Spanischer Wasserhund

Spanischer Wasserhund
Spanischer Wasserhund | Foto: avarand / Depositphotos.com

Wasserhunde tauchen immer wieder in aller Munde auf. Doch sieht man sie eigentlich nur relativ selten. Kein Wunder, denn die Gemeinde der Züchter dieser Hunderasse ist nicht sonderlich groß. Dies gilt nicht nur für den Spanischen Wasserhund, sondern auch die anderen Wasserhunde. Der spanische Wasserhund wird von Liebhabern übrigens nur „Perro“ genannt, als Abkürzung von Perro de Agua Español.

Dieser schöne und zugleich seltene Hund ist nicht nur ein perfekter Anfängerhund aufgrund seiner Charaktereigenschaften, sondern auch interessant für Allergiker, da er kaum haart. Er ist ein treuer Gefährte, mit dem die ganze Familie viel Spaß haben wird.

Charakter des Spanischen Wasserhundes

Der Spanische Wasserhund ist ein intelligenter Hund, der mit seiner freundlichen und hellwachen Art besticht. Er gilt als freudig, arbeitswillig, gehorsam, treu und extrem ausgeglichen. Aufgrund seiner großen Lernfähigkeit ist er leicht auszubilden. Er möchte seinem Besitzer gefallen, weshalb er alle von ihm geforderten Lektionen dienstbeflissen ausführen möchte und wird.

Innerhalb der Familie wird er sich schnell an den für ihn vorgesehenen Platz gewöhnen. Denn für ihn ist nichts wichtiger, als seinem Herrchen / Frauchen zu gefallen und seine Befehle möglichst fehlerfrei auszuführen. Natürlich ist für seine Grunderziehung dennoch eine Welpenschule und spätere „Fortgeschrittenen“-Gruppe zu empfehlen. Insbesondere sollte dies von Anfängern beachtet werden. Denn auch dieser Hund benötigt eine gewisse Beständigkeit und Konsequenz. Auch er könnte anderenfalls seinen Besitzern auf der Nase herumtanzen.

Der geschichtliche Hintergrund des Spanischen Wasserhundes

Wie der Name es bereits vermuten lässt, kommt der Spanische Wasserhund ursprünglich aus Spanien. Grundsätzlich besteht ein Verwandschaftsverhältnis zu dem Portugiesischen Wasserhund und dem Italienischen Wasserhund, dem Pudel und dem Barbet, der aus Frankreich stammt. Allerdings scheint auch die ungarische Hunderasse „Puli“ mit dem Perro verwandt zu sein. Insbesondere das Fell mit den Zotten und den Schnüren, die bis auf den Boden reichen, spricht dafür. In früheren Zeiten wurde der Spanische Wasserhund auch gerne „Turco Andaluz“ (Türkenhund) genannt. Es wird vermutet, dass der Hund mit den Import von Schafen aus Ungarn in das Land kam. Die Pulis, aber auch die Pumis kamen mit ihnen ins Land. Da Ungarn zu dieser Zeit von den Türken besetzt war, ist es naheliegend, dass die Hunde „Türkenhunde“ genannt wurden.

Früher war der Perro ein Hund, der einfach für alles eingesetzt wurde: Hütehund, Wachhund, Helfer der Fischer, Apportierhund in sumpfigen Gegenden.

Die konkrete Zucht gemäß FCI-Standard begann in den 1970er Jahren. Dennoch musste die Anerkennung auf der nationalen Ebene bis 1985, auf der internationalen Ebene bis 1999 warten.  Auch wenn es nach wie vor nicht sehr viele Züchter gibt, steigt die Zahl der Welpen jährlich. Denn der Hund ist für alle Menschen interessant, die einen vielseitigen Begleit- und Familienhund suchen.

Die Farben des Spanischen Wasserhundes

Das Fell dieser Hunderasse ist mittellang. Ähnlich wie beim Pudel gibt es so gut wie keinen Fellwechsel. Haarausfall ist also fehl am Platze, sodass die Wohnung sauber ist, als würde hier kein Hund leben.

