Den Hund baden

Den Hund baden
Den Hund baden | Foto: Chalabala / Depositphotos.com

Muss man Hunde eigentlich baden? In vielen Fällen müssen Hunde nicht gebadet werden. Es gibt jedoch Situationen, in denen es gar nicht anders geht, als den Hund in die Badewanne zu stecken. Beispiele dafür gibt es viele. Zum Beispiel dann, wenn sich der geliebte Vierbeiner voller Freude im Matsch oder anderem Unrat gewälzt hat. Manchmal lassen sich Verunreinigungen mit einem feuchten Lappen und einem Kamm oder der Bürste entfernen. Wenn dies möglich ist, sollte man das auch tun, weil Hunde so selten wie nur irgendwie möglich gebadet werden sollten. Aber warum ist das so? Diese Fragen und mehr werden im folgenden Beitrag beantwortet.

Warum sollten Hunde nur selten gebadet werden?

Die Haut des Hundes ist anders beschaffen, als die eines Menschen. Damit der natürliche Schutzfilm der Haut nicht unnötig belastet wird, sollten Sie Ihren Hund möglichst selten baden. Manchmal kann man es jedoch kaum verhindern, dass der Freund auf vier Pfoten geduscht werden muss. Das Bad kann zudem, richtig angewendet, das Fell und die Haut pflegen. Dabei gilt es jedoch einiges zu beachten.

Das Fell des Hundes schützt den Hund vor Wind, Kälte und Nässe. Bei den meisten Hunderassen, jedoch nicht bei allen, besteht das Fell aus der Unterwolle und dem Deckhaar. Das Fell enthält einen gewissen Anteil an Fett, der schmutz- und nässeabweisend ist. Dadurch wird auch die Haut mit ausreichend Fett versorgt, um nicht auszutrocknen. Durch das Baden wird dem Fell das Fett entzogen, wodurch die Haut austrocknen kann. Gleichzeitig ist der Schutz vor Umwelteinflüssen eingeschränkt. Dies gilt vor allem dann, wenn der Hund zu häufig gebadet wird und die Haut gar nicht mehr die Möglichkeit hat, nachzufetten.

Welpen sollten am besten gar nicht gebadet werden, da die Schutzschicht der Haut und des Fells bei Jungtieren noch nicht vollständig ausgebildet ist. Bei Welpen, die gebadet werden, kann die Haut austrocknen. Sie beginnt zu schuppen und zu jucken, sodass sich der Hund ständig kratzt. Dadurch können wiederum Entzündungen und Pilzinfektionen hervorgerufen werden.

Welpen sollten am besten gar nicht gebadet werden
Welpen sollten am besten gar nicht gebadet werden | Foto: Klanneke / Depositphotos.com

In welchen Fällen sollte man den Hund baden?

Manchmal lässt es sich einfach nicht vermeiden und Sie müssen Ihren Liebling baden, auch wenn es ihm möglicherweise nicht gefällt. Hunde benötigen natürlich kein Schaumbad. Sie müssen ihn lediglich abduschen und mit einem geeigneten Hundeshampoo waschen. Das Fell des Hundes ist bei „normalen“ Verunreinigungen selbstreinigend, da es eine schmutz- und nässeabweisende Fettschicht besitzt.

Das Haarkleid besteht bei den meisten Hunden aus der Unterwolle und dem Deckhaar. Die dichte Unterwolle schützt den Hund nicht nur vor dem Frieren, sondern verhindert größtenteils auch, dass Schmutzpartikel an die Haut gelangen und sie reizen. Um eventuellen Staub aus dem Fell zu entfernen, reicht es für gewöhnlich aus, den Hund zu bürsten. Es gibt aber auch Hunde, die kein Unterfell besitzen wie der Yorkshire Terrier, Boxer, Chihuahua und der Dalmatiner.

Sie müssen Ihren Hund baden, wenn sich das Fell nicht mehr mit einem feuchten Lappen oder der Bürste reinigen lässt. Dies gilt unter anderem für starke Verschmutzungen durch Wälzen in Unrat oder Matsch oder bei eingetrockneten Verunreinigungen. Auch wenn der Hund sehr unangenehm riecht, benötigt er ein Bad. Starke Verschmutzungen lassen sich durch Wasser und Hundeshampoo entfernen.

