Der Bichon Frisé

Der Bichon Frisé
Der Bichon Frisé | Foto: DevidDO / Depositphotos.com

Gehen wir einfach einmal davon aus, dass Sie dieses weiße, kleine Wollknäuel schon einmal gesehen haben. Und? Sind Sie seinem natürlichen Charme auch verfallen oder haben er Sie noch nicht so ganz überzeugt? Der Bichon Frisé ist der geborene Charmeur, denn es scheint seine einzige, aber dafür umso größere Aufgabe zu sein, seinen Menschen, nein den Menschen im Allgemeinen, zu gefallen und sie mit seiner Zuneigung zu überhäufen.

Wer sich schon intensiver mit dem Bichon Frisé beschäftigt hat, weiß genau, dass diese Aussage gar nicht so falsch ist. Er passt sich seinen Menschen an. Dies gilt auch für die Gegebenheiten, in denen diese leben. Und irgendwie kann man sich seiner fröhlichen Ausstrahlung auch gar nicht entziehen. Man muss ihn einfach mögen – selbst dann, wenn man eigentlich auf große Hunde steht.

Charakter des Bichon Frisé

Er ist nicht nur ein lustig aussehender Hund, der einem gleich ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Er ist zudem auch schlau, neugierig, lernfreudig und stets zu Späßen aufgelegt. Doch nicht nur das: Er liebt es auch seine Geschicklichkeit zur Schau zu stellen. Auch der „neue“ Hundebesitzer kann ihm leicht einige Kunststücke beibringen. Diese Fähigkeiten machen es ihm einfach, das Herz von Kindern zu erobern. Nicht nur Kinder verfallen seinem Charme. Auf Erwachsene hat er die gleiche Wirkung.

Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass der Bichon Frisé, der übrigens auch bei guter Sozialisierung mit anderen Hunden und anderen Haustieren sehr gut umgehen kann, ein sehr beliebter Gesellschafts-, Begleit- und Familienhund ist. Gerade Anfänger werden ihre Freude mit ihm haben, denn er wird ihnen zeigen, wie man sich als Hundebesitzer richtig verhält.

Auch wenn er sehr wachsam ist und Besucher gerne ankündigt, ist er bei Weitem kein Kläffer. Aber er kann genau unterscheiden, wann es notwendig ist, laut zu werden, und wann nicht.

Man mag ihn unterschätzen. Wer ihn aber einmal ganz genau beobachtet, wird feststellen, dass das weiße Wollknäuel extrem aufmerksam ist. Seinen wachen Augen entgeht irgendwie gar nichts. Ob es der Briefträger, die Nachbarin mit dem Kinderwagen oder die alte Dame mit ihrem Rollator ist, der Bichon Frisé könnte sogar die Uhrzeit angeben, zu der sie vorbeigegangen sind. Dies gilt allerdings auch für das Befinden seiner Menschen. Hat er das Gefühl, das jemand traurig ist oder sich nicht wohlfühlt, ist er sofort zur Stelle, um zu trösten.

Der geschichtliche Hintergrund des Bichon Frisé

Es mag sich abenteuerlich anhören, doch kann die Herkunft des Bichon Frisé tatsächlich bis in die Antike zurückverfolgt werden. Schon in diesen Zeiten gab es im gesamten Mittelmeerraum Damen aus der feinen, gehobenen Gesellschaft, die ihren Schoßhund immer dabei hatten. Ohne ihn haben sie das Haus nicht verlassen. Auch gibt es Aufzeichnungen, in denen Aristoteles über den melitätischen Hund berichtet, der von kleiner Statur und freundlichem Wesen gewesen ist. Schon zu diesen Zeiten wurde ihm eine große Wertschätzung entgegengebracht.

In den „alten“ Zeiten hatte der Bichon Frisé aber nicht nur die Aufgabe, die Menschen zu erfreuen. Wurde er nicht von ihnen vereinnahmt, konnte er sich als Jäger von Nagetieren verdingen. Zudem war es seine Aufgabe, den Hof zu bewachen. Besucher konnten nicht einfach an ihm vorbeikommen, da er sie doch recht laut begrüßte.

Auch in früheren Zeiten konnte man nicht widerstehen, wenn dieser Hund sich zu einem ins Bett legen wollte, wenn es einem schlecht ging. So wird gesagt, dass er wahre Wunder bei Magenschmerzen bewirkte, aber auch die Psyche des Menschen positiv beeinflussen konnte. Feststellungen, die man heute immer noch bestätigen kann.

