Der Islandhund

Der Islandhund
Der Islandhund | Foto: Bigandt / Depositphotos.com

Wer das Außergewöhnliche liebt, wer einen einzigartigen und schönen Hund, tatsächlich den treuesten Freund des Menschen sucht, sollte sich mit dem Islandhund auseinandersetzen. Ja, irgendwie sieht er aus wie ein Spitz. Andererseits zeigt er fantastische Charaktereigenschaft und Fähigkeiten, die mit denen eines jeden Hütehundes zu vergleichen sind. Machen Sie sich mit dieser Hunderasse vertraut und Sie werden sehen, dass es sich lohnt, diesen Hund einmal in Natura, vielleicht bei einem zertifizierten Züchter oder auf einer Hundeschau, anzuschauen.

Der Charakter des Islandhundes

Hat sich der Islandhund innerhalb Islands als Hütehund etabliert, so ist er außerhalb des Landes eher als Begleithund vorzufinden. Für den cleveren Hund ist dies allerdings kein Problem. Er liebt die Rolle des Familien- und Begleithundes, sodass er seine ursprünglich angezüchteten Fähigkeiten des Hütens, Schützens und Jagens nicht wirklich vermisst. Kommt dieser Drang doch wieder zum Vorschein, so drückt er dies durch Bellen aus. Das macht ihn allerdings nicht zum Kläffer. Bellt er, so hat er auch einen triftigen Grund dafür.

Der Islandhund ist absolut kinderlieb, was ihn als Familienhund nur noch beliebter macht. Jeder Besucher wird freudig begrüßt, solange dieser freundlich gesinnt ist. Seit jeher gilt der Islandhund als freundlich, fröhlich und verspielt. Angst scheint er nicht zu kennen.

Der geschichtliche Hintergrund des Islandhundes

Der Islandhund ist die einzige Hunderasse, die Island je hervorgebracht hat. Auf jedem Hof, egal wie weit im  Land er gelegen war, war mindestens ein Islandhund zu Hause. Seine Aufgaben waren dort klar umrissen: Schutz des Hofes vor Eindringlingen und Ungeziefer, Unterstützung bei der Jagd, hüten der Schafherden, aber auch das Hüten der Kinder.

Sie werden sowohl als Schäferhunde, aber auch als Nordische Spitz bezeichnet. Dabei gelten sie als äußerst clever, flexibel und robust. Sie sind ihrer Familie treu ergeben und integrieren sich bestens in ihren Haushalt, in ihren Hof.

Hat der Islandhund noch vor kurzem starke Einflüsse durch Einkreuzungen erleben müssen, wurde, ganz auf isländische Art, explizit dagegen gesteuert, sodass heute wieder über einen starken und gesunden Zuchtbestand verfügt werden kann.

Die Farben des Islandhundes

Viele Farben darf der Islandhund tragen: loh bis creme, braun, schwarz oder grau. Egal, welche Farbe der Hund hat, sind weiße Abzeichen unterschiedlicher Art erwünscht, wenn nicht sogar ein Muss.

Welche Ansprüche stellt ein Islandhund

Der Islandhund ist recht temperamentvoll und energiegeladen. Doch ist es dadurch nicht zwangsläufig notwendig, große Spaziergänge mit ihm machen. Regelmäßige Bewegung ist notwendig, doch reichen auch kleinere Spaziergänge. Dennoch will der Hund beschäftigt werden. Dies kann durch verschiedene Beschäftigungen mit den Familienmitgliedern, auf dem Hundeplatz, in der Hundeschule oder einer Hundesportart vorgenommen werden.

Hinsichtlich der Fellpflege ist der Islandhund absolut anspruchslos. Sicherlich kann es notwendig werden, groben Schmutz aus seinem Fell zu entfernen. Aber eine tägliche Pflege ist absolut nicht notwendig. Im Fellwechsel kann aufgrund des starken Unterfells eine unterstützende Fellpflege notwendig werden.

Auch wenn dieser Hund freundlich, anpassungsfähig und verantwortungsvoll ist, sollte er eine konsequente „Grundausbildung“ erhalten, denn die hat jeder Hund verdient. Wie soll er sich sonst gehorsam an der Leine, in der Öffentlichkeit bewegen. Da der Hund jedes Familienmitglied problemlos akzeptiert, ist es für ihn nicht wichtig, wer die Ausbildung mit ihm absolviert.

Dennoch ist es natürlich von Vorteil, wenn alle Familienmitglieder, die ihn ausführen dürfen, auch über diese Grundbegriffe Bescheid wissen und sie durchsetzen können. Es darf nicht vergessen werden, dass der Islandhund, wenn ihm langweilig wird, auf merkwürdig Ideen kommen kann.  Und diese fallen ihm auch auf Spaziergängen ein.

Der Islandhund und seine Gesundheit

Der Islandhund bringt eine robuste Gesundheit mit sich. Daher ist eigentlich nicht mit großartigen Erkrankungen zu rechnen.

