund

Die Pfotenpflege beim Hund
Die Pfotenpflege beim Hund | Foto: Wildstrawberry / Depositphotos.com

Die Pfotenpflege Ihres Hundes sollte genauso selbstverständlich sein, wie eine gesunde Ernährung, der ausreichende Auslauf und das tägliche Spielen inklusive der Kuscheleinheiten.

Gesunde und schmerzfreie Pfoten gehören dazu, wenn Ihr Hund sich rund rum wohl fühlen soll.

Lassen Sie uns gemeinsam ein wenig in dieses wichtige Thema eintauchen.

Regelmäßige Pfotenpflege ist wichtig

Leckt Ihr Hund sich übermäßig an den Pfoten? Oder kaut vielleicht auch in letzter Zeit öfter auf ihnen herum? Dann werfen Sie bitte unbedingt mal einen Blick auf seine Läufe.

Trockene und spröde Pfoten können schnell Risse aufweisen und Fremdkörper jeglicher Art, wie Schmutz, kleine Steinchen etc. können sich dort festsetzen und im schlimmsten Fall auch in die Pfoten eindringen und böse Entzündungen hervorrufen.

Besonders im Winter kann das sehr unangenehm für Ihren Hund werden. Denken Sie nur an Split, Sand oder gar Streusalz.

Sie kennen es selbst, welche Schmerzen es verursacht, wenn Salz auch mit nur der kleinsten Wunde auf Ihrer Haut in Kontakt kommt. Das Brennen ist schmerzhaft und kann unerträglich werden.

Sollte Ihr Hund sich also intensiv seinen Pfoten widmen, lecken und kauen, dann schauen Sie sich diese ganz genau an. Wenn Sie selbst nichts entdecken können, dann suchen Sie bitte einen Tierarzt auf. Oftmals können diese kleinen Risse in der empfindlichen Haut der Ballen mit bloßen Augen nicht erkannt werden. Ihr Tierarzt hat dann bessere Möglichkeiten der Ursache auf den Grund zu gehen.

Zur Pfotenpflege zählt selbstverständlich auch eine entsprechende Pflege der Krallen. Auf dieses Thema werden wir im später noch einmal genauer eingehen.

Von Welpenalter an – Fangen Sie früh mit der Pfotenpflege an

Gewöhnen Sie Ihren Hund schon von klein auf an das immer wiederkehrende Ritual der Pfoten- und Krallenpflege. So vermeiden Sie von Anfang an Angst oder auch Panik bei Ihrem Vierbeiner, wenn Sie sich mit „Werkzeugen“ für die Pfotenpflege nähern.

Ihr Hund wird sich schnell an die Prozedur gewöhnen und die extra Zuwendung genießen.

Die richtigen Utensilien zur routinemäßigen Pfotenpflege

Sie brauchen nicht viel, um Ihrem Hund ein angenehmes Pfotengefühl zu bescheren. Folgende „Werkzeuge“ sollten Sie parat haben:

  • Fellschere mit abgerundeten Enden zur Vermeidung von Verletzungen
  • Krallenschere, -zange, -trimmer oder -schleifer
  • Krallenfeile
  • Kleine Wanne oder Babybadewanne zum Pfoten waschen
  • Pfotenbalsam oder -creme

Pfotenschutz und Pfotenpflege – So sollten Sie regelmäßig vorgehen

Pfotenkontrolle

Kontrollieren Sie nach jedem Spaziergang, Spielen und Herumtoben auf dem Rasen ausgiebig jede Pfote. So kommen Sie nicht nur umgehend Fremdköpern auf die Spur, sondern auch natürlichen Plagegeistern wie Zecken oder Parasiten, die sich gerne mal zwischen den Ballen festsetzten. Bei Bedarf entfernen Sie alles, was nicht an die Pfoten Ihres Hundes gehört mit den Fingerspitzen oder vorsichtig mit einer Pinzette.

Reinigung der Pfoten

Reinigen Sie nun die Pfoten Ihres Hundes mit lauwarmem Wasser und entfernen so kleinste Schmutzpartikel oder Rückstände von Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln und womit Ihr Vierbeiner sonst noch so in Berührungen gekommen ist.

Sollte Ihr Hund als unangenehm empfinden, wenn Sie Ihn mit den Pfoten in eine Wanne stellen, dann können Sie auch alternativ mit einem lauwarmen Waschlappen die Reinigung vornehmen.

