Der Akita Inu

Der Akita Inu
Der Akita Inu | Foto: lacifaer@yandex.ru / Depositphotos.com

Geben Sie es zu: Sie haben ein Auge auf Hunde vom Urtyp, richtig? Dann sind Sie beim Akita Inu genau richtig, denn in diese Gruppe wurde er vom FCI eingestuft. Dies Hunderasse aus Japan kann man nicht übersehen, denn sie überzeugen mit einem stattlichen Körperbau und einer Ausstrahlung, die alles vereinnahmt. Bereits auf den ersten Blick wirkt er mit seinem prägnanten Kopf recht wölfisch.

Sicher, er ist treu und besticht den „Feind“ bereits mit seinem Auftreten. Lassen Sie sich aber von seinem vermeintlichen Lächeln und seinem zum Kuscheln anmutenden Fell nicht irreführen – dieser Hund ist recht eigenständig, stur und weiß genau, was ihm und seiner Umgebung guttut. Und in sein Herz lässt er nicht jeden. Wenn Sie sich für ihn entscheiden, heißt dies noch lange nicht, dass er sich auch schon für Sie entschieden hat.

Charakter des Akita Inu

Der Akita Inu gehört zu den Hunden, die sehr eigenständig, sehr selbstbewusst sind. Unterwürfigkeit ist nicht sein Ding. Vielmehr ist er derjenige, der zumindest einige Regeln aufstellt. So bevorzugt er die „Ein-Hund-Ein-Mensch“-Strategie, doch ist es seine Entscheidung, wer seiner würdig ist und wer nicht. Natürlich kann er auch in einer Familie gehalten werden. Allerdings wählt er in diesem Fall eine Hauptbezugsperson. Fremde sollte mit einer gewissen Achtsamkeit das Grundstück betreten. Sie interessieren ihn nicht wirklich, doch beäugt er sie für seine Menschen „freundlich“-misstrauisch. Eine Mischung, die nicht jeder Mensch versteht.

Zuvorkommend, treu und äußerst kooperativ – so zeigt sich sein Benehmen gegenüber seinen Menschen. Er ist innerlich sehr gefestigt, bedächtig und schaut sich selbst hektische, aufregende Situationen erst einmal ruhig an, um zu entscheiden, wie seine Reaktion ausfallen könnte. Diese Ruhe, diese Erhabenheit kann man ihm bereits von Weitem ansehen.

Aufgrund seiner Zuchtlinie kann es durchaus vorkommen, dass noch ein ganz erheblicher Jagdtrieb vorhanden ist (siehe dazu Anti-Jagd-Training).

Viele Menschen halten ihn aufgrund seines scheinbaren Dauerlächelns für einen absolut freundlichen Hund. Dies ist jedoch aufgrund seiner Farbgebung eine Täuschung. Vielmehr überwiegt eine freundliche Gleichgültigkeit gegenüber Fremden oder Personen, die nicht seinem Rudel zugehörig sind.

Der geschichtliche Hintergrund des Akita Inu

Die Herkunft des Akita Inu ist Japan. Dort wird er mitunter auch als Akita Ken bezeichnet. Denn sowohl das Wort Inu als auch Ken werden mit Hund übersetzt. Akita wird die Präfektur im Nordwesten des Landes genannt. Für die Rassebezeichnung wurde er einfach übernommen, da er dieser Region entstammt. Vorwiegend wurde er als Arbeitshund eingesetzt. In den frühen Jahren des Akita Inu wurde er zudem zur Jagd mitgenommen.

Ganz besonders soll er bei der Jagd auf Bären behilflich gewesen sein. Seine eigentlichen Aufgaben verteilten sich vorwiegend auf das Ziehen der Milchkarren und das Bewachen des Hofes. Es ist aufgrund seiner Stärke und Souveränität nicht verwunderlich, dass er von den Menschen auch zu Hundekämpfen missbraucht wurde.

Genau weiß man nicht, wie es dazu kommen konnte. Doch war er um 1900 beinahe ausgestorben. Mit viel Engagement haben die Japaner die Zucht wieder auf solide Beine gestellt. Der Akita Inu wurde 1931 als Nationales Naturdenkmal ausgerufen. Fantastisch wie verbunden sich die Japaner mit diesem Hund fühlen.