Der Bichon Frisé kann seine doch recht enge Verwandtschaft mit dem Malteser nicht leugnen. Allerdings besitzt er ein Merkmal, mit dem er sich definitiv von dem Malteser unterscheidet: Seine korkenzieherartigen gedrehten Locken.

Die Farben des Bichon Frisé

Das Fell des Bichon Frisé ist mittellang und weiß. Eine andere Farbe ist nur dann zu finden, wenn es zu einem Mix mit einer anderen Hunderasse gekommen ist und diese „neue“ Farben hinzufügt.

Welche Ansprüche stellt der Bichon Frisé?

Diese Hunderasse gehört zu den Vertretern, die nicht fordern, sondern mit Vorliebe geben. Sie scheinen neben Futter und ausgiebiger Fellpflege nur eine Forderung an ihre Besitzer zu stellen – dass sie diese jederzeit erfreuen und mit ihnen zusammen sein dürfen.

Richtig – was manchmal unter den Teppich gekehrt wird, ist, dass der Bichon Frisé ein intelligentes Kerlchen ist. Wie so häufig wird eine Balance zwischen körperlicher und geistiger Auslastung benötigt, um ihn zufriedenzustellen. Und man sollte diesbezüglich die Kondition nicht unterschätzen, die er an den Tag legt. Vielleicht sind lange Wanderungen nicht vorteilhaft. Aber lange Spaziergänge in der Umgebung sollten es schon sein.

Alternativ sind natürlich der Hundeauslauf oder der Hundeplatz denkbar, um ihn körperlich auszupowern. Auf dem Hundeplatz können Sie auch unter fachlicher Anleitung beim Agility, Dogdancing oder Trick-Dog teilnehmen. Der Hund wird diese Angebote mit Freude annehmen.

Einem Anspruch allerdings muss der Besitzer unbedingt nachkommen: Der Fellpflege. Glücklicherweise muss er nicht getrimmt werden. Doch ist das regelmäßige Bürsten absolutes Pflichtprogramm. Anderenfalls kann das Fell schnell verfilzen. Deshalb sollte er unbedingt schon als Welpe an die Fellpflege gewöhnt werden. Versuchen Sie, es als Routineaufgabe in den Alltag einzubinden. Bei Bedarf können die Haare an den Augen, wenn sie störend sind, abgeschnitten werden.

Der Bichon Frisé und seine Gesundheit

Grundsätzlich handelt es sich bei dem Bichon Frisé um eine sehr gesunde, robuste Hunderasse. Allerdings gibt es einige Zuchtlinien, in denen es vermehrt zur so genannten Patellaluxation kommt. Diese Veranlagung wird jedoch schon bei den Elterntieren überprüft. Für gewöhnlich werden Zuchttiere, die diese Veranlagung in sich tragen, aus dem Zuchtprogramm herausgenommen, um eine Weitervererbung zu verhindern.

Was sich allerdings als weit verbreitet unter diesen Hunden erwiesen hat, ist der Graue Star, auch Katarakt genannt. Es empfiehlt sich eine regelmäßige Überprüfung der Augen durch den Tierarzt.

Vor- und Nachteile des Bichon Frisé  

Wir haben es hier mit einem Sonnenschein auf vier Beinen zu tun, der nichts lieber tut, als seine Menschen zu erfreuen und mit ihnen zusammen zu sein. Das Zusammenleben, so man ihn gut sozialisiert und erzogen hat, ist sehr angenehm. Er stellt kaum Ansprüche, solange er als volles Familienmitglied akzeptiert wird. Auch die Verbindung zu Kindern der Familie ist leicht und spielerisch.

Einzig die Tatsache, dass dieser Hund nicht zu den günstigen Hunderassen gehört, die Nachfrage aber recht groß ist, lässt ein Problem auftreten: Die Qualzuchten der Vermehrer! Auch wenn diese Hunderasse ein wenig teurer in der Anschaffung ist, berechtigt dies trotzdem nicht, den Wunsch nach einem Hund durch den Kauf „aus dem Kofferraum“ vom Vermehrer zu befriedigen. Richtig, im Zweifelsfall kann man auch einen Bichon Frisé aus dem Tierschutz erhalten.

Der perfekte Mensch für einen Bichon Frisé

Der perfekte Mensch für den Bichon Frisé ist aktiv, denn der kleine Hund möchte gerne ausgedehnte Spaziergänge machen oder auf dem Hundeplatz einem Hundesport nachgehen. Eine Couchpotato ist er nicht, sodass auch seine Menschen Spaß an gemeinsamen Aktivitäten haben sollten.

