Der Zwergpinscher

Der Zwergpinscher | Foto: photopotam / Depositphotos.com
Der Zwergpinscher | Foto: photopotam / Depositphotos.com

Wir kennen ihn und möchten ihn gar nicht aus dem tägliche Bild streichen: Den Zwergpinscher.

Für viele Menschen drängt sich nun sofort das Bild des kleinen Kläffers auf, der total aufgedreht durch den Garten huscht und allen Besuchern erst einmal ins Hosenbein schnappt. Aber das ist natürlich Quatsch!

Der Zwergpinscher ist dennoch weitverbreitet und sowohl bei Singles, egal ob jung oder alt, als auch bei Familien sehr beliebt. Sie sind nämlich treu, anhänglich und sehr wachsam, sodass man sich trotz ihrer geringen Größe sehr wohl bei ihnen bzw. mit ihnen fühlt. Der Zwergpinscher ist treu, wenn er sich einer Bezugsperson anschließt. Sozusagen, ein Freund fürs Leben!

Der Zwergpinscher | Foto: photopotam / Depositphotos.com
Der Zwergpinscher | Foto: photopotam / Depositphotos.com

Der Charakter des Zwergpinschers

Der Zwergpinscher ist ein sehr temperamentvoller Hund, selbstsicher, lebhaft und dennoch ausgeglichen. Besonders die Ausgeglichenheit macht ihn zu einem guten Familienhund. Es sollte allerdings sofort hinzugefügt werden, dass  dieser Hund, so klein er auch sein mag, kein Spielzeug ist. Seine Reizschwelle ist recht niedrig angesetzt, sodass er sich schnell von ihn bedrängenden Kindern gereizt / angegriffen fühlt.

Des Weiteren ist er extrem wachsam und wird seine Familie bzw. die Wohnung und das Grundstück vehement bewachen.  Auch wenn es auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist, bevorzugt es der Zwergpinscher, sich an eine Bezugsperson zu binden. Trotzdem respektiert er den Rest des Rudels bzw. der Familie. Dennoch wird es für ihn nur einen einzigen Rudelführer geben und für ihn ist dies seine ganz persönliche Bezugsperson.

Der geschichtliche Hintergrund des Zwergpinschers

Bereits im 19. Jahrhundert war der Zwergpinscher in Europa sehr beliebt. Schon vor dieser Zeit hat sich dieser Hund bei den Menschen etabliert. Gerne haben Händler und Kaufleute, die viel über Land gezogen sind, ihn sowohl hinsichtlich des gesellschaftlichen Aspekts, aber auch aufgrund des Schutzes mit sich geführt.

Dadurch verbreitete sich diese Rasse, die eine fast identische, aber kleine Ausgabe des Deutschen Pinschers ist, schnell bis in die letzten, bewohnten Winkel Europas. Bereits um 1900 war er einer der beliebtesten Hunde. Die Zahl der eingetragenen Zuchttiere konnte bereits im Jahr 1925 mit über 1.300 Exemplaren verzeichnet werden.

Bereits 1895 wurde der erste Pinscher-Klub gegründet. Auch heute ist er noch für die Zuchtstandards dieser Rasse verantwortlich.

Die Farben des Zwergpinschers

Der Zwergpinscher ist vorrangig in roter bzw. schwarz-roter Farbe, manchmal auch braun vor. Abzeichen können in Form hellerer Abzeichen vorhanden sein.

Welche Ansprüche stellt ein Zwergpinscher

Hinsichtlich der Pflege ist der Zwergpinscher relativ anspruchslos, denn sein Fell ist kurz und seidig. Es nimmt nicht viel Zeit in Anspruch, ihm tägliche Pflege zukommen zu lassen. Allerdings besitzt das Fell kein Unterfell. Dadurch ist es in der kalten Jahreszeit zwingend notwendig, den Zwergpinscher vor längerem Kälteeinfluss zu schützen. Aufgrund seiner Größe und des fehlenden Unterfells kann er schnell auskühlen. Entsprechende Hundejacken gehören diesbezüglich zur Standardausrüstung des Zwergpinschers.

Viele Menschen entscheiden sich für einen Zwergpinscher, weil sie irrtümlich davon ausgehen, dass ein kleiner Hund weniger zeitaufwendig als ein großer Hund wäre und vor allem wesentlich einfach zu handhaben ist. Leider haben sie sich nicht intensiv über den Zwergpinscher informiert. Denn er ist intelligent und sehr temperamentvoll. Zusammen führt dies zu einem großen Bewegungsdrang.

Dabei kann es durchaus sein, dass er nach Abwechslung und intelligenter Beschäftigung  drängt. Denn Langeweile ist einfach nichts für ihn. Dringt zu viel Langeweile, zu viel Alltag ohne Ansprache in sein Leben, wird er Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. Diese können sich in unterschiedlicher Weise zeigen. Jedoch sind sie ein wichtiges Indiz dafür, dass er mehr Aufmerksamkeit, mehr Beschäftigung von seiner Bezugsperson einfordert. Eine Challenge, der man sich dringend stellen sollte, möchte man die Situation nicht auch noch verschlimmern.

