Schwedischer Lapphund

Schwedischer Lapphund
Schwedischer Lapphund | Foto: Wirestock / Depositphotos.com

Achtung – welchen Lapphund haben Sie denn gerade vor sich? Einerseits gibt es nämlich den Schwedischen Lapphund, aber auch noch den Finnischen Lapphund sowie den Lappländischen Rentierhund. Es wird vermutet, dass sie alle aus dem gleichen Vorfahren hervorgehen. Doch handelt es sich um drei vollkommen eigenständige Hunderassen, die auch nicht miteinander gekreuzt werden dürfen. Heute geht es ausschließlich um den Schwedischen Lapphund.

Charakter des Schwedischen Lapphundes

Gerne wird der Schwedische Lapphund auch „Nordschwedischer Spitz“ genannt. Sie zeichnen sich durch eine sehr große Aufmerksamkeit, aber auch durch eine vorzügliche Auffassungsgabe aus. Wie viele Hüte- und Treibhunde ist auch er zu einer gewissen Eigenständigkeit gezüchtet worden. Diese Eigenständigkeit ist auch heute noch in ihm verankert.  Hinzu kommt bei ihm noch eine Eigenheit, die bei Hüte- und Herdenschutzhunden für gewöhnlich nicht in diesem Maße zu finden ist, nämlich sein Jagdtrieb. Es ist einem guten Ausbilder ein Leichtes, diesen Hund zu einem hervorragenden Jagdhund auszubilden.

Auch wenn wir es von anderen Hunderassen dieser Art so gewohnt sind, zeigt sich diese Hunderasse als sehr freundlich allen Menschen gegenüber. Auch ist seine Art des Bewachens angenehmer, denn er meldet zunächst alle Besucher mit lautem Gebell an. Somit können die Menschen nun reagieren. Erst wenn diese seiner Meinung nach nicht adäquat reagieren, kann es zu einem Stellen des Eindringlings kommen. Grundsätzlich handelt es sich um eine Erziehungssache, wie er auf Besucher aller Art reagiert.

Nicht nur mit Menschen, auch mit Tieren aller Art ist er wahrlich gut Freund. Selbstverständlich setzt dies eine gute Sozialisierung bereits im Welpenalter voraus. Die Basis schafft also bereits der Züchter. Aufgrund seiner positiven Wesenszügen wird er gerne auch als Such- und Rettungshund ausgebildet.

Der geschichtliche Hintergrund des Schwedischen Lapphundes

Seine Heimat liegt in Lappland, wenn man genau sein möchte. Doch hat man in den frühen Dorfgemeinschaften festgestellt, dass jede andere Ansprüche an ihre Herdenschutzhunde stellt. So ist es nicht verwunderlich, dass es in jedem Dorf eine andere Lapphundezüchtung zu geben schien. Und doch sind sich alle Lapphunde sehr ähnlich. Sie alle beherrschen das Hüten und Beschützen von Herden, aber auch das Jagen, wenn es gefragt ist.

Heute findet man sie eher im Bereich der Familien- und Begleithunde. Allerdings wollen sie immer noch gefordert werden, um sich rundum wohlfühlen zu können.

Die Farben des Schwedischen Lapphundes

Wer den Schwedischen Lapphund zum ersten Mal sieht, wird hinsichtlich des vermeintlichen Pflegeaufwandes zunächst einmal erschrecken. Doch so schlimm ist es gar nicht. Sicherlich besitzt er ein langes, üppiges Fell. Das Oberfell jedoch ist schmutz- und wasserabweisend. Somit lässt es sich mit einigen Bürstenstrichen vom groben Schmutz befreien. Richtig durchbürsten braucht man es aber nur ein-, vielleicht zweimal pro Woche. Bitte beachten Sie, dass er ein dichtes Unterfell besitzt. Es dient Sommers wie Winters als Isolationsschicht. Insbesondere im Winter darf es nicht ausgedünnt werden.

Haben wir es mit der Zeit des Fellwechsels zu tun, sollten Sie allerdings täglich zur Bürste greifen, um den Fellwechsel zu unterstützen und zu beschleunigen.

