Was kostet ein Hund – Wir haben nachgerechnet

Was kostet ein Hund
Was kostet ein Hund – Wir haben nachgerechnet | Foto: | damedeeso / Depositphotos.com

Vor allem dann, wenn es der erste Hund ist, der in die Familie einziehen und diese bereichern soll, ist es oft so, dass die hierfür auflaufenden Kosten in der Tat unterschätzt werden. Natürlich ist die erste Frage, die sich zukünftige Hundebesitzer wohl stellen, in den meisten Fällen dieselbe. Die Frage danach, welche Art Hund es sein soll. Soll es ein Hund vom Züchter sein? Eine große oder eine kleine Rasse? Muss der Hund einen Stammbaum und Papiere haben oder nicht? Soll es vielleicht ein Mischling aus dem Tierschutz sein?

Diese Fragen sind zunächst einmal wichtig, um die Anschaffungskosten abstecken zu können. Während ein Hund aus dem Tierheim oder dem Tierschutz bereits etwa 250 Euro erhältlich ist und in der Regel alle grundlegenden Impfungen bereits hat, ist ein Welpe vom Züchter schon wesentlich teurer. Hier sind Hunde mit Papieren und Stammbaum meist nicht unter 1000 Euro zu haben, ohne Papiere schlägt ein Hund jedoch auch schon mit gut 500 bis 600 Euro zu Buche.

Somit sollte im Rahmen der Kostenermittlung zunächst erst einmal festgestellt werden, welcher Hund es sein soll. Da sich diese Entscheidung von Fall zu Fall anders gestalten kann, sollte hier der Mittelweg in punkto Finanzen von etwa 800 Euro berechnet werden. Spezielle Rassehunde können zwar durchaus schon mal mehrere tausend Euro kosten, doch ist ein Hund aus dem Tierschutz eben erheblich günstiger, sodass hier mit 800 Euro ein gesunder Durchschnittswert gewählt wurde.

Doch die Anschaffung des Hundes und die damit verbundenen Kosten sind nur die Spitze des Eisberges und stellen nur einen Bruchteil der im gesamten Leben auflaufenden Kosten.  Im Folgenden schauen wir uns nun einmal die einzelnen Faktoren an und mit welchen einzelnen Kosten diese zu Buche schlagen.

Die Kosten für Futter und Leckerlis

Die Ernährung des Hundes ist besonders wichtig für die Gesundheit des Tieres und ein langes Leben. Geht man einmal davon aus, dass ein Hund im Durchschnitt etwa 12 Jahre alt wird und von einem mittelgroßen Hund ausgehend etwa 300 bis 400 Gramm Trockenfutter am Tag zu sich nimmt, dann kommt man im Hundeleben hochgerechnet auf etwa 1,5 Tonnen Futter.

Wenn wir nun einmal aus 50 gängigen Futtermitteln einen Durchschnittspreis ermittelt, dann kommt man hier auf eine Kostennote von etwa 5000 Euro, die ein Hund in seinem Leben quasi im wahrsten Sinne des Wortes verschlingt. Hinzu kann man noch einmal gut 1500 Euro für Leckerlis hinzurechnen.

Somit summieren sich die Futterkosten auf 6500 Euro und wer zwischendurch Nassfutter und Frischfleisch füttern möchte, der kann hierfür noch einmal etwa 1000 Euro berechnen. Somit läge in diesem Fall die Kostennote für Futter bei 7500 Euro.

Für den Hund müssen regelmäßig Besorgungen gemacht werden. | Foto: AndrewLozovyi / Depositphotos.com

Kosten für Steuer und Versicherung

Natürlich muss ein Hund direkt nach dem Einzug in sein neues Zuhause auch bei der zuständigen Gemeinde beziehungsweise beim Ordnungsamt steuerlich gemeldet werden. Wie hoch die Steuer ist, ist von Gemeinde zu Gemeinde verschieden. Berechnet man sich deutschlandweit einen Schnitt, so käme man auf einen durchschnittlichen Betrag von etwa 80 Euro im Jahr. Je nach Rasse und Region kann die Steuer jedoch auch mit 400 Euro zu Buche schlagen, in anderen Regionen zahlt man allerdings auch nur 20 Euro im Jahr.

Geht man jedoch von einer durchschnittlichen Hundesteuer von 80 Euro im Jahr aus, so wären dies auf ein 12 Jahre dauerndes  Hundeleben umgerechnet 960 Euro.

Hinzu kommen noch die Kosten für die Haftpflichtversicherung, die jeder Hundebesitzer abschließen sollte. Natürlich hängt es auch hier davon ab, für welchen Anbieter man sich entscheidet und welche Rasse versichert werden soll, doch auch hier kommen wir auf einen Durchschnittspreis von etwa 70 Euro im Jahr.