Und dennoch kam es wieder zu einem Missbrauch der Rasse, denn im Zweiten Weltkrieg wurde er als Felllieferant für Militärkleidung herangezogen. Es gab nur einen Weg die Art zu retten – durch Einkreuzungen. Die heutigen Zuchtstandards wurden gegen 1990 erstellt. Neuerliche Mixe des Akita Inu sind extrem selten.

Die Farben des Akita Inu

Dieser Hund erscheint für gewöhnlich in den folgenden Farben:

  • Sesam
  • Weiß
  • Gestromt
  • Rot-falbfarben

Dabei sind Kombinationen von Weiß und Rot/falb oder Weiß und Sesam am häufigsten zu sehen.

Das Fell selbst ist dicht und scheint zum Kuscheln einzuladen. Jedoch ist das Deckhaar recht hart. Die Unterwolle jedoch ist weich und tatsächlich kuschelig. Das Deckhaar ist übrigens schmutz- und wasserabweisend. Somit fällt die Fellpflege recht gering aus. Allerdings ist dafür der Pflegeeinsatz zu Zeiten des Fellwechsels um so größer, da die Unterwolle sich nun bemerkbar macht. In dieser zwei- bis vier-wöchigen Phase ist das Bürsten alle 2 Tage Pflichtprogramm.

Welche Ansprüche stellt der Akita Inu?

Solange der Akita körperlich und geistig ausgelastet ist, ihm niemand so wirklich auf die Pelle rückt und er in seiner Eigenständigkeit nicht hinterfragt, sondern souverän geführt wird, stellt er gar keine Ansprüche. Er ist ein Hund, der mit einem durch Dick und Dünn geht, mit dem man Pferde stehlen kann. Hauptsache, er ist mit seinem Lieblingsmenschen dabei zusammen.

Der Akita Inu und seine Gesundheit

Einige Krankheiten gibt es leider, zu denen der Akita Inu neigt:

  • HD (Hüftgelenksdysplasie)
  • Schildrüsenunterfunktion
  • Kongenitales Vestibularsyndrom (eine vererbare Erkrankung des Innenohres)
  • Sebadentitis (Hauterkrankung)
  • Neigung zu Allergien
  • Altersbedingte Probleme mit dem Bewegungsapparat wie Arthrose, Spondylose

Vor- und Nachteile des Akita Inu

Auch wenn es so scheint – dieser Hund ist kein „Kuschelmonster“. Sicherlich liebt er seine Streicheleinheiten. Aber er kommuniziert ganz klar, wenn er sich zurückziehen möchte. Aufgrund seiner Loyalität zu seinen Menschen schaut er sich jeden genau an, der das Grundstück betritt – das ist sein Job. Und er gibt auch gerne seine Meinung dazu ab.

Eigenständig, eigensinnig und mitunter zu dominant muss er durch konsequente Erziehung, ohne Diskussionen, in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Ist dies geglückt, hat man einen treuen Beschützer an seiner Seite, der durch seine innere Ruhe und Präsenz sein Umfeld von sich überzeugt. Gelingt es einem jedoch nicht, übernimmt er gerne und blitzeschnell die Führung. Schließlich muss er seinem Menschen ja helfen, ihn unterstützen und beschützen, wo es nur geht.

Doch Vorsicht: Mit Härten und Strafen erreichen Sie nur, dass er abstumpft und immer noch macht, was er für richtig hält. SIE sind der Rudelführer und das muss er bereits als Welpe, vom ersten Tag an, wissen. Dann wird es auch klappen.

Übrigens haart er sehr wenig, was von Allergikern sicherlich gerne gehört wird.

Der perfekte Mensch für einen Akita Inu

Der perfekte Mensch hat sich gut überlegt, ob er sein Heim mit dem eigenwilligen, urtypischen Hund teilen möchte. Ein gutes Fachwissen, Konsequenz und eine gute Erziehungskompetenz sind notwendig, um mit diesem Hund in Frieden leben zu können.

Er kann den Besitzer mit seiner instinktiven Dominanz durchaus herausfordern. Bitte beachten Sie, dass dieser Hund etwas ganz Besonderes besitzt, nämlich die so genannte Individualdistanz. Diese sollte respektiert werden – immer. Dies bezieht sich übrigens auf andere Hunde, Tiere und Menschen gleichermaßen.

Der perfekte Mensch für den Akita weiß um all seine Besonderheiten und ist mehr als gewillt, sich darauf einzulassen. Er weiß, dass dieser Hund sich zwar rührend um die Kinder kümmert, man sie aber niemals alleine lassen darf, damit der Beschützerinstinkt nicht Oberhand gewinnt.

