Tierapotheke online – lohnt der Arzneimittelkauf im Internet?

Tierapotheke online – lohnt der Arzneimittelkauf im Internet?
Tierapotheke online – lohnt der Arzneimittelkauf im Internet? | Foto: Annebel146 / Depositphotos.com

Kleine Beschwerden und große Krankheiten gehören zu einem Hundeleben leider dazu. Damit es Ihrem kleinen Liebling schnell wieder gut geht, ist die Behandlung beim Tierarzt und die Gabe der richtigen Medikamente entscheidend. Ähnlich wie bei Arzneimitteln für den Menschen kann der Kauf ganz schön ins Geld gehen. Lohnt es sich, als Alternative zum Händler vor Ort bei einer Online-Apotheke zu bestellen oder richtet sich diese mit ihrem Angebot eher an den menschlichen Käufer? Wir haben nachgeschaut!

Nicht am tierischen Wohl sparen

Für die Gesundheit Ihres Hundes sind viele Tierhalter gerne bereit, etwas Geld in die Hand zu nehmen. Niemand möchte sehen, wie der eigene Vierbeiner unnötig leidet, weshalb die Bereitschaft zum Kauf von verschriebenen Medikamenten für Hunde oder andere Haustiere groß ist. Zum Problem wird es, wenn regelmäßig teure Arzneimittel zu finanzieren sind, die zur echten Belastung der Haushaltskasse werden.

Durch unsere praktischen Ratgeber rund um Ihren Hund wissen Sie bereit, wie sich das tierische Leben in manchen Lebenslagen preiswerter gestalten lässt. Doch gilt dies auch für den Medikamentenkauf? Grundsätzlich ja! Viele Online-Apotheken führen mittlerweile eine breite Auswahl an Medikamenten und Hilfsmitteln für Hundehalter, die mit den gleichen Bestellvorteilen wie bei Artikeln für den Menschen verbunden sind.

Qualität bekannter Marken zum guten Preis

Um geeignete Präparate für Tiere zu finden und den Heilungsprozess zu beschleunigen, legen viele Hundehalter das Vertrauen in bekannte Marken. Auch Sie werden Hersteller wie Doppelherz für Tiere, Frontline oder Seresto kennen, wenn Sie Hunden oder anderen Vierbeinern etwas Gutes tun möchten.

Eine gute Online-Apotheke bietet Ihnen diese und weitere Marken zu einem attraktiven Bestellpreis an. Wie beim Sortiment für den Menschen lassen sich durch den Online-Händler Preisvorteile erzielen, da Kosten für Verwaltung, Miete und ähnliche Ausgaben wie beim Ladengeschäft vor Ort entfallen. Selbst wenn Sie den Händler vor Ort weiterhin unterstützen möchten, lohnt ein Blick auf Angebote und Rabattaktionen im Internet.

Präparate stets richtig verabreichen

Haben Sie sich in einer Online-Apotheke für geeignete Präparate für Ihren Hund entschieden, ist die richtige Gabe entscheidend. Das Motto „viel hilft viel“ sollte bei Medikamenten weder für den Mensch noch für das Tier angewendet werden. Wenn Sie sich mit einer abgestimmten Ernährung für Ihr Tier ebenfalls Gedanken um die Gesundheit machen, werden Sie die meisten Präparate mühelos ins tägliche Futter einrühren können.

Beachten Sie, dass die richtige Art der Fütterung Einfluss auf die Entstehung und Linderung von Krankheiten nimmt. Artgerechtes Füttern in Menge und Zusammensetzung des Futters ist genauso wichtig wie eine altersgerechte Gabe des täglichen Futters. Kleine Snacks und Leckereien dürfen zwischendurch sein, sollten aber niemals überhandnehmen. Probleme mit Schokolade und ähnlichen Nahrungsmitteln sind hinlänglich bekannt.

Bereits beim Hundekauf auf Kosten eingestellt sein

Wenn Sie bei der Anschaffung eines Tieres auf die Hunderasse achten, lassen sich hieraus zu erwartende Kosten für Medikamente bereits herleiten. Ein Beispiel sind die leidenden Gelenke größerer Hunderassen, die im höheren Alter auf Präparate zur Linderung ihrer Beschwerden angewiesen sind.