Es ist also für den Besitzer wichtig, sich und seinem Zwergpinscher eine Beschäftigung zu finden, die sowohl den Geist beansprucht als auch den Bewegungsdrang befriedigt. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Besitzer von Zwergpinschern sich beim Dogdancing wiederfinden. Ob andere Hundesportarten wie Agility oder Mantrailing geeignet sind, ist im Einzelfall auszuprobieren. Der Anschluss an eine Hundegruppe kommt den Ansprüchen des Zwergpinschers entgegen. Gerne wird er sich mit seiner Bezugsperson in die Gruppe einfügen.

Die Erziehung des jungen Zwergpinschers ist von steter Wiederholung geprägt. Konsequenz und Durchsetzungsvermögen sind dabei zwingend notwendig. Denn der Zwergpinscher wird seinem Besitzer schnell deutlich machen, wenn es ihm zu langweilig wird. Trotzdem muss die Wiederholung sein. Der Zwergpinscher ist allerdings sehr lernwillig und aufmerksam. Daher dürfte es mit der Grundausbildung und Sozialisierung kaum Probleme geben. Für unerfahrene Besitzer lohnt sich die Investition, die Grundausbildung des Hundes in der Hundeschule zu absolvieren.

Der Zwergpinscher und seine Gesundheit

Das größte Gesundheitsproblem, mit dem sich der Zwergpinscher plagt, ist die Kälte und ihre Folgen. Insbesondere die Ohren benötigen Schutz vor Erfrierungen. Ansonsten kann der Zwergpinscher sich einer recht stabilen Gesundheit erfreuen. In seltenen Fällen kommt es zu Herzproblemen. Auch eine lockere Kniescheibe, auch PL genannt, kann vorkommen. Beides kann mit Unterstützung eines guten Tierarztes schnell in den Griff bekommen werden.

Vor- und Nachteile

Der treue Zwergpinscher ist ein treuer Gefährte, der auch in Wohnungen gehalten werden kann. Wie bei jedem Hunde muss natürlich dennoch gewährleistet werden, dass er ausreichend Auslauf bekommt. Denn für diesen Hund gibt es nichts Wichtigeres, als seinem Menschen zu gefallen. Allerdings sollte man trotz der Größe des Zwergpinschers seinen ausgeprägten Bewegungsdrang nicht außer Acht lassen. Sicherlich kann er nicht mit dem Bewegungsdrang eines großen Hundes mithalten. Bei den kleinen Rassen jedoch hat er zweifellos den stärksten Bewegungsdrang.

Aufgrund seiner Größe kann man ihn sehr oft mitnehmen. Auch in Hotels, also im Urlaub, sind diese Hunde gern gesehene Gäste.

In Regionen, die einen harten Winter aufweisen, ist es wichtig, in der kalten Jahreszeit für seinen Schutz zu sorgen, da er sonst schnell auskühlen bzw. sich Erfrierungen zuziehen kann. Doch auch er liebt es, im Schnee zu spielen.

Nein, der Zwergpinscher ist kein Wachhund im klassischen Sinne. Dennoch ist es ihm möglich, Personen / Angreifer / Einbrecher in die Flucht zu schlagen. Denn für den Zwergpinscher gilt: „Klein, aber oho!“. Man sollte ihn nicht herausfordern.

Der perfekte Mensch für einen Zwergpinscher ist…

  • konsequent
  • liebt die Bewegung, drinnen wie draußen
  • stört sich nicht daran, dass sich dieser Hund möglichst nur eine Bezugsperson aussucht
  • besitzt ein ruhiges Zuhause

bevorzugt aufgrund seiner Wohnsituation kleine Hunderassen

  • der zukünftige Besitzer möchte lange Freude an seinem vierbeinigen Freund haben. Bei einer Erwartung von 14 Lebensjahren sollte man sich über die langfristige Verantwortung dem Hund gegenüber bewusst sein.

Die Welpen des Zwergpinschers kaufen

Die wichtigste Fragen beim Kauf eines Welpen ist stets die, ob man dem Tier gerecht werden kann. Dazu gehört neben der Ernährung auch der ausreichende Auslauf, aber auch die Folgekosten, die durch Tierarzt und Versicherung entstehen können. Jeder potentielle Besitzer eines Zwergpinscher sollte in aller Ruhe über diese Dinge nachdenken. Zudem sollte auf jeden Fall darüber nachgedacht werden, dass man sich nur selber für einen Hund entscheiden kann. Er sollte niemals als Geschenk weitergereicht werden.