Dies macht auf ein Hundeleben umgerechnet eine Kostennote von 840 Euro.  Somit schlagen Versicherung und Steuer gemeinsam mit 1800 Euro zu Buche.

Die Kosten für das Zubehör

Natürlich ist es auch wichtig, dem Hund das nötige Zubehör zu besorgen. Neben dem Hundebett und Näpfen kommen natürlich auch Artikel für Fellpflege dazu. Auch Spielzeug muss immer wieder neu gekauft werden. Natürlich ist es im Laufe eines Hundelebens auch nicht mit nur einem Hundebett oder einem Kissen getan.

Auch Leinen und Halsbänder oder Geschirre verursachen immer wieder neue Kosten, sei es dass sie kaputt gehen oder schlichtweg nicht mehr passen. Hier sind im Schnitt etwa 1000 Euro einzurechnen für das Zubehör das ein Hund in seinem Leben benötigt.

Die Kosten für den Tierarzt

Natürlich lassen sich die Tierarztkosten nicht genau kalkulieren. Hierbei sollte jeder zukünftige Hundebesitzer zunächst einmal nur von den jährlich zu wiederholenden Impfungen und Entwurmungen ausgehen.

Nimmt man die Kosten für allgemeine Untersuchungen, Impfungen und Wurmkuren, die alle Jahre anfallen, dann summieren sich alleine diese auf etwa 6500 Euro.

Hier sind jedoch keine Erkrankungen, Verletzungen und dergleichen mehr einkalkuliert.

Die Kosten für die Ausbildung des Hundes

Natürlich möchte jeder auch einen Hund, der sich zu benehmen weiß und der sich in den verschiedensten Situationen total entspannt an seinem Besitzer orientiert. Hier bedarf es der Unterstützung einer Hundeschule. Da hier jeder Hundebesitzer wohl so seine eigenen Vorstellungen davon hat, wie und in welchem Umfang der eigene Hund ausgebildet werden soll, gehen wir hier einmal für die durchschnittlichen Kosten der Grunderziehung aus.

Hierbei spielt es im Grund genommen keine Rolle, um welche Art Hund es sich handelt, ausgegangen werden muss hier immer von einem Grundkurs sowie einem Aufbaukurs, welche mit jeweils 10 Stunden und gemeinsam mit etwa 300 Euro zu Buche schlagen. Hier könnte man sparen und z.B. eine Online Hundeschule besuchen.

Sonstige Kosten

Natürlich fallen je nach Halter auch noch individuelle Kosten an. Hier sind neben den verschiedenen Pflegeprodukten und vielleicht dem Hundesalon auch die Beerdigungskosten mit einzurechnen.  Obgleich sich diese Kosten von Halter zu Halter und von Hund zu Hund unterscheiden können, sollten hier etwa 500 Euro berechnet werden wovon etwa 200 Euro auf eine eventuelle Bestattung fallen. Alles in allem summieren sich auch diese zusätzlichen Kosten in den etwa 12 Jahren eines Hundelebens.

Schauen wir uns doch noch einmal im Überblick an, welche Kosten der Hund durchschnittlich in seinem Leben verursacht.

  • 800€ durchschnittliche Anschaffungskosten
  • 7500€ Futterkosten inklusive Leckerlies
  • 1000€ für Zubehör
  • 6500€ für Tierarztkosten
  • 1800€ für Steuer und Versicherung
  • 300€ für die Ausbildung / die Erziehung
  • 500€ an sonstigen Kosten

Somit kostet ein Hund in seinem Leben durchschnittlich etwa 18.400€ wobei hier nur von den Mindestkosten ausgegangen wurde. Extra Ausgaben in Form von weiteren Ausbildungen oder zusätzlichen Tierarztkosten beziehungsweise Kosten für Medikamenten sind hier nicht mit eingerechnet. Derartige Kostenfaktoren würden die Endsumme noch um ein Vielfaches in die Höhe treiben.

Was tun bei Notfällen – Welche Kosten können da entstehen?

Die oberste Regel, wenn mit dem Hund etwas passiert, ist zu entscheiden, ob es sich um einen akuten Notfall oder nur eine Unpässlichkeit handelt. Hierzu ist es von Vorteil, wenn Grundkenntnisse hinsichtlich der Hundegesundheit vorhanden sind. Um diese zu erlernen, werden Notfallkurse angeboten.

Wie hoch ist die Temperatur? Sind alle Gliedmaßen intakt? Hat der Hund Schmerzen? Wenn ja, in welcher Region des Körpers befinden sie sich? Welche Puls- oder Atemfrequenz wird aufgezeigt? Zeigt der Hund noch Reflexe? Wie intensiv sind diese?

