Vierbeiner im OP: Teure Eingriffe und wie sie sich finanzieren lassen

Vierbeiner im OP: Teure Eingriffe und wie sie sich finanzieren lassen
Vierbeiner im OP: Teure Eingriffe und wie sie sich finanzieren lassen | Foto: dogfordstudios / Depositphotos.com

Wenn der Vierbeiner operiert werden muss, ist die Sorge um die Gesundheit des Schützlings groß. Hinzu kommen die finanziellen Bedenken. Schließlich sind die Tierarztkosten bei Operationen nicht zu unterschätzen. Viele Eingriffe liegen im vierstelligen Bereich. Eine Notfallversorgung kann sogar fünfstellige Rechnungen nach sich ziehen. Damit derartige Beträge im Ernstfall kein Problem darstellen, gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Finanzierung der OP-Kosten.

Kostspielige Operationen bei Hunden

Operationen an den Gelenken und am Kreuzband sind bei Hunden häufig. Nicht selten reißt beispielsweise das Kreuzband in jungen Jahren aufgrund wilden Tobens. Mit zunehmendem Alter kann es zu Arthrose kommen, was das Risiko für Beschwerden an den Sehnen ebenfalls steigert. Eine Operation kostet bei einem Kreuzbandriss schnell über 1.500 Euro. Wird das Kreuzband im Rahmen einer der modernsten Methoden künstlich ersetzt, können die Kosten inklusive der Ausgaben für die Nachsorge über 2.000 Euro betragen.

Hüftgelenks- und Ellenbogen-Dysplasie

Bei großen Rassehunden wie Neufundländer, Bordeaux Dogge und Berner Sennenhund sind außerdem die Hüftgelenksdysplasie und die Ellenbogendysplasie typische Leiden. Bei diesen Erkrankungen ist das Wachstum der Knochen und Knorpel gestört. Durch eine Fehlbelastung werden die Gelenkknorpel einseitig überlastet und es entsteht Arthrose. Die Knochen reiben aneinander und die Hunde leiden unter den damit verbundenen Schmerzen.

Hüftgelenksdysplasien und Ellenbogendysplasien führen nicht nur dazu, dass sich die Tiere schlecht bewegen können und stark an ihrer allgemeinen Lebensqualität einbüßen. Es können sich außerdem kleine Knochenteile lösen und im Körper Entzündungen hervorrufen.

Um die Fehlstellungen zu beheben und einer Arthrose vorzubeugen, müssen die Hunde operiert werden. Der Eingriff setzt einiges an chirurgischem Know-how voraus. Pro Hüftseite sind bis zu 2.000 Euro Kosten möglich. Noch kostspieliger ist der Einsatz künstlicher Hüftgelenke. Pro Seite sind rund 5.000 Euro gängig – zuzüglich Physiotherapie, Medikamente und Nachsorgeuntersuchungen.

Weitere häufige Operationen bei Hunden

  • Ein besonders kritischer Ernstfall ist die Magendrehung, die ohne schnelle Behandlung zum Tod der Hunde führen kann. Die Operation am Bauch schlägt mit rund 1.200 Euro zu Buche.
  • Besonders häufig müssen Tumore entfernt werden. Wie teuer diese Eingriffe sind, hängt stark davon ab, wo die Tumore entfernt werden müssen und um welche Tumorart es sich handelt. Mit mindestens 400 Euro sollten Hundebesitzer rechnen.
  • Bei Unfällen im Straßenverkehr kann es zu schweren Knochenbrüchen kommen. Bei extremen Verletzungen sind leider auch Amputationen nicht auszuschließen. 1.500 Euro sind bei Operationen an den Gliedmaßen denkbar. Auch hier hängen die Kosten unmittelbar vom Aufwand des Eingriffs ab.
  • Oft kommt es außerdem vor, dass Zähne gezogen werden müssen. Eine Zahnextraktion gehört zu den günstigeren Eingriffen und wird mit rund 300 Euro abgerechnet. Müssen mehrere Zähne entfernt werden, kann die Rechnung aber auch hier vierstellig werden.

Grundsätzlich nicht zu unterschätzen, ist die finanzielle Belastung durch die Nachsorge. Benötigen Hunde beispielsweise nach einem schweren Unfall mehrere Wochen oder gar Monate Reha-Maßnahmen, werden diese gleichermaßen belastend wie die OP-Kosten. Eine stationäre Versorgung in einer Tierklinik lässt sich beispielsweise mit über 50 Euro pro Tag abrechnen. Hinzu kommen womöglich:

  • Röntgenaufnahmen
  • Ultraschalluntersuchungen
  • Die professionelle Wundversorgung
  • Blutentnahmen
  • Medikamente

Kredite und Versicherungen zur finanziellen Absicherung

Muss das geliebte Haustier dringend operiert werden, bleibt leider keine Zeit mehr, um einen Versicherungsschutz zu organisieren. Wenn sich die Kosten der OP nicht durch Erspartes bezahlen lässt, ist ein möglichst günstiger Kredit eine sinnvolle Option. Ein Ratenkredit ist deutlich preiswerter als das Überziehen des Girokontos und bringt gleichzeitig Planungssicherheit mit sich. Eine besonders schnelle Abwicklung – auch für Kreditnehmer mit weniger guter Bonität – versprechen Onlinekredite, die auf die klassische Bürokratie verzichten und sich stattdessen komplett über das Internet abwickeln lassen. Der Kreditvermittler auxmoney wickelt die Kreditanfrage bei Privatdarlehen innerhalb von wenigen Minuten ab, die Identifizierung erfolgt per Video-Ident und der Wunschbetrag soll in nur 24 Stunden auszahlungsbereit sein. Wie auch bei Versicherungen ist ein Vergleich von mehreren Angeboten grundsätzlich ratsam.

