Die häufigsten Gefahren für Hunde im Haushalt

Was darf ein Hund fressen und was nicht? | Foto: Amaviael / bigstock.com

Bekanntlich passieren die meisten Unfälle innerhalb der eigenen vier Wände. Wie das Robert Koch-Institut bekanntgibt, erleiden mehr als 2 Millionen Bundesbürger jährlich einen mehr oder minder schlimmen Haushaltsunfall. Selbst die tierischen Mitbewohner sind im Haushalt teilweise unbekannten Gefahrenquellen ausgesetzt. Herumliegende Gegenstände, aber auch Kabel oder bestimmte Speisen können für unsere Vierbeiner schnell lebensgefährlich werden. Umso wichtiger ist es, mögliche Gefahren zu kennen, die das tierische Wohlbefinden gefährden. Noch besser ist es, mit geeigneten Maßnahmen vorzubeugen, damit der Hund gar nicht erst zu Schaden kommt.

Unfall- und Verletzungsrisiko durch umsichtiges Handeln vorbeugen

Auch Hunde stecken ihre Nase gerne einmal in die Waschmaschine. Damit der blinde Passagier nicht ausversehen in der Trommel verbleibt, sollten Hundehalter das Gerät vor jedem Waschgang grundsätzlich noch einmal kontrollieren.

Um mögliche gesundheitsgefährdende Gegenstände im Haushalt zu identifizieren, hilft es, sich in die Perspektive des Tieres zu versetzen. Besitzer sollten also versuchen, ihren Haushalt aus dem Blickwinkel des Hundes zu betrachten. Ist beispielsweise die geliebte Wendeltreppe hundesicher? Oder haben die neu gekauften Möbel möglicherweise scharfe Kanten, an denen sich der Vierbeiner stoßen kann? So mach kritischer Blick kann hierbei einiges dazu beitragen, um das Unfallrisiko zu verringern.

Auch eine Tierhalter-Haftpflichtversicherung für Hunde ist ratsam, im Falle der vierbeinige Freund einmal selbst einen Schaden verursacht. Abhängig vom gewählten Tarif deckt eine solche Versicherung Personen-, Sach- und Vermögens­schäden – darunter auch Schäden in Wohnräumen und Mitsachschäden – ab. In einigen Bundesländern ist die Tierhalter-Haftpflichtversicherung sogar gesetzlich vorgeschrieben. Je nach Gemeinde und Rasse gibt es allerdings unterschiedliche Regeln, sodass sich Hundebesitzer vor Ort erkunden sollten.

Die Tierhalterhaftpflichtversicherung
Die Tierhalterhaftpflichtversicherung ist wichtig | Foto: monkeybusiness / Depositphotos.com

Selbst in einer vermeintlich sicheren Umgebung – der eigenen Mietwohnung oder dem Eigenheim – lauern versteckte Gefahren. Daher ist es unabdingbar, schon vor oder unmittelbar nach dem Einzug des Vierbeiners für ein hundefreundliches Zuhause zu sorgen. Es besteht zwar die Option, dem vierbeinigen Freund ein unerwünschtes Verhalten mit guter Erziehung abzugewöhnen, doch es bleibt ein Restrisiko. Aus diesem Grund sollten Besitzer bemüht sein, potenzielle Gefahrenquellen in der Mietwohnung außerhalb der Reichweite des Hundes zu legen.

Da es aber wie bei allen Dingen im Leben keine Garantie gibt, sollten sich Hundehalter vor zu hohen Kosten absichern. Im Falle eines unachtsamen Moments, der zu einem Unglück führt, ist es gut, zumindest finanziell abgesichert zu sein. Daher sollte ein Hundehalter, um seinen tierischen Mitbewohner im Ernstfall zu schützen, rechtzeitig eine Hundekrankenversicherung abschließen. Im Ernstfall lassen sich hohe Kosten für tierärztliche Untersuchungen vermeiden, da die Versicherung diese trägt.

Unterschätzte Gefahr im Haushalt: Für Hunde giftige Lebensmittel

Wie gefährlich manche Lebensmittel für Hunde sind, wird leider oft unterschätzt. Insbesondere in der Weihnachtszeit kommt es daher wiederholt zu gefährlichen Unfällen. Beispielsweise dann, wenn ein Hund Schokolade frisst und durch den darin enthaltenen Stoff Theobromin Vergiftungserscheinungen bekommt. Selbst kleine Mengen sind für Hunde problematisch, da sie Theobromin im Körper nur langsam abbauen. Neben der Tafel Schokolade gibt es noch weitere Lebensmittel, die Hundehalter keinesfalls an ihre Fellnase verfüttern sollten:

