Schlaf gut, treuer Vierbeiner. So wichtig ist der Schlaf für Hunde

Hunde schlafen im Welpenalter viel
Hunde schlafen im Welpenalter viel | Foto: varjag / pixabay.com

Kaum einer denkt so wirklich darüber nach, doch in der oft unbedachten Äußerung „hundemüde“ zu sein, steckt eine große Portion Wahrheit. Und diese Wahrheit heißt: Hunde sind wahre Schlafmützen. Die Tiere haben einen hohen Schlafbedarf. Wissenswertes zum Schlafverhalten der Hunde, verrät dieser Ratgeber.

Hunde schlafen im Welpenalter viel
Hunde schlafen nicht nur im Welpenalter viel. Auch ausgewachsene Hunde schlafen gut und gerne 17 bis 20 Stunden am Tag – und das ist sehr gesund für die Tiere. | Foto: varjag / pixabay.com

Wie viel Schlaf ist für einen Hund normal?

20 Stunden Schlaf sind für einen Hunde keine Seltenheit. Ganz im Gegenteil. Ein Hund, der 20 Stunden verschläft und nur vier Stunden am Tag mit Fressen, Toben und Trinken verbringt, der lebt im Grunde recht gesund. Experten der Hundegesundheit gehen sogar davon aus, dass ein Hund wohl eher mit weniger Fressen und Wasser auskäme als mit zu wenig Schlaf.

Oder andersherum: Hat ein Hund nicht genügend Schlaf, kann ihn das sogar krankmachen. Die Schlafintensität eines Hundes ist übrigens mitnichten mit der eines Menschen zu vergleichen, denn während der Mensch sich in Tiefschlafphasen erholt, befindet sich ein Hund oft stundenlang im Dös-Zustand. Dieses Dösen reicht ihm zur Regeneration und bietet ihm darüber hinaus die Möglichkeit, schlecht wieder top-fit zu sein, wenn etwas Spannendes passiert.

Hunde kennen keine „Vernunft“, wenn sie Schlafmangel haben

An dieser Stelle sind Hunde ein wenig wie ein kleines Kind, denn natürlich können auch die kleinen Zwerge nicht zugeben, dass sie müde sind, obgleich ihnen die Augen schon beinahe zufallen. Ähnlich wie beim kleinen Kind funktioniert auch das Schlafenlegen beim Hund nur dann, wenn die Umgebung möglichst ablenkungsfrei ist. Das Hundebett sollte in einer möglichst ruhigen Ecke im Wohnraum stehen; Spielzeug ist dort natürlich tabu. Zugluft könnte das Tier krank machen. Zudem hilft eine Regelmäßigkeit der Schlafroutine auch dem Hund dabei, leichter einzuschlafen. Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte betont den Stellenwert eines sicheren Schlafplatzes. Ein sicherer Schlafplatz ist dort, wo Herrchen und Frauchen sich aufhalten, denn allein zu sein könnte bei einem jungen Hund sogar Todesangst auslösen. In puncto Schlafstätte scheiden sich hingegen die Geister, denn Hundeschlafplätze gibt es mittlerweile in ganz unterschiedlichen Varianten.

Hundebett mit erhöhtem Rand
Ein Hundebett mit erhöhtem Rand bietet einen ähnlichen Schutz wie ein Hundekorb. Allerdings ist ein Hundebett auch im Schlafzimmer in Ordnung, denn nicht jede Bewegung des Tieres ist so hörbar. | Foto: 4109299 / pixabay.com

Schlaf gut – aber wo? Hundebett vs. Hundekorb im Direktvergleich

Die Wahl der Schlafstätte für den Hund ist in weiten Teilen zu vergleichen mit der Wahl der Matratze für den Menschen – es gibt zwar Tipps und Ratschläge, entscheiden muss sich letztlich aber jeder tierische und menschliche Schläfer selbst.