Langes Fell zwischen den Ballen entfernen

Gehört Ihr Hund zu einer Rasse, die zu langen Haaren zwischen den Ballen neigt, sollten Sie dieses Fell regelmäßig trimmen. Damit reduzieren Sie die Gefahr, dass sich Splitter, Steinchen, Dornen oder ähnliches dort festsetzen können. Obendrein wird damit ein Verfilzen dieser Fellstellen vermieden. Hierzu benutzen Sie eine entsprechende Fellschere. Bitte benutzen Sie keine Haushalts- oder Ihre Nagelschere. Die Gefahr ist zu groß, dass Ihr Hund aufgrund der Spitzen verletzt werden könnte.

Eincremen

Als letzten Schritt tragen Sie eine entsprechende Pflege auf die Pfoten auf und massieren diese mit kreisenden oder streichelnden Bewegungen in die Ballen. Wenn Ihr Hund diese Art der Berührung seiner Läufe gewöhnt ist, wird er es entspannt genießen.

Mehr zum Thema Pfotenschutz hier!

Der Winter erfordert besondere Aufmerksamkeit

Leise rieseln die Schneeflocken zur Erde, alles ist so still und scheint so unberührt und sauber. Viele Hunde lieben es durch frisch gefallenen Schnee zu toben, jagen den Flocken hinterher und genießen diese gemeinsame Zeit mit Ihren Besitzern.

Aber oftmals trügt dieser schöne Schein. Man sieht leider nicht auf Anhieb, was sich unter dieser weißen Pracht verbirgt.

Steinchen, Kies, scharfe Eiskristalle und eben auch das bereits erwähnte Streusalz können Spuren an empfindlichen Hundepfoten hinterlassen.

Vorbeugende und unterstützende Maßnahmen in der kalten Jahreszeit

Mit ein paar kleinen, aber äußerst wirkungsvollen Maßnahmen, können Sie Ihren Vierbeiner durch die kalte Jahreszeit bringen, ohne dass er auf seinen Spaß im kalten Nass verzichten muss.

Kürzere Spaziergänge

Machen Sie lieber viele kleinere Spaziergänge als ausgiebigen Wanderungen mit Ihrem Hund. So werden die Hundepfoten nicht längerer Zeit einer extremen Kälte ausgesetzt und haben zwischen den Gassirunden immer genügend Gelegenheiten sich wieder aufzuwärmen.

Das Fell zwischen den Ballen stutzen

Besonders langhaarige Hunde weisen auch zwischen den Ballen oftmals längere Haare auf. Halten Sie diese im Winter so kurz wie möglich. So können sich hier keine „Eisklumpen“ bilden oder lästige Fremdkörper verfangen.

Gestreute Wege meiden

Bevorzugen Sie für Ihre Spaziergänge unberührte Felder oder Wege. Wenn Sie können, tragen Sie Ihren Hund über mit Split oder Salz versehene Stellen hinweg. Sie können Ihren Hund auch an „Hundeschuhe“ gewöhnen. Dies bietet sich vor Allem bei größeren Rassen an, die nicht mal eben schnell „auf den Arm genommen“ werden können.

Pfoten baden

Nach jedem noch so kleinem Spaziergang sollten Sie die Pfoten mit lauwarmem Wasser reinigen. So werden Rückstände von schädlichen Substanzen entfernt und Ihr Hund kommt gar nicht erst in Versuchung Salz, Sand oder Streu selbst abzulecken.

Eincremen

Nach dem Pfotenbad bietet es sich an, die Ballen mit einer fetthaltigen Creme einzureiben. Sie beugt das Austrocknen nach dem Bad vor und kann regenerierend wirken.

Pflegeprodukte – aus dem Handel oder Hausmittel

Der Handel hält eine große Auswahl an Pflegeprodukten für die Pfoten und Ballen Ihres Hundes parat. Hier liegt die Entscheidung bei Ihnen, für welches Produkt Sie sich entscheiden.

Achten Sie aber darauf, dass diese Cremes möglichst aus natürlichen Rohstoffen hergestellt werden und vermeiden Sie zu viele chemische Zusätze.