Gerade für eine entspannte Hundereise oder ein generell aktives Leben mit Ihrem Vierbeiner sollten Sie auf solche Kosten vorbereitet sein. Die Bestellung in einer Online-Apotheke kann diese zwar abmildern. Die beste Lösung ist natürlich, dass dank einer artgerechten Haltung viele Probleme gar nicht erst auftreten.

Welche Präparate können in der Online-Apotheke problemlos bezogen werden?

Um diese Frage beantworten zu können, ist es notwendig zu wissen, dass nach der aktuellen Gesetzgebung nur freiverkäufliche Arzneimittel tatsächlich an Tiere verabreicht werden dürfen, die auch ein entsprechendes Zulassungsverfahren durchlaufen haben. Konnten bisher auch Humanpräparate und homöopathische Mittel problemlos zur Anwendung gebracht werden, ist für diese nun ein Rezept sowie eine konkrete Einnahmeanweisung von einem Tierarzt notwendig.

Damit wurden viele Präparate, die man bisher einsetzen konnte, für die Verwendung bei Haustieren gesperrt. Denn nur wenige Tierhalter nehmen es auf sich, zum Tierarzt zu gehen, um sich ein Rezept zu besorgen, nur weil sie ein homöopathisches Mittel für das Tier benötigen. Doch wie kann man vorgehen, wenn kein Rezept vorhanden ist, aber Handlungsbedarf besteht?

Viele freiverkäufliche Medikamente für Tiere stehen dem Tierhalter immer noch zur Verfügung. Solange sie ausdrücklich für die Verwendung beim Tier deklariert sind, steht ihrem freiverkäuflichen Status nichts im Wege. Diese Präparate können über jede Apotheke bezogen werden. Im Internet werden Sie neben den herkömmlichen Online-Apotheken auch verschiedene Apotheken finden, die sich ausschließlich mit dem Verkauf von Tierpharmaka befassen. Diese führen sowohl die rezeptpflichtigen, als auch die freiverkäuflichen Medikamente für Tiere.

Sollten Sie sich nicht ganz sicher sein, ob ein bestimmtes Präparat für Sie in Frage kommt, können Sie die Beratungsfunktion via Chat nutzen, um sich entsprechend zu informieren. Selbstverständlich werden Sie auch darüber aufgeklärt, ob ein Produkt verschreibungspflichtig ist oder nicht. So ist ein homöopathisches Mittel, das für Tiere angemeldet und entsprechend im Handel gekennzeichnet ist, freiverkäuflich. Auch wenn es sich um das gleiche Mittel handelt, es aber NICHT konkret für die Anwendung beim Tier gekennzeichnet ist, darf es weder zu diesem Zweck verkauft, NOCH vom Besitzer angewandt werden.

Ja, leider ist es richtig, dass das neue Tierarzneimittelgesetz für den Besitzer ein ziemliches Chaos angerichtet hat. Die Beratung durch den Tierarzt oder den Apotheker ist mitunter die einzige Option, sich korrekt zu verhalten.

Wurmkur, Flohmittel und Co. – Wer ist tatsächlich günstiger?

Wird von einer Wurmkur oder einem Flohmittel gesprochen, muss zunächst der Unterschied der Präparate zur Prävention und zur Anwendung im Akutfall hergestellt werden. Denn bei vielen freiverkäuflichen Präparaten handelt es sich nicht um ein klassisches Medikament. Vielmehr werden diese Produkte eingesetzt, um den Organismus und sein Immunsystem zu stärken. Denn Tiere mit einem intakten Immunsystem bringen seltener Ektoparasiten mit nach Hause oder leiden an einem starken Wurmbefall. Gerade im Bereich der Wurmprophylaxe werden viele freiverkäufliche Produkte angeboten. Dies gilt ebenso für die Abwehr von Ektoparasiten.

Wer jedoch mit einem akuten, starken Wurmbefall zu tun hat, insbesondere wenn es sich um Bandwürmer handelt, ist oftmals gezwungen, zu härteren Mitteln, also den Präparaten vom Tierarzt, zu greifen, um eine ausreichende Wirkung zu erzielen. Wer mit diesem Problem beim Tierarzt vorstellig wird, hat für gewöhnlich die Option, die Präparate direkt aus der Praxis zu erhalten.

