Kroatischer Schäferhund

Kroatischer Schäferhund
Kroatischer Schäferhund | Foto: TheWalker / Depositphotos.com

Den kroatischen Namen des Kroatischen Schäferhundes kann niemand außerhalb des Landes wirklich aussprechen: Hrvatski ovcar. Das macht aber nichts, denn wir wollen uns ja eingehend über ihn informieren. Sicherlich wurde er zu den Hüte- und Wachhunden geordnet. Doch damit ist es für den Kroatischen Schäferhund nicht getan. Denn er ist ein Tausendssassa und kann irgendwie alles so ein bisschen. Vielleicht fühlt er sich deshalb auf dem Hundesportplatz so wohl. Dort gibt es ja dauernd etwas Neues auszuprobieren, nicht wahr?

Charakter des Kroatischen Schäferhundes

Der Kroatische Schäferhund ist der Inbegriff eines Hütehundes. Er wirkt lässig und gleichzeitig beflissen, seine Aufgabe korrekt zu erledigen. Ist die Beziehung zu seinem Menschen optimal, kann man förmlich von einer Symbiose sprechen. Ein Zustand, der für die Arbeit des Hirten optimal ist.

Er ist charakterstark, freundlichen zu dem Menschen, die er kennt und die für ihn „dazu gehören“. Alle anderen Menschen werden mit einer neutralen Akzeptanz argwöhnisch betrachtet. Es dauert einige Zeit, bis er neue Menschen in seinen eigenen kleinen Umkreis hineinlässt. Dies gilt leider auch für Zuwachs bei seinen Menschen. Mit liebevoller Dominanz kann man ihn diesbezüglich aber schnell in die richtige Richtung weisen.

ACHTUNG – ARBEIT ERWÜNSCHT. So charakterfest der Kroatische Schäferhund eigentlich ist, muss man dies jedoch relativieren. Denn diesen Gemütszustand kann er nur halten, wenn er körperlich und geistig gefordert wird. Was nämlich vielfach unterschätzt wird, ist seine Arbeitswut. Kann er dieser Arbeitswut nicht Herr werden, weil zu wenig Arbeitsaufkommen vorhanden ist, wird er komisch. Dies kann sich in starkem Bellen, hin- und herstromern am Zaun oder ähnlichen Verhaltensweisen zeigen. Hat er diese erst einmal angenommen, gibt es kein Zurück mehr. Dann muss man damit leben.

Der geschichtliche Hintergrund des Kroatischen Schäferhundes

Dieser Hund hat sich schon früh einen festen Platz in der Gesellschaft Kroatiens erobert. Kein Wunder, denn er wurde von den Bauern als Hütehund dringend benötigt. Über 1.000 Jahre können die Aufzeichnungen über seine Arbeit in den Dörfern des Landes zurückverfolgt werden. Und niemals hat man darunter welche gefunden, die sich negativ über ihn geäußert hätten. Kein Wunder, dass er in dieser Form uns bis heute erhalten blieb.

Dieser Hund hütet einfach alles: Schafe, Ziegen, Rinder, Geflügel und natürlich auch Kinder, wenn es von ihm verlangt wird. Aufgrund dieser Fähigkeiten ist er auch in der Lage, den Hof des Bauern zu bewachen, da er jeden Besucher lautstark ankündigt. Eine bessere Alarmanlage konnte man sich damals nicht leisten.

Sicherlich ist es gerade aus diesen Gründen verwunderlich, dass er außerhalb Kroatiens relativ unbekannt ist. Vielleicht war aber genau dies sein Vorteil. Denn er hat sich im Laufe der Jahrhunderte seine positiven Eigenschaften erhalten. Eigenschaften, die ihm heute noch zugutekommen.

Die Farben des Kroatischen Schäferhundes

Für gewöhnlich zeigt sich der Kroatische Schäferhund vollkommen in Schwarz. Sollte man einen Hund dieser Rasse in einer anderen Farbe antreffen, kann vermutet werden, dass sich eine andere Hunderasse eingekreuzt hat. Aber Mischlingshunde sind oftmals genauso fantastisch wie die Originale.