Der mittelgroße Hund wird vielfach als rustikal beschrieben. Das Fell ist lockig und wollig. Besitzer, die ihrem Hund das Fell lang wachsen lassen, werden mit ziemlichen starken Zotteln, ähnlich den Dreadlocks, belohnt. Aber dieser Anblick gefällt nicht jedermann. Glücklicherweise ist es gemäß Standard erlaubt, die Tiere zu scheren, solange es nicht zur ästhetischen Aufmachung wird. Jeder Welpe erblickt das Licht der Welt mit kurzem, gelocktem Haar.

Pflege im klassischen Sinne benötigt der Spanische Wasserhund nicht. Sind die Zotteln zu lang geworden, wird einfach auf eine einheitliche Länge geschoren. Wenn das nicht einfach ist?

Folgende Farben sind beim Spanischen Wasserhund zugelassen: einfarbig in den Farben Weiß, Schwarz, Zimt sowie Braun. Alle Farben können auch zweifarbig auftreten.

Welche Ansprüche stellt der Spanische Wasserhund?

Der Spanische Wasserhund benötigt Auslastung in allen Bereichen: Intelligenz, körperliche Betätigung, verantwortungsvolle Aufgaben. Mit letzteren sind die Hütefähigkeiten in Bezug auf seine Familie gemeint. Von Natur aus ist er dem Menschen gegenüber freundlich gesonnen. Doch gibt es natürlich immer einmal Menschen, die er nicht mag. Doch anstatt ihnen grummelig, feindlich gegenüber zu stehen, wird er sich zurück nehmen und den Rat bzw. den Befehl seines Herrchens / Frauchens abwarten. Dieser wird ihm sicherlich sagen können, welches Verhalten in dieser Situation angebracht ist. Diese Symbiose mit seinem Herrchen / Frauchen ist es, was für ihn die Lebensgrundlage bedeutet.

Andere Haustiere sind kein Problem. Mit anderen Hunden versteht er sich für gewöhnlich bestens. An andere Tierarten kann er schnell gewöhnt werden, sodass er sie als Familienmitglieder akzeptiert.

Der Spanische Wasserhund und seine Gesundheit

Grundsätzlich ist dieser Hund mit einer sehr robusten Gesundheit behaftet. Leider jedoch haben sich einige vererbbare Probleme durch Inzucht ergeben. Diese sind durch die kleine Population der Tiere entstanden. So können die folgenden Erbkrankheiten zum Vorschein kommen: PRA, NAD, Boniodysplasie. Die Veranlagung zu diesen Erkrankungen kann per Gentest festgestellt werden.

Wer sich einem seriösen Züchter anvertraut, wird feststellen, dass diese ihre Hunde grundsätzlich darauf testen lassen und zudem diese Ergebnisse ungefragt und vollständig auf den Tisch legen werden.

Vor- und Nachteile des Spanischen Wasserhundes

Der Spanische Wasserhund ist ein fantastischer Hund für Anfänger. Aufgrund seiner Intelligenz können Anfängerfehler von ihm leicht verziehen und später ausgemerzt werden. Er bedarf kaum der Fellpflege, was es auch dem Allergiker ermöglichen würde, diesen Hund zu halten.

Wie viele größere Hunde bedarf er ausreichender Ansprache, psychischer und physischer Natur. Insbesondere mag er feuchte Regionen, wie Sumpfwiesen, Flussläufe oder Seen. Glücklicherweise trocknet sein Fell relativ schnell wieder.

Aufgrund der relativ geringen Welpenzahl pro Jahr ist es notwendig, sich rechtzeitig mit einem Züchter in Verbindung setzen. Ansonsten könnte die Wartezeit recht lang werden.

Ein weiterer Nachteil ist die Tatsache, dass die kleine Zahl Zuchthunde leider zur Inzucht geführt haben. Dadurch sind einige Probleme entstanden, die zurzeit noch wieder zurück gezüchtet werden sollen. Mittels Test kann diesen Problemen jedoch auf die Spur gekommen werden. Letztlich ist die Gesundheit des Hundes nämlich hervorragend.