Für den perfekten Menschen ist der Bichon Frisé mehr als nur ein Haustier. Er ist ein vollwertiges Familienmitglied, das jeden gleichermaßen liebt.

Der perfekte Mensch für den Bichon Frisé weiß, dass er sich lange an diesen Hund binden wird, da dieser eine hohe Lebenserwartung mitbringt.

Die Welpen des Bichon Frisé kaufen

Kaufen Sie die Welpen dieser Hunderasse bitte ausschließlich bei seriösen Züchtern. Ja, das sagt sich leichter als getan. Die Nachfrage ist recht groß und die Zahl der seriösen Züchter begrenzt. Doch können Sie sich bei diesen Welpen sicher sein, dass die Zuchttiere aus einer sehr guten Haltung und einer guten Zuchtlinie stammen. Erbkrankheiten wird möglichst vorgebeugt. Die Hündin wird während der gesamten Trächtigkeit vom Züchter wie auch vom Tierarzt bestmöglich überwacht und unterstützt.

Beim Züchter haben Sie immer die Chance, den Hund vor der Übernahme kennenzulernen. Die meisten bestehen sogar darauf. Zudem ist es Ihnen möglich, die Zuchttiere wie auch die Geschichte der Zuchtlinie kennenzulernen.

Sollten Sie nach der Übernahme Probleme mit dem Tier haben, steht der seriöse Züchter stets unterstützend an Ihrer Seite.

Bichon Frisé Welpe
Bichon Frisé Welpe

Die Ausstattung für einen Bichon Frisé

Richtig, die Grundausstattung für den Hund ist bekannt, nicht wahr? Halsband, kurze Leine, lange Leine, Näpfe, Hundebett, Langhaarbürste, Unterwolle-Bürste, Flohkamm, Zeckenzange, eventuell Spielzeug und Leckerlis.

Übertreiben Sie es in puncto Ausrüstung zu Anfang nicht. Im Laufe der Zeit wird ganz automatisch weiteres Spielzeug, Hundeleinen und Halsbänder bzw. Hundegeschirr hinzukommen.

Hundefutter für den Bichon Frisé

Auch in diesem Punkt zeigt sich der Bichon Frisé anspruchslos. Wenn Sie ihm ein hochwertiges Futter präsentieren, wird er damit zufrieden sein. Achten Sie allerdings darauf, dass er seiner Größe und seiner Auslastung entsprechend gefüttert wird. Bei zu viel Futter bzw. zu wenig Bewegung bekommt er einen Bauchansatz, der nur schwer wieder abtrainiert werden kann. Gerne können Sie ihn auch mit einem Stück frischem Fleisch überraschen.

Wie viel kostet ein Bichon Frisé?

Der Bichon Frisé sollte ausschließlich bei einem eingetragenen Züchter gekauft werden. Anderenfalls läuft man Gefahr, einen Hund von einem Vermehrer, also aus einer Qualzucht, zu erhalten. Eine andere Erklärung gibt es nicht dafür, dass ein seriöser Züchter einen Kaufpreis von EURO 1.500 bis EURO 2.000 für einen Welpen nimmt, während der Vermehrer nicht einmal EURO 1.000 verlangt. Seien Sie, zum Wohle aller beteiligten Hunde, diesbezüglich aufmerksam, auch wenn die Anschaffung dadurch teurer wird.

Woher kommt der Bichon Frisé?

Der Bichon Frisé trägt zwar einen französisch klingenden Namen. Ob seine wahre Herkunft aber auch in Frankreich liegt, kann heute nicht mehr belegt werden. Sicher ist jedoch, dass er schon in der Antike Erwähnung in den Überlieferungen des Mittelmeerraumes findet. Wie weit seine Herkunft noch zurückreicht, lässt sich nicht sagen. Jedoch ist bekannt, dass auch in Kulturen vor der Antike Schoß- und Gesellschaftshunde bekannt waren. So ist es durchaus möglich, dass ein gemeinsamer Vorfahr von einem anderen Kontinent kam.

Wie alt wird der Bichon Frisé?

Diese Hunderasse gehört zu den langlebigen Hunden. Bis zu 15 Jahre alt kann er werden.

Wie groß und schwer wird der Bichon Frisé?

Die Größe darf 30 Zentimeter nicht überschreiten. Allerdings sollte sie auch nicht unter 20 Zentimeter liegen.