Sie können allerdings auch auf herkömmliche Pflegemittel zurückgreifen, die Sie wahrscheinlich bereits im Haus haben. Hier bieten sich zum Eincremen Kokosöl, Melkfett oder auch Vaseline an.

Hundepfoten und Olivenöl – äußerliche Anwendung und als Futterergänzung

Sie können die Pfoten Ihres Hundes auch mit Ihrem Olivenöl aus Ihrem Küchenschrank verwöhnen. Massieren Sie einfach ein paar Tropfen in die Ballen ein. Ergänzend zur äußerlichen Anwendung geben Sie regelmäßig ein paar Tropfen Olivenöl zum Futter hinzu. Es hat positive Auswirkung auf das Blut und den Zellaufbau Ihres Hundes, was der Pfotenpflege von „innen“ zugutekommt.

Pfotenbalsam selbst machen

Mit ein paar Zutaten können Sie einen Balsam für die Pfoten Ihres Hundes auch ganz einfach in Eigenregie herstellen. Der Vorteil hierbei ist, dass Sie genau wissen, über welche Inhaltsstoffe das Pflegeprodukt verfügt.

Sie benötigen

100 g Sheabutter, 100 g Kokosfett, 100 g Bienenwachs, ca. 100 ml Olivenöl und ein paar Tropfen eines handelsüblichen Vitamin E-Öls.  

Lassen Sie die festen Zutaten langsam schmelzen und vermischen Sie alles gründlich. Füllen Sie die flüssige Masse in saubere Cremedöschen oder Gläschen und lassen Sie es fest werden.

Fertig ist Ihre selbstgemachte Pfotencreme!

Das Krallen Kürzen – Für gepflegte und gesunde Hundepfoten unerlässlich

Es gibt keinen bestimmten Zeitraum, in dem die Krallen Ihres Hundes geschnitten werden sollten. Das Wachstum oder die Länge der Krallen ist von vielen Faktoren abhängig, die individuell beachten werden müssen.

Ursachen für zu lange Krallen

Alte und kranke Hunde neigen aufgrund von mangelnder Bewegung an verstärktem Wachstum der Krallen. Die Aktivität und das Laufen sind bei diesen Hunden oftmals so eingeschränkt, dass sich die Krallen nicht mehr auf natürliche Weise abnutzen können.

Natürlich sind Ausflüge in die Natur für Ihren Hund und Sie eine schöne Abwechslung. Aber die weichen Untergründe wie Wiesen, Waldböden oder Feldwege bieten keine großen Abriebmöglichkeiten für die Krallen, so dass diese schnell wachsen können.

Manchmal kann es allerdings auch am Futter liegen. Das Hornwachstum wird durch erhöhte Zufuhr von Kalzium und Zink verstärkt. Schauen Sie in diesem Fall auf die Zutatenliste des verwendeten Hundefutters.

Zu lange Krallen erkennen – Hierauf sollten sie achten

Es gibt einige Hinweise, woran Sie erkennen können, dass die Krallen Ihres Vierbeiners zu lang geworden sind und unbedingt einer „Pediküre“ bedürfen.

Berühren die Krallen Ihres Hundes den Boden und Sie vernehmen ein „klackerndes“ Geräusch, dann ist es Zeit einen Blick auf die Länge zu werfen.

Sollten Sie eventuell eine Lahmheit feststellen, kann die Ursache die Krallenlänge sein. Bei zu langen Krallen können sich ins Krallenbett drücken und für das Tier sehr schmerzhaft sein. Läuft Ihr Hund also langsamer, humpelt vielleicht und nimmt beim Laufen eine Schonhaltung ein, kann dies ebenfalls ein Zeichen für zu lange Krallen sein. Hier sollten Sie schnellstmöglich handeln, um auch weitere Haltungsschäden und Verspannungen vorzubeugen.

Auch eine außergewöhnliche Pfotenstellung beim Aufsetzen kann auf zu lange Krallen hinweisen. Hier versucht Ihr Vierbeiner vielleicht das unangenehme Gefühl beim Laufen durch diese „Haltungskorrektur“ auszugleichen.

Das „Leben in den Krallen“ wächst mit

Wussten Sie, dass die Nerven und Blutgefäße in den Krallen Ihres Hundes mitwachsen? Im Klartext heißt das, wenn die Krallen nicht regelmäßig gekürzt werden sie nie wieder auf die „richtige“ Länge zurück gestutzt werden können, ohne Ihrem Tier das „Leben“ in den Krallen zu verletzen, was zu weiteren Schmerzen und auch Blutungen führen kann.