Welche Ansprüche stellt der Kroatische Schäferhund?

Der Kroatische Schäferhund muss von Anfang an wissen, wer der Herr im Haus ist. Nein – falsch geraten. Es ist nicht der Hund! Eine starke, dominante und gleichzeitig herzliche Führung ist für ihn ein Muss! Hat er das Gefühl, dass seine Menschen nicht wissen, wer die Führung übernehmen soll, stellt er sich schnell einmal für diesen Job zur Verfügung. Insofern kann der regelmäßige Besuch einer Hundeschule von klein auf an, bis man endgültig sicher ist, ob man alles richtig gemacht hat und auch noch macht.

Im Gegensatz zu anderen Hütehunden ist er kein bekennender Workaholic. Trotzdem braucht er die tägliche Auslastung für Körper und Geist. So gerne er sich aber auch bewegt, so gerne legt er sich auch gerne einmal in „seinen“ Garten und achtet in aller Ruhe auf sein Revier. Doch Vorsicht: Beim kleinsten Zweifel wird er sofort hellwach und zur Stelle sein. Er sollte nicht unterschätzt werden.

Wer glaubt, dass er diesen Hund mit dem halblangen / langen Fell sehr oft putzen und pflegen muss, der kann entspannt aufatmen. Die Fellpflege ist so unkompliziert wie der Hund selbst.

Der Kroatische Schäferhund und seine Gesundheit

Typisch Hütehund zeigt der Kroatische Schäferhund eine sehr gute, robuste Gesundheit. Um diese beizubehalten ist eine optimale Haltungsweise und vor allem eine körperliche und geistige Auslastung notwendig. Da er aber sehr willig ist und gerne lernt und arbeitet, ist es ebenso notwendig darauf zu achten, dass er sich nicht übernimmt. Denn ein Zuviel ist bekanntlich auch nicht gut.

Vor- und Nachteile des Kroatischen Schäferhundes

Der Kroatische Schäferhund zeigt die typischen Zeichen und Qualitäten eines Hütehundes. Das kann seine Erziehung ein wenig holprig sein lassen. Denn auch wenn er Konsequenz von seinem Besitzer fordert, darf das Herz in der Erziehung und auch bei der Sozialisierung nicht fehlen. Je mehr konsequentes Herz eingebracht werden kann, desto schneller wird sich der Hund damit abfinden, dass sein Besitzer der Alpha ist. Allerdings würde er im Zweifelsfall ebenfalls die Führung problemlos und ohne nachzufragen übernehmen.

Leider wird er in diesem Fall auch seine nicht so positiven Seiten zeigen. Dazu gehört unter anderem, dass er jeden Eindringling in seinem Revier mit lautem Gebell abstraft. In der Erziehung wird dieses Thema einen großen Raum einnehmen.

Es ist wichtig, dass er lernt, bei welchen Situationen ein Bellen nicht erwünscht ist, etwa beim Briefträger, während es in anderen Situationen ganz einfach notwendig ist, sich lautstark bemerkbar zu machen. Hierfür gibt es in den Hundeschulen spezielle Lehrgänge, in denen dieser Unterschied eindrucksvoll erlernt werden kann.

Der Kroatische Schäferhund braucht unbedingt eine Aufgabe, schließlich ist er ein Hütehund. Ob man sich dabei auf seinen eigenen Outdoor-Sportarten wie Joggen oder Radfahren verlässt und den Hund stets dabei hat oder ob man sich für den Hundesportplatz mit seinen unterschiedlichen Optionen entscheidet, ist für den Hund nicht wichtig. Für ihn ist nur wichtig, dass er täglich ausreichende Bewegung erhält.

Wird die Forderung nicht erfüllt, kann es durchaus dazu kommen, dass er sich zu einer unberechenbaren Nervensäge entpuppt. So weit braucht es aber nicht kommen, wenn man die Phase der Sozialisierung und Grunderziehung nutzt, um mit dem Hund von Anfang an ein Team zu sein. Selbstverständlich ist er auch in den Hütehundvereinen sehr gern gesehen.