Auch wenn er nassen, kalten und windigen Witterungen durchaus  zu Trotzen gewohnt ist, sollte nicht vergessen werden, dass er aufgrund seiner Herkunft nicht gut mit sehr warmen Witterungen vertraut ist. Im Sommer ist es daher wichtig, für ausreichend kühle, schattige Plätze zu sorgen.

Nein, es besteht kein Grund für eine Sorge um die Gesundheit des Islandhundes. Wer trotzdm auf Nummer sicher gehen möchte, kann selbstverständlich für regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt sorgen. Zuchttiere müssen sich diesen ohnehin aufgrund der Zuchtbestimmungen fügen.

Vor- und Nachteile

Da der Islandhund sich so schnell einfügt und an die neuen Gegebenheiten anpassen kann, kann es schnell passieren, dass man ihm nicht genug Aufmerksamkeit zollt. Dies könnte dazu führen, dass er eigene Wege findet, seine Energie zu entladen.

Denn der Islandhund ist sehr intelligent und hat in früheren Zeit schon als Hof- und Schutzhund improvisieren müssen. Eine Fähigkeit, die sich bis heute erhalten hat, auch wenn sie eigentlich gar nicht mehr benötigt wird. Besitzer, die sich beispielsweise mit Joggen oder Rad fahren fit halten, sind ihm herzlich willkommen.

Aufgrund seiner Größe kann der Islandhund viele Aufgaben innerhalb der Familie erfüllen. Er hütet Kinder genauso gerne wie andere Tiere. Da er gelehrig und gleichzeitig offen neuen Lektionen gegenüber ist, hat er keine Schwierigkeiten, neue Aufgaben zu lernen. Somit kann er auch als Therapiehund oder Schulhund eingesetzt werden. Ob er als Rettungshund bzw. Schutzhund geeignet ist, würde eine eigens durchgeführte Eignungsprüfung ergeben.

Eigentlich ist er nicht der geborene Anführer. Dennoch kann er es sich nicht nehmen lassen, die Rolle des Leitwolfs zu übernehmen, sollte diese innerhalb der Familie nicht besetzt sein.

Übrigens kann er für gewöhnlich problemlos mit anderen Tieren zusammen gehalten werden.

Der perfekte Mensch für einen Islandhund ist…

Der perfekte Mensch für den Islandhund verfügt über eine Familie oder Mitbewohner, bei denen sich der Hund regelmäßig sehen lassen kann. Für ihn heißt es – je mehr, desto besser. Seine Menschen wissen seine Treue und Integrität zu schätzen und können auf sein Vertrauen zählen.

Der perfekte Mensch für den Islandhund liebt die Bewegung und Beschäftigung im Freien. Sicherlich mag der Hund sich auch gerne im Haus beschäftigen lassen. Aber wie alle Hunde bevorzugt auch er die Bewegung an der frischen Luft.

Der perfekte Mensch für den Islandhund weiß, dass sein Hund für einige Stunden alleine zu Hause bleiben kann, ihn aber dennoch sehnsüchtig erwartet. Deshalb wird er sich nach dem nach Hause kommen immer gleich ein wenig Zeit für ihn nehmen.

Die Welpen des Islandhundes kaufen

Es ist wichtig, dass man sich bei Interesse an einem Islandhund nach einem seriösen Züchter umschaut. Der seriöse Züchter ist Deutschen Club für Nordische Hunde im VDH registriert. Denn auf diese Weise werden die Zuchtstandards, die für den Islandhund aufgestellt wurden, eingehalten. Aufgrund der regelmäßigen Überprüfungen können Erbkrankheiten so gut wie möglich ausgeschlossen werden.

Sollten Sie auf der Suche nach einem Islandhund-Welpen sein, erkundigen Sie sich am besten beim VDH nach möglichen Züchter, vielleicht sogar direkt in Ihrer Region. Es ist immer sinnvoll, sich die Elterntiere bereits vor einer Kaufentscheidung anzusehen.

Wie geht der Züchter mit ihnen um? Wie präsentieren sich die Tiere? Wie sind ihre Charaktereigenschaften einzuschätzen? Vielleicht besteht ja auch die Option, vom vorherigen Wurf einige Tiere zu besuchen. Fragen Sie den Züchter, wie er sich in den ersten Monaten mit den Welpen beschäftigt, was er ihnen vor Ort bereits an „Erfahrungen“ anbietet bzw. ihnen beibringt.

Sind die Welpen bereits geboren, so beschäftigen Sie sich am besten mit allen, bevor Sie sich für einen entscheiden. Denn nicht immer ist der Hübscheste auch der Welpe, der genau zu Ihnen passt.