Am besten verwenden Sie ein Hundeshampoo, das auf das Fell Ihres Vierbeiners abgestimmt ist. Im Handel sind verschiedene Hundeshampoos für die unterschiedlichen Fellarten erhältlich. Welpen sollten vor allem in den ersten drei Monaten überhaupt nicht gebadet werden!

Kann ich für meinen Hund das Shampoo verwenden, das ich selbst verwende?

Manchmal benötigen Sie überhaupt kein Shampoo. In vielen Fällen reicht es aus, Ihren Liebling einfach mit klarem Wasser abzuspülen und das Fell dabei ordentlich auszuwaschen. Wenn Ihr Hund müffelt oder er stark verunreinigt ist, können Sie ein mildes Shampoo verwenden. Doch Vorsicht! Verwenden Sie keinesfalls Haarpflegeprodukte, die für Menschen gedacht sind.

In diesen sind nämlich meistens chemische Stoffe enthalten, die die Haut des Hundes angreifen können. Zudem sind diese oft sehr geruchsintensiv und damit belastend für Ihre Fellnase. Produkte für Menschen können bei Ihrem Hund Juckreiz, Rötungen und Entzündungen verursachen.

Hund wird gebadet mit Hundeshampoo
Wenn Sie ein Shampoo verwenden möchten oder müssen, dann verwenden Sie ausschließlich spezielle Hundeshampoos. Diese sind auf die Haut des Hundes abgestimmt, sodass sie nicht austrocknet. | Foto: edu1971 / Depositphotos.com

Welche Hilfsmittel brauche ich?

Die meisten Hunde finden auf glatten Oberflächen keinen Halt. Wenn Sie Ihren Hund in einer Badewanne oder einer Dusche mit glatter Oberfläche baden, kann er ausrutschen. In diesem Fall wird Ihr Liebling Angst bekommen und dementsprechend unruhig oder gar aggressiv beim Baden reagieren.

Hund in der Badewanne mit Antirutschmatte
Am besten legen Sie eine rutschfeste Unterlage in die (Hunde-)Badewanne oder Dusche. | Foto: vershinin.photo / Depositphotos.com

Bei Hunden mit langem Haarkleid kann es sich durchaus lohnen den Hund während des Badens mit einer speziellen Hundebürste zu kämmen, um das Fell leichter zu reinigen. Halten Sie außerdem ein großes (Hunde-)Handtuch bereit. Für Hunde gibt es spezielle Handtücher aus besonders saugfähiger Mikrofaser.

Das Abtrocknen des Hundes ist besonders wichtig, da es sonst zu einer sogenannten Wasserrute kommen kann. Hierbei handelt es sich um eine für den Hund sehr schmerzhafte Erkrankung. Sollte der Hund nach dem Abtrocknen noch nicht ausreichend trocken sein, nehmen Sie einen Föhn zur Hand. Achten Sie darauf, dass dieser nicht zu heiß eingestellt ist. Gewöhnen Sie Ihren Schatz außerdem langsam an das Baden und Föhnen. Belohnen Sie ihn nach dem Waschen mit einem Hundeleckerli.

Darauf sollten Sie beim Baden des Hundes achten

Baden Sie Ihren Hund nur in Ausnahmen. Die Wassertemperatur sollte für das Tier angenehm und weder zu heiß, noch zu kalt sein. Testen Sie die Temperatur am Handgelenk, an Ihrem Puls. Stellen Sie den Duschstrahl auf eine sanfte Stufe ein, damit sich Ihr Vierbeiner langsam an das Wasser gewöhnen kann. Vor allem wenn der Hund ängstlich reagiert, sollten Sie sich ausreichend Zeit nehmen und geduldig mit ihm sein.

Wenn Sie ihn mühsam festhalten, obwohl er Angst hat, wird das Baden nur noch schwieriger und sowohl für den Hund als auch für Sie kein Vergnügen. Legen Sie im Zweifelsfall besser immer wieder kleine Pausen ein und reden Sie sanft mit Ihrem Liebling, um ihn zu beruhigen. Nach einer Weile lernt er, dass er nichts Schlimmes zu befürchten hat.