Bei dieser Größe erreicht der Bichon Frisé ein Gewicht von circa 5 Kilogramm.

Wie viele Welpen bekommt der Bichon Frisé?

Der Bichon Frisé gehört zu den Minihunden. Daher ist von einer Wurfgröße von 1 – 3 Welpen auszugehen. Je kleiner ein Hund ist, desto weniger Platz ist für die Welpen im Mutterleib vorhanden.

Ist der Bichon Frisé ein Jagdhund?

Nein, der Bichon Frisé ist von jeher ein Begleithund der Damen der feinen Gesellschaft gewesen. Das Leben auf dem Lande oder die Jagd hat er nicht kennengelernt. Ein Jagdtrieb kann also ausgeschlossen werden.

Ist der Bichon Frisé ein Familienhund?

Der Bichon Frisé wird in die Gruppe der Gesellschafts- und Begleithunde eingestuft. Und genau dies ist auch seine Aufgabe und zwar bereits seit es diese Hunderasse gibt. Wer bei ihm Ecken und Kanten sucht, wird sie nicht finden. Es ist sein höchstes Anliegen, seinen Menschen Freude zu bereiten und mit ihnen Zeit zu verbringen.

Das Alter spielt für ihn keine Rolle. Für ihn ist es nur wichtig, dass sie bei ihm sind und ihn gut behandeln. Damit eignet er sich für Familien mit Kindern aller Altersklassen gleichermaßen. Er ist gerne zu Spielen und Späßen aufgelegt. So hat er mit den Kindern vieles gemein. Sie können eine wunderbare Zeit miteinander verbringen.

Er ist übrigens ein sehr guter Anfängerhund, der jedem Besitzer einfach nur guttut.  

Kann der Bichon Frisé in einer (Stadt-)wohnung gehalten werden?

Aufgrund seiner Größe ist es überhaupt kein Problem, den Bichon Frisé in einer Wohnung bzw. in der Stadt zu halten. Er kann sich der Größe der Wohnung anpassen. Wichtig ist, dass er einen eigenen Rückzugsort erhält, um sich störungsfrei regenerieren und vom Familienleben erholen zu können.

Zudem ist für ausreichend Auslauf, gerne auch auf der Hundewiese oder im Hundeauslauf zu sorgen. Denn der Bichon Frisé mag auch das Spiel mit anderen Hunden sehr gerne. Sicherlich kann er bei schlechtem Wetter auch in der Wohnung beschäftigt werden. Aber auch diesem kleinen Vierbeiner macht die Bewegung an der frischen Luft mehr Spaß als in den eigenen Vier Wänden. Hier kann er eine erstaunliche Ausdauer an den Tag legen.

Das hektische Stadtleben kann ihm überhaupt nicht imponieren. Da er aufgrund seiner Größe auch einfach einmal auf den Arm genommen werden kann, spricht nichts dagegen, ihn förmlich überall mit hinzunehmen. Dies sollte allerdings nur bei sehr guter Erziehung gemacht werden. Aber auch dies scheint nicht das Problem zu sein, denn er lässt sich sehr leicht erziehen.

FAQ

🐶 Wie teuer ist ein Bichon Frisé in der Anschaffung?

Die Anschaffung eines Welpen muss mit EURO 1.500 bis EURO 2.000 beim seriösen Züchter eingeplant werden. Bitte bedenken Sie auch die laufenden Kosten, bevor Sie sich für den Kauf eines Hundes entschließen.

🐶 Kann der Bichon Frisé in einer Wohnung gehalten werden?

Ja, dies ist für einen Hund dieser Größe kein Problem. Bedenken Sie im Vorweg aber, dass er ausreichend Bewegung benötigt, also entsprechende Optionen zur Verfügung stehen.

🐶 Kann der Bichon Frisé gut mit kleinen Kindern zusammenleben?

Der Bichon Frisé ist absolut seinen Menschen ergeben, großen wie auch kleinen. Für die Kinder wird er sich langfristig als geliebter Spielkamerad und Kumpel etablieren.

🐶 Wie viel Bewegung benötigt der Bichon Frisé?

So klein er auch sein mag, benötigt er doch recht viel Bewegung. Mehrere Spaziergänge pro Tag oder ein Garten zum gemeinsamen Spielen sind notwendig, um sein Bewegungsbedürfnis zu sättigen. Auch mit Kunststücken oder Dog Dancing kann er gut beschäftigt und ausgelastet werden.

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