Sind Sie sich sicher, dass es sich um einen konkreten Notfall handelt, sollte umgehend ein Tierarzt oder die nächstgelegene Tierklinik aufgesucht werden. In vielen Großstädten kann auch der Tiernotdienst gerufen werden. Der diensthabende Tierarzt wird sich adäquat um das Tier kümmern. Bei Bedarf muss es in der Tierklinik verbleiben, mal mit, mal ohne OP.

Eine Operation kann in vielen Fällen notwendig werden, etwa bei einer Magendrehung, einem Bänderriss oder einem Bruch der Extremitäten. Dies kann schnell zu einer teuren Angelegenheit werden. In manchen Fällen ist ein Darlehen vonnöten… hierbei ist ein penibles Vergleichen der verschiedenen Angebote empfehlenswert; Tarifcheck.de bietet SCHUFA-neutral transparente Darlehensvergleiche, die zu jedem Finanzierungswunsch passen.

Eine Tierkrankenversicherung inklusive Operationen ist von Vorteil. Ist diese nicht vorhanden, kann mit dem Tierarzt / der Tierklinik eine Ratenzahlung vereinbart werden. Wer noch keine Tierkrankenversicherung besitzt, die die Kosten übernimmt, kann nur in Ausnahmefällen nachträglich einen Abschluss erwirken.

3 Kommentare

  1. Hierzu kann ich nur sagen, dass die Kosten für einen Hund recht hoch sein können, wenn man nur das Beste für sein Tier will. Dabei kommt es gar nicht darauf an, ob man einen Rassehund oder einen Tier aus dem Tierheim zu sich nimmt. Viel wichtiger als diese Ausgabe sind für mich immer noch die Kosten, die man in den Hund für Wohlbefinden, Ausbildung und Gesundheit investiert. Dazu kann ich nur sagen, wer nicht bereit ist in sein Tier zu investieren, der sollte es bei einem Stofftier belassen. Der Hund ist ein Lebewesen, für das man über viele Jahre die Verantwortung trägt. Das sollte jedem bewusst sein, der sich einen Hund nach Hause holt. Der Kauf eines Hundes sollte also niemals aus einer Laune heraus entstehen, denn nicht selten findet man gerade diese Hunde ausgesetzt vor einem Tierheim oder an einer Straße wieder.

  2. Hallo Roland, du hast vollkommen recht. Egal welches Lebewesen man sich anschafft, es wird Geld kosten. Schließlich möchte man seinem Hund, seiner Katze oder jedem anderen Tier das Leben so angenehm wie möglich machen. Und wenn das Tier dann doch mal krank wird oder einfach zur Vorsorge muss, dann kostet dies eben Geld. Will man kein Geld in einen Hund investieren und hofft, dass man möglichst kostenlos an ein Tier aus dem Tierheim kommt, dann sollte man besser die Finger davon lassen. Das Tier würde unter einer solchen Behandlung leiden, auch wenn es das nicht zeigen kann, denn das Tier arrangiert sich mit seinem Umfeld und ist zufrieden mit dem, was es hat. Dies ist aber nicht Sinn und Zweck einer Tierhaltung.

  3. Ich möchte hierzu auch einiges sagen. Ehrenamtlich bin ich in einem Tierheim beschäftigt und immer wieder mache ich die Erfahrung, dass nicht nur Hunde, sondern auch andere Tiere aus Kostengründen und wegen der Bequemlichkeit bei uns abgeliefert werden. Immer öfter gibt es Menschen, die gerade im Ausland im Urlaub ihr weiches Herz entdecken und einer der ach so armen Welpen kaufen. Dazu muss gesagt werden, dass alle Welpen süß aussehen. Auf keinen Fall sollte man sich wegen des Aussehens oder aus einer Urlaubslaune heraus für den Kauf eines solchen süßen Welpen entscheiden. In aller Regel hat man den Hund zwischen 8 und 15 Jahren. Dies bedeutet nicht nur Verantwortung, sondern auch jede Menge Kosten. Der Hund wird älter und irgendwann werden die Besuche beim Tierarzt häufiger werden. Selbst wenn man nicht zum Tierarzt mit dem Hund muss, weil er mit einer guten Gesundheit gesegnet ist, fallen diverse Kosten an, die man sicherlich nicht sofort bedenkt. Hier sind neben der Ausstattung und dem täglichen Futter auch die verschiedenen Snacks zu bedenken. Geht man mit dem Hund zu einer Hundeschule, dann fallen hier auch Kosten an. Und nicht zu vergessen sind die verschiedenen Versicherungen, die für den Hund anfallen sowie die Steuer, um die man als Hundehalter auf keinen Fall herumkommt.

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