Der perfekte Mensch für einen Spanischen Wasserhund ist

  • ein Familienmensch, der für sich und seine Familie einen treuen Begleiter sucht
  • jemand, der seine Familie gerne von diesem Hund bewachen lässt
  • jemand, der gerne mit seinem Hund arbeitet und die Zeit verbringt
  • jemand, der Wasser und Feuchtgebiete genauso gerne mag wie dieser Hund
  • jemand, der sich nicht gerne mit der Fellpflege des Hundes übermäßig beschäftigen muss
  • jemand, der sich einen guten Freund und gleichzeitigen Aufpasser für seine Kinder wünscht
  • jemand, der sich nicht darum schert, dass es nur recht wenige Spanische Wasserhunde in Deutschland gibt

Die Welpen des Spanischen Wasserhundes kaufen

Grundsätzlich ist es empfehlenswert, sich rechtzeitig umzuschauen, denn die Spanischen Wasserhunde werden nicht mehr allzu häufig gezüchtet. Der frühzeitige Kontakt zu einem seriösen Züchter und eine eventuelle Reservierung bei ernsthaftem Interesse sind wichtig, wenn man diesen Hund in seine Familie integrieren möchte.

Wichtig ist jedoch die Wahl eines seriösen Züchters, der am besten dem VDH angeschlossen ist. Welpen aus so genannten Puppy Mills scheiden für den ernsthaft Interessierten grundsätzlich aus.

Egal, welche Informationen der Interessent über sein zukünftiges Familienmitglied benötigt, er wird sie von dem Züchter seiner Wahl erhalten. Dabei ist es egal, ob es Informationen zur Aufzucht und Ausbildung eines Welpen, deren Fütterung oder die bestmögliche Hundsportart für diesen Hund handelt. Für gewöhnlich sind die Züchter so stolz auf ihre Züchtung, dass sie alle Informationen freiwillig hergeben, damit es „ihren“ Welpen immer gut gehen wird. Für die meisten ist ein „lebenslanger“ Kontakt eine Selbstverständlichkeit.

Spanischer Wasserhund Welpe
Spanischer Wasserhund Welpe | Foto: lifeonwhite / Depositphotos.com

Erste Ausstattung für den Spanischen Wasserhund

Hundefutter für den Spanischen Wasserhund

Glücklicherweise hat der Spanische Wasserhund keinerlei Vorlieben oder Allergien in Bezug auf das Futter. Dennoch sollte man ihm die Freude machen, hochwertiges Futter zu verwenden. Es ist vorteilhaft für seine Fitness, für seine Gesundheit. Aber natürlich weiß er es auch zu schätzen. Welcher Hund würde qualitativ gutes Futter stehenlassen?

Fazit

Der Spanische Wasserhund ist ein fantastischer Begleiter für den Menschen. Intelligent, freundlich, bewegungsfreudig und gleichzeitig seinem Herrchen / Frauchen treu ergeben ist der Spanische Wasserhund der perfekte Familienhund. Er liebt es, seine Familie zu bewachen und zu beschützen. Ein weiterer Grund, ihn in die Familie aufzunehmen. Pflegeleicht wie er aufgrund seiner Fellstruktur ist, merkt man gar nicht, dass ein Hund im Haushalt lebt.

Der Spanische Wasserhund ist eine große Bereicherung für jede Familie. Natürlich kann man ihn aber auch als Einzelperson halten. Allerdings sollte man ihn nicht zu lange allein lassen. Sicher, man könnte es ihm beibringen und er würde sich fügen. Aber gefallen würde es ihm nicht.

FAQ

🐶 Wie viel kostet ein Spanischer Wasserhund?

Vorausgesetzt der Welpe des Spanischen Wasserhundes wird bei einem seriösen Züchter gekauft, muss mit einem Preis von EURO 1.000 und 2.000 gerechnet werden. Wird ein Welpen unter EURO 1.000 angeboten, sollte man hellhörig, ja misstrauisch werden. Denn in diesem Fall besteht die Möglichkeit, dass man an einen unseriösen Züchter geraten ist.

Ebenfalls sollte man misstrauisch werden, wenn der Züchter Welpen verkauft, die nicht durch seine eigenen Zuchttiere gezüchtet wurden.

🐶 Woher kommt der Spanische Wasserhund?

Die Heimat des Spanischen Wasserhundes ist tatsächlich Spanien. In vielen Regionen des Landes hat er einen festen Platz bei den Menschen gehabt. Insbesondere am Meer haben die Fischer ihn gerne zur Unterstützung eingesetzt. Andererseits wurde er auch als Wach- sowie Haus- und Hofhund zum Schutz der Anwesen und Menschen gehalten. Ebenfalls am Wasser wurde er bei der Jagd von Wasservögeln zum Apportieren eingesetzt. Erst relativ spät hat er sich in Europa verbreitet.