  • Hundebetten sind die klare Empfehlung für größere Tiere, denn sie offerieren Platz pur. Während ein Hundebett häufig sogar über einen Rand verfügt und anmutet wie ein Hundesofa mit Lehne, ist das Hundekissen die kleinere Variante, die optisch an eine kleine Matratze erinnert. Hundebetten sind für Tiere mit einem gesunden Selbstvertrauen sehr gut geeignet; für ängstliche Tiere eignen sich Hundehöhlen besonders gut. Sie werden auch als überdachte Hundebetten angeboten. In puncto Liegekomfort bieten die Hersteller zahlreiche Varianten des klassischen Hundebetts. Das Reisebett lässt sich beispielsweise leichter und komfortabler von A nach B transportieren. Kühlende bzw. wärmende Hundebetten unterstützten das Tier bei der Wärmeregulierung bzw. können als Sommer- bzw. Winterquartier dienen. Für eine kühlende Unterlage sorgen beispielsweise Wasser-Hundebetten oder Gel-Matratzen (auch Hundekühlmatten). Ein wärmendes Hundebett ist häufig aus kuschlig weichem Stoff. Leidet das Tier an einer orthopädischen Krankheit, gibt es auch hierfür spezielle Hundebetten-Varianten (orthopädische Hundebetten), um beispielsweise die Schmerzen einer Arthritis zu lindern.
  • Hundekörbe, die mit Decken und Kissen gemütlich ausstaffiert werden, sind häufig die erste Wahl für junge Hunden und neue tierische Familienmitglieder. Hundekörbe haben einen erhöhten Rand und bieten den Tieren dadurch ein beschützendes Gefühl. Zudem legen viele Tiere gerne ihren Kopf auf dem Rand ab. Eine Weiterentwicklung des Hundekorbs ist das höhlenartige Korbgeflecht, das besonders ängstlichen Tieren rundherum Schutz bietet. Zudem gibt es orthopädische Hundekörbe, die selbst Hunden mit Rückenproblemen erholsamen Schlaf ermöglichen. Soll der Hund im Schlafzimmer schlafen, ist der Hundekorb keine gute Wahl, denn das Rattan- oder Weidengeflecht gibt nachts immer dann Geräusche von sich, wenn das Tier sich dreht.

Sowohl Hundebett als auch Hundekorb sind so handlich, dass sie auch mit auf Reisen dürfen. Das hilft dem Tier dabei, sich auch in einer sonst fremden Umgebung heimisch und wohl zu fühlen, was auch im Urlaub einen gesunden Schlaf des Vierbeiners begünstigt.

Hund in einem Hundekorb
Dieser Vierbeiner hat sich seinen Hundekorb offensichtlich selbst ausgesucht und dabei den Einkaufskorb von Frauchen zweckentfremdet. Achtung: Wird der Hund größer, könnten Körbe, die zweckentfremdet werden, kippen. | Foto: manfredrichter / pixabay.com

Hygiene am Hundeschlafplatz

Bei der Wahl des Hundeschlafplatzes ist Hygiene besonders wichtig, damit das Tier sich nicht nur gesund schläft, sondern auch gesund bleibt. Abnehmbare Kissenbezüge sowie Decken, die sich leicht und bei 60 Grad Celsius waschen lassen, sind die beste Wahl. Unter dem Bezug sollte das Hundekissen aus Schaumstoff sein. Das sorgt für einen optimalen Schlafkomfort. Lockere Schaumstofflocken sind hingegen eher ungeeignet, denn sie werden schnell zusammengelegen.

  • Ein Hundekörbchen aus Plastik ist pflegeleichter als die Variante aus Weiden oder Rattan, denn: Kunststoff lässt sich schnell abwaschen. Mit einem Spritzer Essig oder Zitronensäure lässt sich das Hundekörbchen schnell von Bakterien- oder Keimen befreien.
  • Hundebetten werden hingegen immer öfter mit einem antibakteriellen Bezug gefertigt. Auch sind vor allem die Hundebetten waschbar, die keinen festen Rahmen haben, sondern eher an ein übergroßes Kissen oder an eine Matratze erinnern.

Wichtig ist in beiden Fällen, den Hundeschlafplatz nicht nur regelmäßig zu reinigen, sondern anschließend auch gut austrocknen zu lassen. Konnten Kissen, Decken, Matratzen und Betten nicht komplett austrocknen, ist die Gefahr groß, dass Staunässe sich bildet, was Schimmelbildung im Inneren der Hundeschlafstätte begünstigen könnte.

Wie äußert sich Schlafmangel beim Hund?

Schläft ein Hund zu wenig oder nicht gut an dem Schlafplatz, den Herrchen und Frauchen für ihn ausgewählt und eingerichtet haben, zeigt sich das schnell im Verhalten des Tieres. Überdrehte, unruhige Tiere könnten mit ihrem Verhalten beispielsweise zeigen, dass sie nicht genug Schlaf bekommen haben. Auch Nervosität, Reizbarkeit, Kränklichkeit und Aggressivität könnten Anzeichen dafür sein, dass ein Tier nicht gut oder nicht genug schläft.

Schuld daran, dass ein Hund nicht gut schläft, muss aber nicht zwingend der Schlafplatz sein. Auch mangelnde körperliche und geistige Auslastung können Schlafprobleme beim Hund auslösen. Richtig, auch hier ähneln sich Hunde und kleine Kinder wohl sehr. Auch der Nachwuchs quäkt und schläft schlechter ein, wenn er sich tagsüber langweilt und nicht altersgerecht gefördert wird.

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