Bei Regen laufen manche Hunde gerne durch Pfützen, während andere sie meiden. Deshalb beginnen Sie am besten damit, dass Wasser erst über die Pfoten laufen zu lassen, ehe Sie den übrigen Körper mit Wasser nass machen. Wenn der Hund starke Angst hat, können Sie auch Ihre Hand unter die Duschbrause halten, damit das Wasser sanfter über das Fell fließt. Sparen Sie den Kopf und die Ohren aus. Lassen Sie das Wasser sanft über den Rücken, die Rute, den Bauch und die Beine fließen. Es kann sein, dass sich Ihr Hund nun schütteln wird, um sein Fell selbstständig wieder zu trocknen.

Die Reinigung des Kopfes

Beim Kopf des Tieres müssen Sie besondere Vorsicht walten lassen, damit kein Wasser in die Ohren, die Augen und die Nase gelangt. Wenn Wasser in die Ohren eindringt, kann dies schmerzhafte Entzündungen verursachen. Schützen Sie die Augen und die Nase, indem Sie Ihre Hand vor das Gesicht des Hundes legen.

Falls Sie ein Shampoo verwenden möchten, nutzen Sie ausschließlich ein geeignetes Hundeshampoo. Schäumen Sie dieses erst in der Hand auf und verteilen Sie es dann auf dem Körper des Tieres. Sorgen Sie dafür, dass es nicht in die Augen Ihres Lieblings gelangt! Nach dem Einschäumen, duschen Sie ihn wieder sanft ab.

Seien Sie dabei gründlich, damit keine Shampooreste im Fell verbleiben. Wenn Sie den Hund bereits in der Wanne abtrocknen, vermeiden Sie, dass er sich schüttelt, während er noch ganz nass ist. Nach dem Abtrocknen, darf er sich dann schütteln. Am besten föhnen Sie das Fell Ihres Hundes zusätzlich noch trocknen. Sollte dies nicht möglich sein, weil der Hund zu viel Angst hat, achten Sie darauf, dass er ohne Zugluft trocknen kann. Dies ist vor allem im Winter wichtig. Kälte kann zu einer sogenannten Wasserrute, einer schmerzhaften Erkrankung führen. Sie können Ihren Hund auch zudecken. Bürsten Sie das Fell erst, wenn es ganz trocken ist.

Gibt es Alternativen zum Baden?

Oft muss der Hund trotz Verschmutzungen nicht gebadet werden. Trockene Verschmutzungen lassen sich für gewöhnlich leicht mit der Bürste entfernen. Etwas hartnäckigere Verschmutzungen können Sie mit einem feuchten Tuch aus dem Fell lösen. Sind nur vereinzelte Körperteile wie die Pfoten oder das Hinterteil verunreinigt, können Sie diese reinigen und den übrigen Körper aussparen. Beim Baden des Hundes gilt, dass weniger oft mehr ist. Jedes Bad ist eine Belastung für die Haut Ihres Vierbeiners.

Im Winter ist es wichtig, dass Sie eventuelles Streusalz von den Pfoten entfernen, da dieses die Haut stark reizen kann. Achten Sie auch darauf, das Salz zwischen den Ballen zu entfernen. Sollte dies nicht ohne Weiteres möglich sein, können Sie die Pfoten sanft abduschen. Versuchen Sie trockene Verschmutzungen immer erst mit der Bürste zu entfernen. Sollte dies nicht möglich sein, nutzen Sie ein feuchtes Tuch. Sollten sich die Verunreinigungen auch dann nicht beseitigen lassen, ist ein Bad angebracht.

In folgenden Situationen ist ein Bad unumgänglich:

  • Befall mit Flöhen oder ähnlichen Parasiten
  • Hautentzündungen
  • Hautpilze
  • Übelriechendes Fell
  • Bei sehr starkem Haarverlust während des Fellwechsels
  • Extreme Verschmutzungen durch Kot oder Matsch
  • Verstopfte Talgdrüsen

Wie oft darf man den Hund baden?