Der Schwedische Lapphund tritt in drei Farben auf: Schwarz, Leber und Braun. Dies können auch kombiniert auftreten.

Welche Ansprüche stellt der Schwedische Lapphund?

Nicht nur sein Aussehen zeigt uns, dass dieser Hund zur Gruppe der Spitze und Hunde vom Urtyp eingestuft wird. Das Urtypische zeigt sich auch an seiner ursprünglichen Aufgabe – dem Hüten und Beschützen / Bewachen der Herde. Es ist also nicht verwunderlich, dass eine Hunderasse, die Jahrhunderte lang kaum einem Einfluss von außen ausgesetzt gewesen ist, einen großen Teil dieser Ursprünglichkeit in unser Jahrhundert mitbringen konnte. Eine Anforderung, der sich ein Besitzer dieser Hunderasse nicht entziehen kann, ist sein doch recht ansehnlicher Bewegungsdrang. Dies ist nicht verwunderlich, doch muss ihm entsprochen werden, damit der Hund sich auch wirklich wohlfühlen kann.

Man sollte wissen, dass der Lapphund seine Aufgabe des Wachhundes ausübt, indem er Ankömmlinge verbellt. Im Gegensatz zu anderen Hüte- und Herdenschutzhunden zeigt er Fremden gegenüber nur wenig Scheu. Dies ist zwar einerseits ein Vorteil, kann durch das Gebell aber auch zu einer Herausforderung werden, wenn diese Angewohnheit Überhand nimmt. Da er aber sehr intelligent und eigenständig ist, kann er auf eine andere Weise auf seine Aufgabe fokussiert werden.

Der Schwedische Lapphund und seine Gesundheit

Grundsätzlich ist der Schwedische Lapphund mit einer sehr guten, robusten Konstitution ausgestattet. In puncto Erbkrankenheiten kann es selten zu Augenerkrankungen kommen. Auch HD (Hüftgelenkdysplasie) und ED (Ellenbogendysplasie) können nicht ausgeschlossen werden. Deshalb sind eigentlich alle Züchter aufgefordert, sowohl die Zuchttiere, als auch die Welpen entsprechend beim Tierarzt überprüfen zu lassen. Tiere, die mit einer dieser Erbkrankheiten befallen sind, sollten aus der Zucht herausgenommen werden, um dieses Problem nicht weiterzugeben.

Vor- und Nachteile des Schwedischen Lapphundes  

Der größte Vorteil des Schwedischen Lapphundes ist seine Freundlichkeit allen Lebewesen gegenüber. Für ihn scheint zu gelten „Im Zweifel für den Angeklagten“. Diese Eigenschaft macht ihn zu einem besonders beliebten Hund für Familien.

Vorsicht ist mit dem Futter angesagt, denn bei unzureichender Auslastung kann es schnell zur Bildung von Übergewicht kommen. Diverse Aktivitäten stehen Ihnen zur Verfügung: Agility, Obidience, Mantrailing, Dog Frisbee und vieles mehr. Lassen Sie sich auf dem Hundeplatz überraschen, zu welchem Hundesport es Sie beide ziehen wird.

Im Sommer ist er an die eher kühlen, nordischen Sommer gewöhnt. Daher sollte ihm stets ein schattiger Platz zur Verfügung stehen, an den er sich zurückziehen kann.

Der perfekte Mensch für einen Schwedischen Lapphund

Der perfekte Mensch für ihn ist ebenfalls ein bewegungsorientiertes Individuum. Denn Bewegung ist äußerst wichtig für diese Hunderasse. Zugleich wissen Sie es zu schätzen, dass er zu jedermann freundlich ist, obwohl er zeitgleich das gesamte Grundstück im Blick hat. Ihm entgeht nichts.

Der perfekte Mensch nimmt den Schwedischen Lapphund nicht nur zu langen Spaziergängen mit, sondern ist ebenso begeistert wie der Hund in die gewählte Hundesportart integriert. Hier ist Teamwork gefragt.

Nach Möglichkeit besitzt dieser Mensch einen Garten, sodass der Hund ein „Revier“ zu bewachen hat.