Da der Tierarzt seine Apotheke nur unter strengen Auflagen eigenständig führen darf, ist ein Rezept nicht notwendig, da er ja eine direkte Akutverordnung vornimmt und die Medikamente eigenhändig an den Tierbesitzer übergibt. Kaum ein Tierbesitzer geht zum Tierarzt, nur um sich ein Rezept ausstellen zu lassen. Ebenso ist es eine Frage des Vertrauens, ob man dem Tierarzt direkt sagt, dass man seine Medikamente in der freien Online-Apotheke günstiger erhalten kann.

Welpe bekommt Medikament verabreicht
Welpe bekommt Medikament verabreicht | Foto: ilona75 / Depositphotos.com

… und bei chronischen Beschwerden?

Diese Frage ist berechtigt. Denn gerade bei chronischen Beschwerden muss ein Medikament oftmals über Jahre verabreicht werden. Wird man in diesem Fall im Internet fündig und kann bei einer Online-Apotheke die verschriebenen Präparate günstiger erhalten, wird auch der Tierarzt, der die Bemühungen des Tierhalters ja mit Wohlwollen betrachtet, Verständnis dafür haben, dass man aufgrund der lang anhaltenden finanziellen Belastung ein paar Euro einsparen möchte. Selbstverständlich muss diesbezüglich jedes einzelne Präparat recherchiert werden.

Züchter, landwirtschaftliche Nutztierhaltung und Rudelhaltung

Tierhalter, die viele Tiere halten, sei es, weil sie züchten, eine landwirtschaftliche Nutztierhaltung betreiben, es sich um einen gewerblichen Reitstall handelt oder anderweitig eine Rudelhaltung zustande gekommen ist, müssen tatsächlich Recherche betreiben, damit sie nicht zu viel für ihre Medikamente bezahlen müssen.

Jeder Tierarzt ist angehalten, über jede einzelne Tablette oder Wurmkur, die er abgibt, Buch zu führen. Dies wird regelmäßig überprüft. Der Tierarzt kann seine Apothekenlizenz nur dann behalten, wenn er tatsächlich alle Anforderungen einhält. Allerdings kann er auch den Preis für die abgegebenen Medikamente selber bestimmen. Sicherlich geschieht dies in einem bestimmten Rahmen. Doch wird er letztlich einen Gewinn erzielen, wenn er alle Tabletten einer Packung „verkauft“ hat.

Für den Tierhalter mit vielen Tieren kann dies zu einem teuren Vergnügen werden. Daher ist es für diesen im Bedarfsfall notwendig, entweder einen Sonderpreis mit seinem Tierarzt auszuhandeln, oder aber sich eine günstige Online-Apotheke zu suchen, die zu einem günstigeren Preis die gewünschte Stückzahl des Medikaments liefern kann. Dies kann individuell einen Ausschlag für die eine oder andere Seite geben. Gutes Verhandlungsgeschick des Tierbesitzers / Landwirtes ist auf jeden Fall notwendig.

Stirbt damit die Hausapotheke des Tierbesitzers aus?

Dieser Punkt ist für Tierbesitzer sehr wichtig. Nur so kann er in akuten Situationen sofort reagieren. Denn auch als Tierbesitzer möchte man nicht wegen jedem Wehwehchen zum Tierarzt laufen. Viele Präparate und Mittel, die in einer Hausapotheke zu finden sind, können freiverkäuflich erstanden werden. Ihnen steht der Weg in die Hausapotheke also frei.

Bei den verschreibungspflichtigen Mitteln ist die Kooperation des Tierarztes von Nöten. Wer schon lange Jahre von einem Tierarzt betreut wird, hat vermutlich kein Problem damit, entweder mit den Präparaten von ihm versorgt zu werden oder ein Rezept zu erhalten. Selbstverständlich kann er Sie auch beraten, was genau alles grundsätzlich in die Hausapotheke gehört und was für Ihre Tiere eventuell speziell hinzugefügt werden muss / sollte. Denn er kennt als behandelnder Arzt die Tiere am besten. Gerade bei wiederkehrenden Positionen kann sich der Kauf in der Online-Apotheke auszahlen.

Was gehört in die Hausapotheke für den Hund?