Baden Sie Ihren Hund möglichst selten, da die Haut Ihres Lieblings danach bis zu 6 Wochen braucht, um sich wieder zu erholen. Sollten Sie Ihre Fellnase sehr häufig baden, kann die natürliche Schutzbarriere der Haut empfindlich gestört werden. Dies hat zur Folge, dass häufiger Hauterkrankungen oder Hautreizungen auftreten können.

Darauf sollten Sie beim Kauf eines Hundeshampoos achten

Verwenden Sie für die Wäsche Ihres Hundes ausschließlich geeignete Hundeshampoos. Diese sind speziell auf die empfindliche Haut Ihres Vierbeiners abgestimmt. Sollte Ihr Liebling unter einem Parasitenbefall leiden, kaufen Sie am besten ein Spezialshampoo beim Tierarzt.

Erwerben Sie ausschließlich Hundeshampoos, die frei von Parfumstoffen sind. Dies ist wichtig, damit der Hund seinen Eigengeruch behält und er weiterhin von anderen Hunden erkannt wird. Verliert der Hund seinen Eigengeruch aufgrund von Parfumstoffen im Shampoo, muss er seinen Platz im Rudel neu verteidigen. Darüber hinaus können diese Stoffe den Geruchssinn und die Haut Ihres Lieblings belasten. Zudem wird Ihr Vierbeiner mit allen Mitteln versuchen, den Parfumduft wieder loszuwerden und sich möglicherweise wieder im Dreck wälzen.

Kaufen Sie keine Shampoos, in denen folgende Stoffe enthalten sind:

  • Phtalate: Diese reizen die Haut Ihres Hundes.
  • Natrium-Laurylsulfat: Dies ist für Hunde giftig und kann bei Aufnahme zu Leberschäden führen.
  • Moschus: Durch Moschus verliert der Hund seinen Eigengeruch. Er wird mit allen Mitteln versuchen, diesen wiederherzustellen und auch nicht davor zurückschrecken, sich im Kuhmist zu wälzen.
  • Formaldehyd: Hat ebenfalls nichts in einem Shampoo zu suchen, da es für Vierbeiner pures Gift ist.

Achten Sie außerdem auf den richtigen pH-Wert. Nur wenn das Hundeshampoo den richtigen pH-Wert hat, können Sie davon ausgehen, dass die Haut Ihrer Fellnase keinen Schaden erleidet. Der pH-Wert sollte mindestens bei 7,4 liegen. Shampoos mit einem neutralen pH-Wert trocknen die Haut des Tieres zu stark aus.

FAQ

🐶 Kann ich meinen Hund einmal in der Woche baden?

Die Haut Ihres Hundes benötigt nach einem Bad etwa 6 Wochen Zeit, um sich wieder zu erholen. Aus diesem Grund sollten Sie Ihren Hund so selten wie nur möglich baden. Bei zu häufigem Baden kann es zu Hautreizungen und trockener Haut kommen, die wiederum Hautkrankheiten hervorrufen können.

🐶 Gibt es Alternativen zum Baden?

Häufig lassen sich trockene Verschmutzungen einfach mit einer Bürste ausbürsten. Etwas stärkere Verschmutzungen können Sie mitunter mit einem feuchten Tuch entfernen oder Sie duschen nur die verunreinigten Körperteile wie die Pfoten oder das Hinterteil ab.

🐶 Sind alle Shampoos für Hunde geeignet?

Nein! Sie können zum Beispiel kein Shampoo für Menschen für Ihren Vierbeiner verwenden. Für Hunde sind ausschließlich Hundeshampoos geeignet, da diese auf die Haut und das Fell des Tieres abgestimmt sind.

🐶 In welchen Fällen muss ich den Hund unbedingt baden?

Wenn Ihr Hund mit Parasiten befallen ist, unter Hautentzündungen, Hautpilzen oder verstopften Talgdrüsen leidet, muss er zwingend gebadet werden. Das Gleiche gilt für extrem starke Verschmutzungen durch Kot oder Matsch oder bei übelriechendem Fell.

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