🐶 Wie alt wird der Spanische Wasserhund?

Der Spanische Wasserhund kann das stolze Alter von 12 Lebensjahren erreichen.

🐶 Wie groß und schwer wird der Spanische Wasserhund?

Die Rüden dieser Hunderasse können eine Widerristhöhe von 44 bis 50 Zentimetern erreichen. Bei den Hündinnen werden es immerhin noch 40 bis 46 Zentimeter.

In Bezug auf das Gewicht können die Rüden zwischen 18 und 22 Kilogramm schwer werden, während die Hündinnen mit 14 bis 18 Kilogramm beinahe zu den Leichtgewichten gehören.

🐶 Wie viele Welpen bekommt der Spanische Wasserhund?

Der durchschnittliche Wurf eines Spanischen Wasserhundes bringt zwischen 5 und 8 Welpen ans Tageslicht.

🐶 Ist der Spanische Wasserhund ein Jagdhund?

In früheren Zeit wurde der Spanische Wasserhund auch zur Jagd eingesetzt. Dies ist heute nur noch selten der Fall, sodass man versucht, diese Eigenschaften aus züchterischer Sicht zu vernachlässigen und zu mindern. Grundsätzlich besitzt dieser Hund einen Jagdinstinkt, der allerdings, je nach Zuchtlinie und individuellen Charaktereigenschaften, unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Entsprechend sollte bei der Erziehung von Anfang an auf diesem Punkt einen Augenmerk liegen, damit es nicht zu unangenehmen Überraschungen kommt.

🐶 Ist der Spanische Wasserhund ein Familienhund?

Der Spanische Wasserhund ist von FCI in die Gruppe 8, die Gruppe der Apportierhunde, Stöberhunde und Wasserhunde eingestuft worden. Kein Wunder, denn genau dies waren ehemals ihre Aufgaben. Doch diese Aufgaben, die sie seit jeher bei ihren Besitzern zu erfüllen hatten, besitzen heute keinen tatsächlichen Stellenwert mehr. Aus diesem Grunde hat sich der Schwerpunkt auf den Familienhund verlegt.

Diese Hunderasse ist intelligent, hellwach und freundlich. Er zeichnet sich durch Gehorsam, Genügsamkeit und der Fähigkeit, sich leicht ausbilden zu lassen, aus. Dadurch wird er schnell zu einem fantastischen Wachen- und Begleithund. Er ist kinderlieb und sieht seine Familie als sein Rudel an. Ein Rudel, das es zu beschützen gilt. Da er ein Wachhund ist, sieht er es unter anderem als seine Aufgabe an, die Kinder der Familie nicht nur zu bespaßen und mit ihnen herum zu tollen, sondern sie selbstverständlich auch zu beschützen. Allerdings macht er dies auf eine eher unterschwellige Art und Weise. Aggressives Verhalten ist ihm diesbezüglich fremd.

🐶 Kann der Spanische Wasserhund in einer (Stadt-)wohnung gehalten werden?

Den Spanischen Wasserhund in der Wohnung, vielleicht sogar noch in der Stadt zu halten, würde diesem nicht sonderlich gut gefallen und vermutlich auch nicht gut bekommen. Er benötigt ein großzügiges Zuhause, in dem er sich frei bewegen kann. Der Zugang zu einem Garten wäre für ihn von Vorteil. Auf diese Weise ist es ihm möglich, sich auch alleine die dringend benötigte Bewegung zu verschaffen. Denn diese ist ihm ein Grundbedürfnis. Ebenso sollten ausgiebige Spaziergänge, am besten in der Umgebung eines Gewässers (Teich, Bach, See oder Sumpf) möglich sein. So kann er sich nicht nur körperlich ausleben. Auch kommt er seinem Drang, alles erkunden und beschnuppern zu müssen wie kein anderer Hund, so nach. Die Stadt wäre für ihn ein wenig zu geschäftig, da er, aufmerksam wie er ist, jede Bewegung, jeden Duft aufnimmt, diesem nachgehen möchte. Er wäre demnach einer extrem starken Reizüberflutung ausgesetzt, die ihn schnell überfordern würde.

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