Zudem mag dieser Mensch gerne lange Spaziergänge mit dem Hund unternehmen. Auch das gemeinsame Fährtensuchen und Mantrailing ist für beide eine tolle Beschäftigung, die Stunden in Anspruch nehmen kann.

Die Welpen des Akita Inu kaufen

Versuchen Sie es am besten bei den eingetragenen Züchtern. Einen Akita Inu aus dem Tierschutz zu erhalten, ist sehr selten. Deshalb ist der beste Weg der Kauf eines Welpen. Lassen Sie sich vom Züchter nicht nur über die Ahnenreihe und gesunde Vorfahren informieren. Bitten Sie ihn um ganz spezifische Informationen zum Thema „Das Leben mit einem Akita Inu“. Denn wie es oftmals mit den urtypischen Hunden ist, schlägt das „normale“ Hundewissen hier fehl.

Der versierte Züchter kennt seine Tiere, ihre Eigenheiten und natürlich auch die generellen Besonderheiten der Rasse. Er ist für Sie das beste Nachschlagewerk, das Ihnen zur Verfügung steht. Zudem wird er Ihnen auch nach der Übernahme des Welpen während der Anfangszeit gerne zur Seite stehen. Gerade bei den selteneren Hunderassen sind die Züchter erpicht darauf, dass der Welpe den bestmöglichen Start bei seiner neuen Familie hinlegt.

Akita Inu Welpen | Foto: FotoJagodka / Depositphotos.com

Erste Ausstattung für den Akita Inu

Hundefutter für den Akita Inu

Der Akita Inu mag es abwechslungsreich. Lassen Sie ihm ruhig einmal einen Fleischknochen oder frisches Fleisch zukommen. Er gehört zu den Hunden, die sich fantastisch BARFEN lassen. Doch ist BARFEN für den Anfänger nicht immer einfach. Lassen Sie sich diesbezüglich gut beraten, damit keine Mangelerscheinungen auftreten.

Wie viel kostet ein Akita Inu?

Der Akita Inu gehört zu den Hunden, die nicht so breit gesät sind. Somit liegt ihr Preis ein wenig höher als bei anderen Hunderassen. Zwischen EURO 1.500 und EURO 2.500 liegt der reguläre Preis für diese Welpen. Lassen Sie sich nicht beirren, wenn Ihnen noch teurere Preise angegeben werden. Zur Zeit ist die Nachfrage nach Hunden aller Rassen sehr hoch.

Der seriöse Züchter jedoch richtet sich nicht nach Angebot und Nachfrage. Vielmehr richtet er sich danach, wo seine Welpen das bestmögliche Zuhause erhalten. Fragen Sie also gerne bei mehreren an. Den seriösen Züchter erkennen Sie daran, dass er den Preis als letztes preisgibt. Zunächst wird er sich ein Bild von Ihnen machen wollen.

Woher kommt der Akita Inu?

Das Heimatland der Akita ist Japan. Dort wurde er zum einen zum Bewachen von Haus und Hof, zum anderen zum Ziehen kleiner Wagen, mit den Lasten transportiert wurden. Heute ist er eine gelungene Kombination aus Wach- und Familienhund. Weltweit erfreut er sich großer Beliebtheit.

Wie alt wird der Akita Inu?

Bei dem Akita Inu ist das Alter von der seriösen Zuchtlinie abhängig. Ist diese vorhanden, so ist mit einer Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren zu rechnen. Allerdings setzt dies voraus, dass er gut gehalten und stets ausreichend bewegt wurde. Der eher gemächliche Akita Inu wird dieses Alter nicht erreichen können.

Wie groß und schwer wird der Akita Inu?

Der Akita Inu gehört definitiv zu den großen Hunden. Er weist eine Widerristhöhe von 58 bis 70 Zentimetern auf. Bei dieser Größe kommt er auf ein Gewicht von 28 – 40 Kilogramm.

Wie viele Welpen bekommt der Akita Inu?

Vermutlich ist es ihrer immer noch vorhandenen Ursprünglichkeit zu verdanken, dass diese Hunderasse keine Probleme mit der Fortpflanzung aufzeigt. Durchschnittlich erblicken bei einem Wurf sechs bis sieben Welpen das Licht der Welt.

Ist der Akita Inu ein Jagdhund?