Ein Labrador in einer Tierklinik
Ein Labrador in einer Tierklinik | Foto: kalinovsky / Depositphotos.com

Hunde-OP-Versicherungen – vergleichen und profitieren!

Eine weitere Option ist die Hunde-OP-Versicherung. Diese Police zahlt ausschließlich bei Operationen und ist bei mehreren Versicherungen erhältlich. Wichtige Vertragsbestandteile sind die Versicherungsbeiträge, Wartezeiten, die Erstattungshöhe, Leistungshöchstgrenzen und der Auslandsschutz. Zudem lohnt sich ein Blick auf die Selbstbeteiligung, um die regelmäßigen Beiträge zu reduzieren. Beim Vergleich von mehreren OP-Versicherungen sollten Hundebesitzer beispielsweise auf folgendes achten:

  • Bis zu welchem Satz der Tierärztegebührenordnung (GOT) übernimmt die Versicherung die Kosten? Oder zahlt sie womöglich unabhängig davon? Zahl die Versicherung nur den einfachen Satz und der Tierarzt rechnet aber den dreifachen Satz ab, zahlen die Versicherten den Differenzbetrag selbst.
  • Übernimmt die Versicherung auch die Nachbehandlung? Das ist keine Selbstverständlichkeit und auch bei diesem Kostenfaktor unterscheidet sich der Versicherungsschutz teilweise erheblich.
  • Gibt es Ausschlüsse? Bei manchen Hunde-OP-Versicherung sind bestimmte Eingriffe ausgeschlossen. Typisch sind Operationen, die aufgrund der Züchtung notwendig werden. Sind rassespezifische Erkrankungen vom Versicherungsschutz umfasst, bleiben Hundehalter nicht auf den Kosten sitzen.
  • Auch mögliche Höchstgrenzen bei der Kostenübernahme sollten vor Vertragsabschluss geprüft werden.
  • Besteht freie Tierarztwahl?
  • Deckt die Police die Diagnostik und Untersuchungen vor Operationen ab?

Auch die Geschwindigkeit bei der Auszahlung der OP-Kosten spielt für Hundefreunde eine wesentliche Rolle. Braucht der Versicherer Wochen, bis er die Tierarztrechnung bezahlt, bringt das finanziell reichlich wenig. Schließlich werden die Beträge in der Regel sofort fällig und Kunden müssen in Vorleistung gehen. Wer dann nicht zahlen kann, muss sein Konto überziehen oder mit Fremdkapital finanzieren. Gut, wenn eine Hunde-OP-Versicherung für ihre schnelle Abwicklung positive Bewertungen aufweist.

Tipp: Hunde-OP-Versicherungen sollten bereits abgeschlossen werden, wenn die Vierbeiner noch jung sind. Viele Policen lassen sich im höheren Alter der Tiere nicht mehr abschließen oder werden zumindest deutlich teurer. Frühzeitig abgeschlossen, gibt es Hunde-OP-Versicherungen für unter 20 Euro monatlich.

Hunde-Krankenversicherung als Ergänzung

Nicht immer ist ein operativer Eingriff die Lösung. In vielen Fällen braucht es stattdessen alternative Therapieformen, um Hunde zu heilen. Bestes Beispiel sind leichtere Formen der Hüftgelenksdysplasie. Hier kann ein Mix aus Physiotherapie und der Gabe von Schmerzmitteln Linderung bringen. Eine weitere Variante ist eine Magnetfeldtherapie – auch MBST-Behandlung genannt. Diese Kernspin-Resonanz-Therapie – auch Medizintechnik für den Bewegungs- und Stützapparat genannt – soll Stoffwechselprozesse reaktivieren und die Regeneration von Knochen- und Knorpelgewebe fördern. Doch die Therapie ist nicht billig: Bei einer zweiwöchigen Therapie zuzüglich der Schmerzmittel sind weit über 2.000 Euro Therapiekosten pro Jahr (!) möglich.

  • Um sich auch vor den Kosten abseits des Operationssaals zu schützen, können Hundekrankenversicherungen abgeschlossen werden.
  • Diese zahlen auch für Vorsorge und Heilbehandlungen.
  • Doch auch hier ist ein sorgfältiger Blick ins Kleingedruckte wichtig, damit auch tatsächlich wesentliche Kostentreiber abgesichert sind.
  • Einige Policen greifen bei ambulanten und stationären Behandlungen ohne Operation nur bis zu einem gedeckelten Betrag pro Versicherungsjahr.
  • Womöglich ist die Kostenübernahme aber auch auf bestimmte Behandlungen wie bei Magenerkrankungen, Bissverletzungen oder Allergien beschränkt.

Gut zu wissen: Vorsorgeuntersuchungen und stationäre sowie ambulante Behandlungen sind von einem klassischen OP-Schutz nicht abgedeckt. Hierfür braucht es einen Vollschutz.

Gebühren für Tierärzte gestiegen

Seit Ende November 2022 gibt es eine neue Gebührenordnung für Tierärzte, wodurch viele Hundebesitzer mehr für die gleichen Leistungen zahlen müssen. Dies ist zwar die erste Preiserhöhung seit 20 Jahren, dennoch trifft es viele Kunden in einer finanziell bereits angespannten Lage. „Die einfachste Untersuchung beim Tierarzt kostet nun 23,62 Euro – vorher waren es für Katzen 8,98 Euro und für Hunde 13,47 Euro“, heißt es in einer Meldung zur Gebührenordnung bei der Tagesschau online.

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