  • Weintrauben und Rosinen sind für Hunde Tabu. Sie enthalten Oxalsäure, welche zu schweren Nierenschäden bei Hunden führen kann. Fressen die Vierbeiner eine größere Menge an Weintrauben, lösen diese bei ihnen Durchfall oder Erbrechen aus. Von einer Weintraube wird ein Hund zwar nicht krank, dennoch ist hier größte Vorsicht geboten.
  • Zwiebel und Knoblauch gehören zu einem leckeren Essen einfach dazu? Für Menschen mag dies gelten, aber nicht für Hunde. Denn die Zwiebelgewächse enthalten Stoffe, die die roten Blutkörperchen angreifen. Bei Hunden, die Zwiebelgewächse gefressen haben, ist schlussendlich die Sauerstoffversorgung im Körper beeinträchtigt. Da schon geringe Mengen eine toxische Wirkung entfalten, sollten Zwiebeln und Knoblauch nicht in der Nähe des Hundes sein.
  • Bestimmte Lebensmittel wie Obstkerne, Nüsse wie Mandeln oder Macadamia können bei Vierbeinern eine Blausäurevergiftung auslösen. Schwerwiegende Symptome, die auf eine solche Vergiftung hindeuten, sind Krämpfe, Fieber, Atemnot und Erbrechen.
  • Auch sogenannte Nachtschattengewächse sollten nicht in das Hundemaul gelangen. Denn Tomaten, Kartoffeln und Auberginen enthalten das für Hunde giftige Solanin. Da es allerdings durch Kochen neutralisiert wird, ist es in Ordnung, gedünstete oder gekochte Kartoffeln und Tomaten anzubieten.
  • Auch „Genussmittel“ wie Alkohol, Kaffee, Cola, bestimmte Teesorten und Energydrinks darf der tierische Mitbewohner nicht bekommen. Für Bello sind die darin enthaltenen Stoffe toxisch.
ist Schokolade giftig für Hunde
Hunde dürfen keine Schokolade fressen! | Foto: Quasarphoto / Depositphotos.com

Große und kleine (Plastik)Tüten sollten in einem Haushalt mit Hunden niemals offen herumliegen. Kleine Tüten können verschluckt werden, Große akute Erstickungsgefahr bedeuten.

Giftige Zimmerpflanzen

Nicht nur Lebensmittel, sondern auch scheinbar harmlose Zimmerpflanzen können Hunden gefährlich werden. Dazu gehören beispielsweise beliebte Gewächse wie Alpenveilchen, Begonien, Efeu, Geranien, Narzissen, Tulpen oder der Weihnachtsstern. Halter tun also gut daran, die giftigen Zimmerpflanzen in einem Raum unterzubringen, zu dem der Hund keinen Zugang hat. Sollte der Hund entgegen aller Vorsicht Pflanzenteile fressen und Vergiftungserscheinungen zeigen, ist schnelle Hilfe vonnöten: Das Haustier muss unverzüglich zum Tierarzt gebracht werden. Auch die Giftnotrufzentrale ist ein erster Ansprechpartner, der einem Hundehalter Hinweise für Sofortmaßnahmen übermittelt.

Chemikalien und Medikamente

Geschirrspültabs, Waschmittel oder Kopfschmerztabletten: Medikamente und Chemikalien aller Art sind Gefahrenquellen, denen Hunde fernbleiben sollten. Es ist sinnvoll, schädliche Substanzen entweder in höher gelegenen oder abschließbaren Schränken unterzubringen. Auch Medikamente, die tagtäglich eingenommen werden, sollten niemals offen auf dem Tisch liegen bleiben, sondern gehören sicher verwahrt. Schon eine Tablette kann für den Vierbeiner lebensbedrohlich werden, da die Dosis für einen kleinen Hundekörper enorm hoch ist.

Auf offenen Treppen können Hunde leicht ausrutschen oder auch herunterfallen. Daher erscheint es sinnvoll, ein Sicherheitsnetz oder Schutzgitter anzubringen. Auch Balkongeländer sollten entweder hoch oder entsprechend gesichert sein, damit der Vierbeiner nicht darüber springt.

Stromkabel

Manche Hunde tun nichts lieber, als auf Gegenständen herumzukauen. Zu den möglichen Objekten der Begierde gehören auch Stromkabel, die durch die spitzen Zähne schnell ruiniert werden. Für Hunde kann dieser Spieltrieb schnell lebensgefährlich werden, wenn ein Stromschlag ausgelöst wird. Zur Sicherheit sollten also Kabel und Steckdosen unzugänglich sein. Spezielle Sicherungen und Kabelkanäle sind in einem Hundehaushalt deshalb Pflicht. Ebenso gehören Musikboxen, Spielekonsolen und andere verkabelte Gebrauchsgegenstände sicher aufbewahrt.

Kaugummis und Zigaretten

Auch Kaugummis und Zigarettenstummel werden von neugierigen Hunden beschnuppert. Was die Fellnasen hierbei nicht ahnen können: Zigaretten und Kaugummis sind giftig und können für Hunde lebensbedrohliche Folgen haben. Kaugummis schaden durch ihr Süßungsmittel Xylit, das bei Hunden zu einem niedrigen Blutzuckerspiegel oder Leberschäden führt. Zigarettenstummel enthalten Nikotin, das schon in geringen Mengen (ca. vier mg) toxisch wirkt. So erleiden Vierbeiner, die Zigarettenstummel fressen, Zitteranfälle, Erbrechen oder gar Herzversagen. Für Raucher gilt folglich: Den Glimmstängel nicht unachtsam wegwerfen, sondern in einem geschlossenen Müllbehälter entsorgen. Selbiges gilt für den Aschenbecher, der eine Abwurfklappe oder einen anderen Verschlussmechanismus haben sollte.

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