In früheren Zeiten wurde dieser Hund gerne zur Jagd eingesetzt. Es liegt ihm gewissermaßen im Blut. Allerdings wird er heute nicht mehr zur Jagd eingesetzt. Der Jagdinstinkt liegt ihm also immer noch in den Genen. Ob ein Anti-Jagd-Training notwendig wird, zeigt sich im Laufe seiner Erziehung und muss individuell angegangen werden.

Ist der Akita Inu ein Familienhund?

Aufgrund seiner Verbundenheit zu seinen Menschen ist er nicht nur ein toller Wachhund, sondern auch ein guter Familienhund, der heute in immer mehr Familien einziehen darf. Seine Prüfung als Begleithund bestehen die meisten von ihnen mit Bravour. Gerne kann er auch als Mantrailer oder Lawinensuchhund eingesetzt werden. In diesem Feld leistet er fantastische Dienste.

Kann der Akita Inu in einer (Stadt-)wohnung gehalten werden?

Grundsätzlich kann sich der Akita Inu an seinen Menschen ausrichten und auch mit einer kleineren Wohnung zufrieden sein. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass er ausreichend Auslauf und somit geistige wie körperliche Auslastung erfahren darf. Die Enge der Umgebung ist für ihn kein Problem, solange er dabei dem Menschen bei Bedarf auch aus dem Wege gehen kann. Die städtische Umgebung jedoch ist für ihn eine Herausforderung. Denn er mag es eher ruhig. Auch mag er es lieber überschaulich. Somit ist die Hundewiese, der Hundeauslauf oder der Hundesportplatz nicht seine Welt. Hier geht es ihm zu turbulent zu.

Zudem ist er, wie bereits erwähnt, eher der Einzelgänger. Daher kann er auf diese „Hundeansammlungen“ gerne verzichten. Er ist halt lieber für sich. Somit sollte er nur dann, und wirklich nur dann, in der Stadt gehalten werden, wenn Sie als Besitzer mindestens 3 mal am Tag ausreichend Zeit für einen ausgedehnten Spaziergang und andere Aktivitäten für ihn haben. Die Frage ist also, können Sie ihm in einer Stadtwohnung genug Abwechslung bieten? Denken Sie immer daran, dass ein Hund nicht von alleine träge wird. Er passt sich den Gegebenheiten an. Und dies sollte man ihm nicht antun.

Fazit

Der Akita Inu ist ein besonderer Hund, der mit seiner Selbstständigkeit, gepaart mit Loyalität, sich seine Menschen gerne selber aussucht. Er erweist sich als treuer, wachsamer Gefährte, der lieber bei den Menschen als bei anderen Hunden ist. Solange er seinen Freiraum erhält, wird er seinem Menschen durch Dick und Dünn folgen. Dabei wird festgestellt, dass er absolut KEIN Anfängerhund ist. Hier sind Fachwissen, Hundewissen und auch Rassekenntnisse gefragt.

FAQ

🐶 Ist der Akita Inu leicht zu erziehen, leicht in der Haltung in der Familie?

JEIN, denn der Akita Inu ist ein loyaler Hund, der seine Familie als sein zu beschützendes Rudel ansieht. Doch bringt er gewisse Eigenheiten mit sich, die eine dominante Führung des Menschen voraussetzt. Für den Anfänger ist er nicht geeignet.

🐶 Braucht der Akita Inu viel Platz zum Leben?

Er kann sich problemlos den Gegebenheiten des Wohnraumes seiner Menschen anpassen. Jedoch benötigt er UNBEDINGT einen eigenen Rückzugsort, in dem er absolut ungestört bleiben kann. Natürlich aber ist ein Garten, den er als sein Revier bewachen kann, wie es seine ursprüngliche Aufgabe gewesen ist, von Vorteil, um ihn zufriedenzustellen.

🐶 Der Akita Inu ist mit viel Fell gesegnet. Ist er schwer zu pflegen?

Da das Deckhaar sowohl Schmutz als auch Wasser abweist, ist die Pflege für gewöhnlich einfach bis überflüssig. Allerdings muss sie umso intensiver durchgeführt werden, wenn die Zeit des Haarwechsels gekommen ist.

🐶 Welche Hundesportarten kann man mit ihm ausprobieren?

Grundsätzlich kann man sich in allen Bereichen versuchen. Am besten jedoch wird es dem Akita Inu beim Mantrailing bzw. der Fährtensuche allgemein gefallen. Da er sich diesbezüglich stark nach dem Menschen richtet, probieren Sie einfach aus, was er mitmacht. Er wird klar kommunizieren, wenn ihm etwas nicht gefällt.

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