Die Frage sollte hier behandelt werden, damit man für sich den bestmöglichen Bezug finden kann. Folgende Präparate und Dinge, sollten in der Hunde-Hausapotheke nicht fehlen:

  • Verbandsmaterial wie Mullbinden, Mullkompressen, Verbandswatte und sterile Gazetupfer sollten auf jeden Fall vorhanden sein, um eventuelle kleinere Verletzungen sofort verbinden zu können.
  • Desinfektionsmittel sind wichtig. Hierbei können Jod, Betaisadonna-Tinktur oder Propolistinktur eingesetzt werden. Auch wird gerne zu Tinktur mit Kollidalem Silber gegriffen.
  • Wundschutz: Dabei handelt es sich nicht nur um entsprechende Wundsalben, sondern um einen konkreten Schutz einer Wunde. An den Pfoten kann beispielsweise eine Kindersocke verwendet werden, damit der Hund sich nicht daran beleckt. Im Zweifelsfall sollte ein Hundekragen im Hause sein, um ihn an derartigen Aktionen zu hindern.
  • Zeckenzange
  • Fieberthermometer (gerne mit flexibler Spitze)
  • Pinzette
  • Einmalhandschuhe
  • Einmalspritzen: Nein, Sie müssen keine Spritzen selber setzen können. Doch werden die Einmalspritzen gerne genommen, wenn der Hund ein Medikament oral einnehmen soll.
  • Taschenlampe, um Ohr und Maul kontrollieren zu können
  • Flohsamenschalen zur Behebung akuter Probleme im Magen- / Darmbereich
  • Aktivkohletabletten zum Binden von Giften im Verdauungstrakt
  • Isotonische Kochsalzlösung: Sie ist freiverkäuflich in der Apotheke erhältlich. Sie kann zum Spülen von Wunden, Augen, aber auch der Nase verwendet werden.
  • Ringelblumensalbe zur schnelleren Abheilung von Wunden und kleineren Hautirritationen
  • Retterspitz für Auflagen bei Blutergüssen
  • Arnika-Globuli in D12: Sie können bei Traumata jeglicher Art eingesetzt werden. Eine Arnica-Salbe kann bei Verletzungen des Bewegungsapparates eingesetzt werden.
  • Ledum D200 als Prophylaxe vor Ektoparasiten –
  • insbesondere bei Zeckengefahr (5 Globuli 1x monatlich)
  • Eine homöopathische Hausapotheke kann auf Wunsch noch individuell zusammengestellt werden, um die Mittel sofort zur Hand zu haben.
  • Wurm- und Ektoparasitenprophylaxe nach Wunsch

In Absprache mit dem Tierarzt sollten die folgenden Mittel Einzug in die Hausapotheke finden:

  • Wurmmittel
  • Schmerzmittel – Achtung: Bitte keine Schmerzmittel für den Menschen beim Hund anwenden.
  • Floh- und Ektoparasitenmittel
  • Alle Medikamente, die zur Behandlung chronischer Beschwerden notwendig und vom Tierarzt verordnet sind

Wir fassen zusammen

Die notwendigen Medikamente, die Sie für gewöhnlich vom Tierarzt erhalten, sind in der Regel verschreibungspflichtig. Damit benötigen Sie beim Kauf in der Online-Apotheke ein Rezept, das ausschließlich von einem Tierarzt ausgestellt worden sein darf. In akuten Fällen besteht selten ein Zweifel, dass das Medikament direkt vom Tierarzt ausgehändigt wird, auch wenn es dort vielleicht ein wenig teurer ist. Denn man möchte nicht auf die Lieferung warten, wenn das Tier das Präparat doch sofort benötigt.

Sollte es hingegen zu einer Dauerverabreichung aufgrund eines chronischen Problems kommen, ist es sinnvoll, sich ein Rezept aushändigen zu lassen, um die kostengünstigste Lieferung erhalten zu können. Für den Tierarzt ist dies im Normalfall kein Problem. Da er beim Führen seiner Praxisapotheke strengen Auflagen und Kontrollen unterliegt, sichert er sich durch das Erstellen eines Rezeptes ab.

Geht es um die Aufstockung der eigenen Hausapotheke des Hundes, so ist es durchaus sinnvoll, sich zuvor das günstigste Angebot für die benötigten, freiverkäuflichen Dinge einzuholen. Denn auch die Online-Apotheken können mit unterschiedlichen Preisen auftreten, sodass auch hier ein Einsparungspotenzial vorhanden ist.

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