Sollte es trotz Allem doch mal der Fall sein, dann hilft hier nur noch der Gang zum Tierarzt. Dieser wird dann Ihrem Tier unter Narkose die Krallen auf die angemessene Länge kürzen und dabei das „Leben“ veröden.

Sie sehen: Ein regelmäßiger Blick auf die Krallen kann Ihrem Hund Schmerzen ersparen und auch Ihren Geldbeutel vor hohen Tierarztkosten bewahren.

Das benötigen Sie zur idealen Krallenpflege

Bevor Sie mit der Krallenpflege starten, sollten Sie folgende Werkzeuge zur Hand haben:

Krallenzange oder Krallenschere

Diese speziellen Werkzeuge sind mit einer runden Schneidefläche versehen und im Handel in verschiedenen Größen erhältlich.

Krallenschleifer oder Krallentrimmer

Als Alternative zur Krallenschere oder -zange eignen sich im Handel erhältliche Schleifer oder Trimmer. Es handelt sich hierbei um kleine elektrisch angetriebene Maschinen, welche die Kürzung der Krallen vornehmen. Sie werden gerne bei kleineren Hunderassen eingesetzt oder auch bei ängstlichen Tieren.

Der Vorteil beim Einsatz eines Krallenschleifers ist obendrein, dass Sie sich das Nachfeilen sparen können. Das Kürzen und Abrunden der Krallen können in einem Schritt durchgeführt werden. Das erspart Ihnen und Ihrem Hund Zeit. Ein eventueller „Stresspegel“ auf beiden Seiten kann so um einiges verkürzt werden.

Krallenfeile

Mit der Krallenfeile kann den Krallen der letzte „Schliff“ verpasst werden. Mit ihr könnten die Kanten nachgearbeitet und abgerundet werden und sie entfernt restliche überstehende Hornreste der Kralle.

Taschen- oder Stirnlampe

Damit Sie eine bessere Sicht auf die Krallen haben, ist der Einsatz einer zusätzlichen Lichtquelle von Vorteil und sollte nicht unterschätzt werden.

Professionelle Pfotenpflege
Professionelle Pfotenpflege | Foto: fotomathe / Depositphotos.com

Die Schritte des Krallen Kürzen

Das Krallenschneiden benötigt ein wenig Übung und eine ruhige Hand, ist aber kein „Hexenwerk“. Je öfter Sie und Ihr Hund diese Pflege praktizieren, umso leichter wird es nach kurzer Zeit für Sie beide.

Entspannung

Sorgen Sie für eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Vermeiden Sie Hektik und Unruhe. Schmusen Sie mit Ihrem Hund und vermitteln Sie ihm, dass er sich bei Ihnen sicher und geborgen fühlen kann.

Nehmen Sie dann die Pfote Ihres Hundes in die Hand, streicheln Sie diese und spreizen die zu kürzende Kralle ein wenig ab. Sollte Ihr Hund jetzt schon „Lunte riechen“, dann lassen die Kralle wieder los und streicheln weiter. Probieren Sie dies immer wieder. Bald wird sich Ihr Hund auf das Abspreizen der Kralle einlassen.

Ist Ihr Hund nun entspannt und lässt Sie an seine Kralle, dann beginnen Sie vorsichtige mit dem Kürzen.

Schneiden oder Schleifen

Bei der Verwendung einer Krallenschere oder Zange, achten Sie darauf, dass Sie immer nur kurze Abschnitte abtrennen. Millimeter für Millimeter. Halten Sie das Werkzeug dabei waagerecht zur Spitze der Kralle. Nehmen Sie nie zu viel auf einmal weg. Nur so können Sie Verletzungen vermeiden.

Bei hellen Krallen kann Ihnen die verwendete Lampe auch helfen, das „Leben“ in den Krallen zu erkennen. Bei dunkleren Krallen ist dies leider ein nicht unbedingt möglich.

Haben Sie alle Krallen gekürzt, überprüfen Sie diese noch auf überstehende Reste oder scharfe Kanten und feilen Sie diese mit der Feile in Form. Nun steht einem schmerzfreien und gesunden Gang Ihres Hundes nicht mehr im Wege.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*