Der Briard

Der Briard
Der Briard | Foto: Lenkadan / Depositphotos.com

Der Briard gehört zu den Hütehunden. Doch fällt er eher aufgrund seines Äußeren auf. Die imposante Gestalt, das lange, gedrehte Fell lassen schnell alle Augen auf ihm ruhen. Und doch wird er von den meisten Menschen vollkommen falsch eingeschätzt. Kein Wunder, denn er hat auch tatsächlich etwas zu verbergen. Sein riesengroßes Herz, das er voll und ganz für seine Familie einsetzt. Um das aber festzustellen, muss man diesen Hund erst einmal genauer kennenlernen.

Charakter des Briard

Der Briard ist ein liebenswerter, großer Kumpel, der seine Gutmütigkeit nicht offen zur Schau stellt. Man muss sie entdecken, wertschätzen und dann liegt dieser Hund einem zu Füßen. In der heutigen Zeit ist seine Fähigkeit zum Hüten nicht mehr vorrangig gefragt. Allerdings nutzt er auf unauffällige, unaufdringliche Weise diese Fähigkeiten, um auf seine Familie aufzupassen.

Dieser Hund ist derart feinfühlig, dass er sich ohne die enge Verbindung zu seiner Familie nicht wirklich wohlfühlt. Seine Verbindung zu Kindern ist einzigartig. So ist es kaum zu glauben, dass er Fremden zunächst mit einem gesunden Misstrauen gegenübertritt. Unfreundlich kann man das Auftreten allerdings nicht bezeichnen.

Er ist absolut loyal, wachsam, intelligent und arbeitsfreudig. Man tut gut daran, ihm Aufgaben zu stellen, damit er sich nicht langweilt. Auch die Gesellschaft anderer Hunde können hierzu beitragen. Er ist zwar groß, aber flink und wendig, sodass das Spielen mit seinen vierbeinigen Freunden ein großes Spektakel ist. Zur Freude aller Nachbarn ist der Briard trotz seines Potenzials zum Hüten und Bewachen kein Kläffer. Er muss schon einen guten Grund haben, um sich lautstark bemerkbar zu machen, etwa die Ankunft von Fremden.

Aufgrund seiner Intelligenz und Arbeitsfreude ist es vielen Briards möglich, die Ausbildung zum Schutzhund mit Bravour zu bestehen, sehr zum Stolz ihrer Besitzer.

Grundsätzlich ist er ein sehr aktiver Hund, der nicht nur Bewegung, sondern auch intellektuelle Ansprache benötigt. Sein kaum ausgeprägter Jagdtrieb macht es zu einem besonderen Vergnügen, mit ihm die Natur zu erkunden.

Der geschichtliche Hintergrund des Briard

Der Briard besitzt noch einen zweiten Namen: Berger de Brie. Die Gegend von Brie ist eine Region in Frankreich, aus der auch der berühmte Käse „Brie“ entstammt. Wir haben es hier mit einer Flachlandregion zu tun, in der der Briard beim Hüten der Rinder- und Schafherden behilflich war.

Seine Geschichte reicht weit zurück, bis in das 14. Jahrhundert. Über die Jahrhunderte tauchte er immer wieder in der Literatur auf. Sein heutiger Name „Berger de Brie“ wurde im Jahr 1809 niedergeschrieben. Damit zählt er zu den Hunden, deren nachgewiesene Dokumentation am längsten zurückreicht. Bereits im Jahr 1896 wurde er als eigenständige Rasse anerkannt.

Schon früh haben die Menschen festgestellt, dass er nicht nur zum Hütehund taugt, sondern auch in den Bereichen Melde-, Schutz- und Wachhund optimale Arbeit leistet. Auch als Rettungshund kann er gute Dienste leisten, wenn man sich auf das intensive Training einlassen möchte.

Mixe mit / von Briard sind übrigens extrem selten.

Die Farben des Briard

Der Briard gehört zu den langhaarigen Hunden. Er ist in folgenden Farben denkbar: Fauve, Schwarz, Fauve mit Schwarz überdeckt, sowie grau und letztlich blau.

Das Fell ist sehr üppig, es sollte möglichst gedreht sein. Gemäß FCI soll das Haar sehr trocken sein, ähnlich dem Ziegenhaar. Unterwolle ist nicht viel vorhanden. Aufgrund des üppigen Deckhaares jedoch wird der Hund auch im Winter nicht frieren müssen. Gemäß FCI soll das Haar die Augen nur leicht bedecken.

Jedoch gibt es Züchter, die in diesem Punkt ein wenig übertreiben, sodass der Hund eine wahre Gardine vor den Augen hat. Dies hindert ihn nicht nur am Sehen, sondern kann zu Verletzungen der Augen durch die Haarsträhnen führen.

Welche Ansprüche stellt der Briard?

Der Briard braucht genau drei Dinge: Die Aufmerksamkeit und Liebe seiner Familie, viel Bewegung – möglichst in der Natur – sowie intellektuelle Ansprache. Damit ist die sportliche Familie, die sich gerne in der Natur aufhält und vielleicht noch die eine oder andere Disziplin aus dem Bereich des Hundesports.