Die Welpen des Schwedischen Lapphundes kaufen

Am besten nehmen Sie zu diesem Zweck Kontakt zu einem seriösen, im Verband  organisierten Züchter auf. Sie können sich sicher sein, dass er nicht nur reinrassig, sondern auch auf HD, ED und vererbbare Augenerkrankungen getestet wurde. Lassen Sie sich vom Züchter die Geschichte des Stammbaumes erzählen. Gerne wird dieser auch das Fotoalbum für Sie herausholen, um die Vorfahren und verschiedenen Würfe zu zeigen. Kaufen Sie den Welpen bei einem seriösen Züchter, können Sie ebenfalls sicher sein, dass dieser Sie auch in der Übergangsphase des Welpen unterstützen wird. Denn für den Züchter werden es immer „seine“ Welpen bleiben.

einen Schwedischen Lapphund kaufen
Wenn Sie einen schwedischen Lapphund kaufen möchten, sollten Sie sich im Vorfeld ausführlich über diese Rasse informieren und einen seriösen Züchter auswählen. | Foto: wirestock_creators / Depositphotos.com

Die Ausstattung für einen Schwedischen Lapphund

Was ist Ihnen lieber: Ein Halsband oder ein Hundegeschirr? Für die erste Ausstattung sollte das Halsband genügen. Doch können Sie jederzeit bei Bedarf auf ein Geschirr umsteigen. Wichtig sind aber von Anfang an die stabile Kurzleine und eine Schleppleine, um ihm auch mal ein wenig mehr Freiraum zu geben. Bitte vermeiden Sie die Flex-Leine. Für einen bewegungsfreudigen Hund ist sie nicht besonders gut geeignet.

Aufgrund seiner Fellpracht benötigen Sie unbedingt eine Langhaarbürste, eine Unterfellbürste sowie einen Hundekamm. Ein Furminator kann sinnvoll sein.

Wenn Sie auch gerne mit Spielzeugen hantieren, sollten Sie den Welpen vorsichtig an die ersten Spielzeuge heranbringen. Doch nicht jeder Hund mag Spielzeuge. Ist dem so, seien Sie bitte nicht enttäuscht.

Hundefutter für den Schwedischen Lapphund

Der Schwedische Lapphund ist ein sehr robustes Kerlchen. So ist er auch in puncto Futter nicht sonderlich anspruchsvoll. Hochwertige sollte es sein und proteinreich. Denn wir haben es ja mit einem Arbeitstier zu tun. Es versteht sich von selbst, dass auf Füll- und Aromastoffe, sowie auf Zuckerzusätze verzichtet wird. Sie gehören einfach nicht in Hundefutter. Die Menge richtet sich nach der Aktivität des Tieres. Grundsätzlich sollte das Futter auf zwei Mahlzeiten verteilt werden.

Leckerlis sollten bei dieser Hunderasse gemieden werden. Natürlich kann ab und an mal eines gegeben werden. Doch die Gabe von zu vielen Leckerlis kann schnell zu Übergewicht führen.

Wie viel kostet ein Schwedischer Lapphund?

Diese Hunderasse ist etwas Besonderes. So ist es nicht verwunderlich, dass man mindestens EURO 1.200 als Anschaffungspreis einplanen muss. Achten Sie darauf, diesen Hund bei einem seriösen Züchter zu erstehen.

Woher kommt der Schwedische Lapphund?

Ja, Sie haben es bereits vermutet – das Herkunftsland dieser Hunderasse ist Schweden.

Wie alt wird der Schwedische Lapphund?

Wer sich für einen Schwedischen Lapphund entscheidet, bindet sich für eine lange Zeit an diesen Hund. Denn die Lebensdauer dieser Hunderasse liegt bei 12 bis 13 Jahren.

Wie groß und schwer wird der Schwedische Lapphund?

Die Widerristhöhe des Schwedischen Lapphundes liegt zwischen 40 bis 51 Zentimetern. Bei dieser Größe weist er ein durchschnittliches Gewicht von 20 Kilogramm auf.