Das robuste Tier hat gesundheitlich keinerlei Probleme. Von der Ernährung her ist er so unkompliziert, dass man ihm förmlich alles vorsetzen könnte. Auch in der Pflege ist er ein einfacher Kandidat, denn gelegentliches Bürsten und das regelmäßige Kontrollieren der Krallen sind alles, was er braucht.

Er ist kein Hund für die Wohnung und schon gar kein Stadthund. Er braucht auch im Laufe des Tages die Option, sich frei bewegen zu können. Dies ist nur möglich, wenn ein großer Garten bei seiner Familie vorhanden ist.

Der Kroatische Schäferhund ist nicht einfach nur ein Hund. Der Kroatische Schäferhund ist wahrlich der beste Freund seiner Menschen.

Der perfekte Mensch für einen Kroatischen Schäferhund

  • Ist sehr sportlich und freut sich über jeden Moment in der freien Natur und auf dem Hundesportplatz, den er mit seinem Kroatischen Schäferhund verbringen kann.
  • Weiß, dass er mit seinem Hund fast alle Outdoor-Sportarten gemeinsam absolvieren kann.
  • Freut sich auf ein neues Familienmitglied, das gleichzeitig der beschützende Freund eines jeden in der Familie sein wird.
  • Besitzt ein Häuschen mit größerem Garten, damit der Hund jederzeit ein wenig in „seinem Revier“ herumstromern kann.
  • Freut sich über einen Hund, der nicht nur eine Disziplin beherrscht, sondern in vielen Hundeaufgaben versiert ist.
  • Weiss, dass er bei diesem Hund eine gewissen Eigenständigkeit vorfinden kann und weiß, wie er dieser mit erzieherischen und dennoch liebevoller Konsequenz gegenüber tritt.
  • Mag es, dass dieser Hund ihm am liebsten auf Schritt und Tritt folgen würde – wäre da nicht manchmal die Arbeit.

Die Welpen des Kroatischen Schäferhundes kaufen

Es ist nicht wirklich einfach, in Deutschland einen seriösen und versierten Züchter von Kroatischen Schäferhunden zu finden. Denn die meisten Züchter dieser Rasse befinden sich in Kroatien bzw. auf dem Balkan. Deshalb kann es tatsächlich notwendig werden, eine Reise nach Kroatien zu unternehmen, um auf den passenden Züchter und den dazugehörigen Welpen zu treffen.

Auch die dortigen Hundezüchter werden, wenn sie seriös sind, stolz ihre Zuchtlinie präsentieren. Auch sie werden versuchen, alles Wissenswerte über diese Rasse und speziell ihre Hunde an den Mann zu bringen. Selbstverständlich halten auch sie eine Menge Tipps und Tricks für die neuen Besitzer ihrer Welpen parat. Und sie wären nicht seriös, wenn sie nicht auch nach der Abgabe des Tiere für alle Fragen zur Verfügung stehen würden.

Erste Ausstattung für den Kroatischen Schäferhund

Hundefutter für den Kroatischen Schäferhund

Aufgrund seines hohen Bewegungsdranges ist es wichtig, die Menge des Futters gut zu überschauen. Schnell kann er mehr fressen, als er tatsächlich braucht. Denn eigentlich ist der Kroatische Schäferhund extrem genügsam und kann über kurze Phasen auch einmal mit weniger Futter auskommen, ohne in der Leistung abzufallen.

Ein besonderes Futter aber wird nicht benötigt. Als Hütehund ist er es gar nicht gewohnt, verwöhnt zu werden. Ein Erfahrungswert, der seit Generationen weitergegeben wird. So frisst er eigentlich alles, was ihm angeboten wird. Hauptsache, es wird von seiner Lieblingsfamilie kredenzt.

Um ein ausgewogenes Mahl anbieten zu können, kann eine ausführliche Ernährungsberatung durch einen Tierarzt oder Tierheilpraktiker erfolgen.