Gerne kann auch die Ausbildung zum Schutz- und Wachhund, Therapie-, Schul- oder Rettungshund angestrebt werden. Die Briards werden sich bei entsprechender Förderung bravourös in diesen Disziplinen schlagen.

Der Briard und seine Gesundheit

Der Briard ist sehr robust. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Haarwuchs um die Augen / im Kopfbereich nicht überhandnimmt. Es könnte zu Verletzungen der Augen kommen. Der starke Haarwuchs ist ebenso unerwünscht wie die zweite Afterkralle, die vielfach noch vorhanden ist.

Es kann zu zwei vererbbaren Krankheiten kommen: Der Nachtblindheit (CSNB) sowie einer Veranlagung zu fehlerhaften Harnleitern. Allerdings werden Hunde nur dann vom Verband zur Zucht zugelassen, wenn diese Erkrankungen nicht vorhanden sind.

Vor- und Nachteile des Briard

Der Briard ist ein loyales Tier, das sich die Liebe seiner Familie im Sturm erobert. Er ist bewegungsfreudig, sodass man mit ihm viel Freude im Freien hat. Er sollte konkrete Aufgaben erhalten, um sich nicht zu langweilen. Ansonsten ist dieser Hund sehr pflegeleicht, sofern er ausreichend Platz im Alltag zur Verfügung hat. Problemlos kann der Briard mit anderen Tieren aller Art in einem Haushalt gehalten werden. Denn auch andere Tiere können gehütet werden, nicht wahr?

Beim Kauf eines Briards sollte darauf geachtet werden, aus welcher Zuchtlinie er kommt. Denn Hunde, die aus einer Show-Zucht kommen, weisen einige Besonderheiten auf, die zum einen nicht vom Verband erwünscht sind, aber auch für den „normalen“ Familienhund nicht vorteilhaft sind. Etwa der starke Haarwuchs im Kopfbereich oder ähnliches.

Der perfekte Mensch für einen Briard

Dieser Mensch ist ein Familienmensch, liebt die Natur und die Bewegung. Der perfekte Mensch für den Briard nimmt sich gerne die Zeit, seinen Hund zu fördern und zu fordern, sodass man ihn oft in der Ausbildung zum Schutz- und Wachhund, aber auch zum Therapie- und Schulhund finden kann. Der Briard wird diese Aufgaben lieben.

Je mehr Menschen seiner Familie angehören, desto wohler fühlt sich der Briard. Denn mehr Menschen bedeutet mehr Liebe für den Briard.

Die Welpen des Briardkaufen

Da bei der Zucht der Briards streng auf die Standards geachtet wird, sollte man sich einen Briard ausschließlich bei einem im Zuchtverband registrierten Züchter kaufen. Zwischen 300 und 500 Welpen erblicken in Deutschland jährlich das Licht der Welt.

Allerdings sollte man sich rechtzeitig beim Züchter mit Interesse melden. Sicherlich gehört der Briard nicht zu den häufigsten Hunden in Deutschland. Allerdings ist die Fangemeinde sehr gefestigt. Nicht selten werden mehrere Hunde der Rasse in einem Haushalt gehalten.

Briard-Welpe | Foto: EBFoto / Depositphotos.com

Erste Ausstattung für den Briard

Hundefutter für den Briard

In Bezug auf das Futter ist der Briard recht unkompliziert. Man mag denken, dass bei seiner Größe viel Futter benötigt wird. Dem ist aber gar nicht so. Er kommt mit kleinen Mengen aus. Wer sich mit dem BARFEN auskennt, wird im Briard einen dankbaren Abnehmer finden.

ACHTUNG – Wie bei allen großen Hunderassen ist darauf zu achten, dass es leichter zu Magendrehungen kommen kann als bei kleineren Hunderassen.

Wie viel kostet ein Briard?

Der Mindestpreis für einen Briard, der bei einem seriösen Züchter gekauft wird, liegt bei EURO 900,00. Nach oben sind keine konkreten Grenzen gesetzt. Jedoch ist der Preis stets von der Zuchtlinie und der nachgewiesenen Gesundheit in Bezug auf HD, ED und andere Erbkrankheiten abhängig.

ACHTUNG – Briard-Welpen, die deutlich günstiger als EURO 900,00 angeboten werden, sollten gemieden werden, da sie von unseriösen Züchter oder Vermehrern stammen, die nicht auf das Wohl ihrer Zuchttiere und das der Welpen achten. Diese Züchter sollten nicht unterstützt werden.

Ist der Briard ein Familienhund?