Wie viele Welpen bekommt der Schwedische Lapphund?

Der durchschnittliche Wurf eines Schwedischen Lapphundes bringt 3 bis 5 Welpen hervor.

Ist der Schwedische Lapphund ein Jagdhund?

Der Schwedische Lapphund wird zu den Begleit-, Familien-, Hüte- und Wachhunden gezählt. Dennoch ist ein Jagdtrieb vorhanden. Wer sich diesen heute noch zu Nutze machen möchte, kann durchaus machen. Aufgrund des genetisch bedingten Jagdtriebes ist es für jeden Besitzer dieser Hunderasse wichtig zu schauen, inwieweit ein Antijagdtraining notwendig ist. Für gewöhnlich sollte es ausreichend, den Hund mit anderen Aufgaben auszulasten, damit dieses Bedürfnis nicht zu Tage tritt.

Ist der Schwedische Lapphund ein Familienhund?

Unter anderem wird der Schwedische Lapphund aufgrund seines freundlichen Wesens als Familien- und Begleithund eingeordnet. Er ist offen und jedermann zugewandt. Da er ein großes Bewegungspotenzial besitzt, macht es ihm auch nichts aus, wenn die Kinder den ganzen Nachmittag mit ihm spielen wollen. Dafür kann man sich dann einen großen, abendlichen Spaziergang mit ihm sparen.

Auch zu anderen Tieren, egal welcher Rasse, ist er im Normalfall freundlich. Ihn aus seiner ihm eigenen inneren Ruhe und Freundlichkeit zu bringen, bedarf schon so einiges. Aufgrund seines stabilen Wesens wird er heute gerne auch als Rettungs- und Suchhund eingesetzt.

Kann der Schwedische Lapphund in einer (Stadt-)wohnung gehalten werden?

Schauen wir uns die Größe des Hundes an, so werden wir feststellen können, dass das Leben in einer Wohnung kein Problem ist. Eines müssten Sie hierfür allerdings organisieren – ein ausgeglichenes Bewegungsprogramm. Als ehemaliger Hütehund möchte sich das kleine Energiebündel gerne bewegen können. Dies ist in der Wohnung natürlich nur bedingt möglich. Daher ist eine Hundesportart, wie etwa Agility, mehrfach die Woche angeraten. Auch der Besuch der öffentlichen Hundewiesen bzw. Hundeausläufe kann Abhilfe schaffen, da er hier auch soziale Kontakte knüpfen und sich mit anderen Hunden messen kann. Ist für den Ausgleich gesorgt, ist die Wohnung an sich kein Problem.

Steht ein Garten zur Verfügung, kann er in seiner Gartenzeit auch selber ein wenig Abwechslung und Bewegung zu Gute kommen lassen. Allerdings befreit dies Sie nicht von der Pflicht, für noch mehr Aktivität zu sorgen.

FAQ

🐶 Ist der Schwedische Lapphund tatsächlich ein Familienhund?

Diese Hunderasse liebt ihre Menschen und sieht sie als Mitglieder seiner zu beschützenden Herde an. Groß oder klein, Mensch oder Tier – er ist allen freundlich gesonnen.

🐶 Besitzt der Schwedische Lapphund noch einen Jagdtrieb?

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass noch Jagdtrieb in ihm vorhanden ist. Ursprünglich ist er ein sehr guter Jagdhund gewesen. Bei Bedarf ist ein Antijagdtraining zu absolvieren.

🐶 Wie teuer ist diese Hunderasse?

Er ist nicht teurer als andere Hunderassen dieser Größe. Doch müssen Sie mit EURO 1.200 und mehr als Anschaffungspreis für ihn rechnen.

🐶 Der Schwedische Lapphund kündigt Besucher mit Bellen an. Wird er automatisch zum Kläffer?

Nein, den Besuch durch Bellen anzukündigen ist eine Sache. Eine andere aber ist es, aus Langeweile zu Kläffen und nur schwer wieder aufzuhören. Beschäftigen Sie ihn gut. Geben Sie ihm die Chance, sich auspowern zu können. Dann sollten Sie vor dem Kläffen verschont bleiben.

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