Kroatischer Schäferhund in der Natur
Kroatischer Schäferhund in der Natur |Foto: Domba / Depositphotos.com

Fazit

Der Kroatische Schäferhund ist ein charakterstarker Hund, der eine Aufgabe benötigt, um mit sich im Reinen sein zu können. Er gehört definitiv auf das Land und dort sollte er auch bleiben. Er liebt seine Familie und ist gerne bei jeder Sportart dabei. Nicht für seine neue Familie ist dieser Hund eine Bereicherung, sondern auch für jeden anderen Menschen, der ihn dort kennenlernt.

FAQ

🐶 Wie viel kostet ein Kroatischer Schäferhund?

Die Angaben über den Preis für einen Kroatischen Schäferhund variieren sehr stark. So findet man Preis vom EURO 350, aber auch EURO 1.200. Wichtig sollte nicht der Preis sein, sondern die Tatsache, dass es ein durch und durch gesunder Hund ist, der eine gute Zuchtlinie vorweisen kann. Der Kauf von einem seriösen, versierten Züchter sollte wichtiger sein als der Preis. Anderenfalls würde den Puppy Mills Auftrieb gegeben werden, was sehnlichst vermieden werden muss.

🐶 Woher kommt der Kroatische Schäferhund?

Der Name verrät bereits, dass dieser Hund ursprünglich aus Kroatien kommt. Bereits über 1.000 Jahren erfreut man sich an diesem phantastischen Hund.

🐶 Wie alt wird der Kroatische Schäferhund?

Der Kroatische Schäferhund ist ein sehr robuster Hund und kann bis zu 14 Jahre alt werden.

🐶 Wie groß und schwer wird der Kroatische Schäferhund?

Das Gewicht dieses Hundes liegt zwischen 13 und 20 Kilogramm. Wie so oft sind die Hündinnen nicht nur ein wenig kleiner als die Rüden, sondern auch entsprechend leichter. Ungefähr 50 Zentimeter können wir bei ihm am Widerrist messen.

🐶 Wie viele Welpen bekommt der Kroatische Schäferhund?

Ein Wurf des Kroatischen Schäferhundes kann unterschiedlicher Größe sein. Es werden sich durchschnittlich 6 bis 8 Welpen blicken lassen.

🐶 Ist der Kroatische Schäferhund ein Jagdhund?

Bei diesem Hund handelt es sich um einen Hüte- und Wachhund. Damit ist sein Jagdtrieb recht begrenzt. Sollte er tatsächlich einem anderen Tier nachsetzen, geschieht dies mehr aus Spaß an der Freude als am Jagdtrieb.

🐶 Ist der Kroatische Schäferhund ein Familienhund?

Heute ist der Kroatische Schäferhund ein sehr beliebter Familienhund und das nicht nur in seiner Heimat. Er kann sich den Gegebenheiten seiner Familie gut anpassen und in verschiedenen Situationen, die ein Zusammenleben mit Kindern mit sich bringt, optimal reagieren. Für die Kindern kann er zum besten Freund der Welt avancieren. Sicherlich sollte aber bedacht werden, dass aufgrund seiner Ursprungsaufgaben ein großer Bewegungsdrang vorhanden ist. Dem sollte von Anfang an ein Raum gegeben werden, damit er nicht auf verrückte Ideen kommt, um sich ein Ventil zu schaffen.

🐶 Kann der Kroatische Schäferhund in einer (Stadt-)wohnung gehalten werden?

Für eine Wohnung im Allgemeinen, für eine Stadtwohnung im Besonderen ist der Kroatische Schäferhund nicht geeignet. Der Grund dafür kann vielleicht schon erahnt werden: Es ist sein starker Bewegungsdrang. Er benötigt nicht nur mehrmals am Tag einige große Spaziergänge, sondern auch im Laufe des Tages seine Zeit, die er im Garten herumstromern kann. Nicht nur, dass er sich auf diese Weise Bewegung verschafft. Nein, auch sein Wunsch, das Revier abzustecken und „seine kleine Herde“ zu bewachen und zusammenzuhalten. Zudem liebt er seine Freiheit, weshalb man ihm nicht dazu verdammen sollte, viele Stunden am Tag alleine bzw. in der Wohnung bleiben zu müssen.

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