Islandhund Welpen kaufen
Islandhund Welpe | Foto: Bigandt / Depositphotos.com

Erste Ausstattung für den Islandhund

Bei der Erstausstattung des Islandhundes sollte man nicht gleich übertreiben und „alles“ kaufen wollen. Bevor man nicht genau weiß, was das neue Familienmitglied neben der Grundausstattung benötigt, sollte man sich mit dieser begnügen. Wenigstens fürs Erste!

Hundefutter für den Islandhund

Nach wie vor ist der Islandhund nach den Fütterungsverhältnissen ihrer Vorfahren ausgerichtet. Daher ist eine fleischlastige Ernährung für ihn wichtig. Ein hochwertiges Futter ist also wichtig. Daher wäre Barfen für ihn eine optimale Fütterung. Doch auch Fertigfutter kann entsprechend ausgewählt werden. Auch bei den Snacks / Leckerlies ist auf die Gesundheit zu achten. Zuckerhaltige Leckerlies sind für den Islandhund ein absolutes Tabu. Trockenfleisch-Streifen oder Rinder- und Schweineohren stellen hingegen einen optimalen Snack dar. Auch sie können kleingeschnitten werden, um als kleine Belohnung zu dienen.

Es ist darauf zu achten, dass der Islandhund immer ausreichend Wasser erhält.

FAQ zum Islandhund

Was kostet ein Islandhund

Aufgrund der geringen, jährlichen Welpenzahl gehört der Islandhund nicht zu den günstigen Hunden. Daher ist mit einem Kaufpreis von gut EURO 1.200 pro Welpe zu rechnen.

Woher kommt der Islandhund?

Wie der Name es schon sagt, finden wir den Ursprung des Islandhundes auf Island. Bei ihm handelt es sich um eine sehr alte Hunderasse, die einzige, die wir auf Island verzeichnen können. Sein isländischer Name lautet „Islenskur Fjárhundur“.  Wer nun glaubt, dass der Vorfahre des Islandhundes ebenfalls vom Island stammt, wird feststellen, dass dieser mit den Wikingern nach Island gekommen ist. Laut der geschichtlichen Quellen kamen sie um das Jahr 880 auf Island an.

Ist der Islandhund ein Familienhund?

Der Islandhund ist ein perfekter Familienhund. Er ist sehr kinderlieb und beschützt seine Herde, so gut es geht. Er kann durchaus von jedem Familienmitglied angesprochen werden, sodass sich das Beschäftigungsprogramm auf alle verteilt.

Wie alt werden Islandhunde?

Islandhunde bringen aufgrund ihrer Abstammung ein sehr gutes Immunsystem mit. Bei guter Fürsorge des Hundehalters können sie durchaus ein Alter von 11 bis 13 Jahren erreichen.

Wie groß und schwer wird der Islandhund?

Der Islandhund weist eine Größe zwischen 40 und 46 Zentimeter auf. Es wird ein durchschnittliches Gewicht von 12 bis 15 Kilogramm erreicht.

Wie viele Welpen bekommt der Islandhund?

Der Wurf eines Islandhundes umfasst 4 bis 6 Welpen.

Kann man einen Islandhund in der Wohnung halten?

Der Islandhund bevorzugt, wie wohl jeder Hund, eine Wohnung / ein Haus mit einem kleinen Garten. Doch ist dies keine zwingende Voraussetzung für die Haltung des Islandhundes. Allerdings ist es eine zwingende Voraussetzung für die Haltung in der Wohnung, dass man sich auch intensiv mit dem Tier beschäftigt. Hierfür gibt es innerhalb der Familie viele Optionen – auch in der Stadt.

Das Beschäftigungsprogramm sollte grundsätzlich durchgeführt werden. Fängt der Islandhund nämlich an, sich zu langweilen, kann sich dies negativ auf die Einrichtung auswirken. Eine andere Möglichkeit, die überschüssige Energie loszuwerden, wäre das Kläffen. Beschäftigen Sie Ihren Islandhund also und es wird auch in einer Stadtwohnung keine Probleme mit diesem freundlichen Zeitgenossen geben.

Fazit

Der Islandhund ist ein temperamentvoller, offener und dennoch konsequenter Hund, der sich einerseits optimal in einen Haushalt integrieren kann, andererseits sein Territorium aber auch zu verteidigen weiß.

Eine solide Grundausbildung ist für Hund und Halter sinnvoll, insbesondere, wenn es sich hierbei um Anfänger handelt. Doch ist dieser Hund auch bestens für Anfänger geeignet. Er wird ihnen schon zeigen, wo es hingeht.

Als temperamentvolles Tier bedarf es ausreichender Bewegung, um ein Ventil für die Energie zu finden. Alle Hundesportarten, joggen, radfahren oder reiten mit dem Besitzer ist ein Traum.

Er ist pflegeleicht und behandelt selbst die kleinen Kinder extrem vorsichtig. Wozu also einen Babysitter engagieren, wenn man doch einen Islandhund ein Eigen nennen kann.

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