Als ehemaliger Hütehund ist der Briard heute als Familienhund sehr beliebt. Er wird oftmals als „Herz mit viel Fell drumherum“ beschrieben. Seine Familie ist seiner Herde gleichzusetzen. Sie gilt es heute zu hüten. Allerdings ist er dabei sehr unaufdringlich. Führungsambitionen sind ihm vollkommen fremd. Ob kleine oder große Kinder, der Briard ist begeistert von seinen Kindern und wird das Grundstück lautstark verteidigen, wenn sie sich im Garten aufhalten. Aber auch diese Verteidigung ist unaufdringlich und eher laut als aggressiv.

Kann der Briard in einer (Stadt-)wohnung gehalten werden?

Der Briard ist es als ehemaliger Hütehund gewöhnt, sich den Gegebenheiten anzupassen. Damit wäre es ihm rein theoretisch auch möglich, sich an eine großzügig geschnittene Wohnung zu gewöhnen. Sollte sich diese in einem Vorort befinden und direkt an einem großen Garten angeschlossen sein, kann die Haltung in einer Wohnung eventuell akzeptiert werden.

Tatsache ist aber, dass der Briard nichts in der Stadt verloren hat. Er ist einfach zu groß und würde viel zu viele Anreize zum Hüten der Menschen erhalten. Große Hunde wie der Briard gehören minimal in die Vorstadt, am besten aber auf das Land, wo sie in einem geräumigen Haus und einem großen Garten gehalten werden können.

Da sie einen recht hohen Bewegungsdrang besitzen, sollte ein großes Auslaufgelände oder der Zugang in die Natur gegeben sein, um diesem Drang gerecht werden zu können. Eigenständige Bewegung im heimischen Garten tun ihm sehr gut.

Fazit

Der Briard ist ein fantastischer Familienhund, der einen großen Bewegungsdrang und ein großes Pflegebedürfnis besitzt. Er ist recht robust, sodass kaum Erbkrankheiten vorhanden sind. Alles in allem wird man als Besitzer des Briard viel Zeit an der frischen Luft verbringen und diese Zeit mit dem Hund teilen.

Wer sich einmal für einen Briard entschieden hat, wird es schwer haben, eine andere Hunderasse genauso zu mögen wie diesen französischen Hütehund.

FAQ

🐶 Ist der Briard ein Familienhund?

Ja, der Briard ist ein „laufendes, stark behaartes Herz“, das es bestens versteht, sich einen festen Platz in der Mitte der Familie zu erobern. Kinder jeden Alters sind für ihn ein Objekt, unaufdringlich gehütet zu werden.

🐶 Ist der Briard pflegeintensiv?

Aufgrund des langen, gedrehten Oberhaars benötigt die Fellpflege des Briard viel Aufmerksamkeit. Übertreiben sollte man es aber auch nicht. Es ist stets darauf zu achten, dass die Augen weitestgehend freiliegend, damit die Haare sie nicht verletzen.

🐶 Wie kann ich den Briard am besten auslasten?

Am besten können Sie dem Briard gerecht werden, wenn Sie selber recht sportlich sind, joggen oder Rad fahren, sodass Sie Ihren Hund bei diesen Tätigkeiten mitnehmen können. Wanderungen stehen ebenfalls auf seinem Plan, genau wie Agility, Obedience oder Mantrailing. Wer sich zutraut, mit dem Hund zusammen die Rettungshunde- oder Schutzhundeausbildung zu absolvieren, wird mit Sicherheit mit Erfolg belohnt werden.

🐶 Welches Futter wird für den Briard bevorzugt?

Der Briard ist diesbezüglich extrem unkompliziert. Er benötigt nur kleine Portionen, bevorzugt dabei aber keine Futtersorte.

Kann der Briard mit anderen Hunden und Kleintieren zusammen gehalten werden? – Dies ist überhaupt kein Problem. Der Briard liebt es, mit anderen Hunden das Zuhause zu teilen. Kleintiere sollten, auch wenn der Jagdtrieb kaum ausgeprägt ist, früh in das Leben des Briard integriert werden. Je mehr Lebewesen vorhanden sind, desto mehr kann der Briard hüten.

🐶 Woher kommt der Briard?

Der Ursprung des Briard liegt in Frankreich.

🐶 Wie alt wird der Briard?

Die Lebenserwartung des Briard liegt bei 12 Jahren.

🐶 Wie groß und schwer wird der Briard?

Das Gewicht des Briard liegt zwischen 30 und 35 Kilogramm.

Die Rüden weisen eine Größe von 62 bis 68 Zentimeter, gemessen am Widerrist, auf. Die Hündinnen sind deutlich kleiner und weisen eine Körpergröße von 54 bis 60 Zentimeter auf.

🐶 Wie viele Welpen bekommt der Briard?

Die Wurfgröße des Briard liegt durchschnittlich zwischen 3 und 6 Welpen.

🐶 Ist der Briard ein Jagdhund?

Der Briard ist der Gruppe der Hütehunde zugeordnet. Damit hat er zwar einen großen Drang, Ordnung in die Herde oder seine Familie zu bringen. Sein Jagdtrieb ist aber eher gering. Eine Ausbildung zum Jagdhund liegt nicht auf seinem „Karriereweg“.

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