Zwergpinscher-Welpen | Foto: pozitivstudija / Depositphotos.com
Zwergpinscher-Welpen | Foto: pozitivstudija / Depositphotos.com

Erste Ausstattung für den Zwergpinscher

Zur Grundausstattung eines Zwergpinschers gehören selbstverständlich ein gut sitzendes Geschirr, eine stabile, lange Leine, ein warmes Schlafkissen, leicht zu säubernde Futter- und Wasserschalen. Zur erweiterten Ausstattung sollten auch verschieden warme Hundejacken gehören. Denn bereits im zugigen, windigen Herbst sollte eine leichte, wasserabweisende Hundejacke eingesetzt werden. Wer in einer Region lebt, in der es zu kalten Wintern kommt, sollte entsprechend für den Winter noch ein warmes Exemplar besorgen.

Hinsichtlich der Hundeleine kann entweder eine stabile Leine oder aber die äußerst praktische Schnappleine verwendet werden.

Für die Fellpflege wird aufgrund des kurzen Haarkleides eine weiche Bürste empfohlen.

Bitte beachten Sie das Alter des Hundes, wenn Sie einen Zwergpinscher kaufen. Welpen wie auch Senioren benötigen ein spezielles Futter.

Hundefutter für den Zwergpinscher

Wie bei allen jungen Hunden wird auch für den Zwergpinscher zu Beginn Welpenfutter empfohlen. Ebenso wird für Senioren ein entsprechendes Seniorenfutter von Vorteil sein.

Der erwachsene Zwergpinscher kann gerne „gebarft“ werden. Wie für alle Hunde ist naturbelassene Nahrung das Beste. Sollte er stets gebarft werden, sollte dies auch im Seniorenalter so lange wie möglich beibehalten werden.

Sollte auf Nass- oder Trockenfutter zurückgegriffen werden, ist stets auf eine sehr gute Qualität zu achten. Sicherlich kann dies mit einer finanziellen Abwägung einhergehen, denn es gibt viele gute, zum Teil aber auch teure Futtermittel.

Nicht jedes günstige Futter ist automatisch minderwertig. Doch Achtung – sollte der Hund ein wenig mäkelig auf das Futter reagieren, sollte das neue Futter nicht sofort abgetan werden. Es ist noch einige Tage weiter zu füttern. Nur so kann die Umstellungsphase gut überstanden werden.

FAQ

Woher kommt der Zwergpinscher?
Der Zwergpinscher ist deutscher Herkunft. Entgegen der landläufigen Meinung, der Zwergpinscher stamme vom Dobermann ab, haben Historiker feststellen können, dass die Rasse des Zwergpinschers vom Torfhund abstammt. Damit ist er älter als der Dobermann.

Ursprünglich war es die Aufgabe des Zwergpinschers, auf den Höfen Ratten, Mäuse und andere Nagetiere zu fangen. In diesem Punkt sind sie recht furchtlos und haben für geordnete Verhältnisse gesorgt. Zudem hat er mit seiner Wachsamkeit auch seine Familie beschützt.

Wie alt wird ein Zwergpinscher?
Der Zwergpinscher gehört zu den Hunderasse, die ein recht hohes Alter erreichen können. Deshalb ist ein Alter von 15 bis 18 Jahren keine Seltenheit.
Wie gross kann ein Mini Pinscher werden?
Der Zwergpinscher wird eine Höhe von 25 bis 30 cm am Widerrist erreichen. Rüden und Hündinnen sind weitestgehend gleichgroß.
Wie viel muss ein Zwergpinscher wiegen?
Das durchschnittliche Gewicht eines Zwerpinschers liegt zwischen 3 und 5 Kilogramm.
Wie viele Welpen bekommt der Zwergpinscher?
Durchschnittlich bringt der Zwergpinscher 3 bis 4 Welpen auf die Welt.
Sind Zwergpinscher Kläffer?
Nein, genau genommen sind Zwergpinscher sehr angenehme Weggefährten, die nur dann Laut geben, wenn sie ihr Territorium verteidigen wollen – wie jeder andere Hund auch.

Es gibt jedoch einen, Grund, wenn ein Zwergpinscher zu einem Kläffer wird.

Meist hängt dies damit zusammen, dass die Grundausbildung nicht gut verlaufen ist. Hat der Hund kein Verständnis für die Grundkommandos aufbringen kann. Nur wenn diese Konsequenz sich durch die gesamte Erziehung zieht, hat man mit dem Zwergpinscher einen harmonischen Umgang.

Des Weiteren kann sich der Alltag des Zwergpinschers durch viel Abwechslung interessanter gestalten lassen. Ist er geistig und körperlich ausgelastet, kommt er gar nicht auf die Idee, sich kläffend dem Menschen zu widmen. Dies lässt das Zusammenleben natürlich viel harmonischer werden.

Fazit

Der Zwergpinscher ist ein angenehmer Zeitgenosse, mit dem man viel erleben kann. Er benötigt relativ viel Auslauf und geistige Herausforderung. Bekommt er diese nicht, wird er Wege finden, seine Langeweile zu überwinden. Was er jedoch als gute Idee deklariert,  ist nicht immer im Sinne des Besitzers. Sorgen Sie also dafür, dass er gut beschäftigt ist. Oder neben Sie ihm ins Büro mit. Er wird sich über all die neuen Menschen sehr freuen.

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