Der Schipperke

Der Schipperke
Der Schipperke | Foto: volofin / Depositphotos.com

Diese Hunderasse ist vielen Hundefreunden nicht geläufig. Dies ist nicht verwunderlich, denn in Deutschland gibt es nicht sehr viele von ihnen. Beinahe wäre sie im Zweiten Weltkrieg ausgestorben, was zum Glück verhindert werden konnte. Denn dieser Hund ist tatsächlich eine Bereicherung. Agil, mutig und unermüdlich wie seine großen Schäferhund-Verwandten ist er ein toller Wach- und Begleithund, der sich gut in eine Familie eingliedern kann. Na, neugierig geworden?

Charakter des Schipperke

Ja, er ist kleiner Hund. Doch ist er dennoch charakterstark, mutig, lernfreudig und -willig und ausdauernd. Er besitzt einen großen Beschützerinstinkt. Dies führt ihn dazu, wahrlich alles zu bewachen, was ihm anvertraut wurde. Seine Eigenständigkeit in dieser Hinsicht macht es notwendig, dass er die Hausregeln ganz genau kennt und auch weiß, dass er nicht der Anführer des familiären Rudels ist. Denn dies ist selbstverständlich der Besitzer, der ihn mit sanfter, aber eindeutiger Konsequenz sozialisiert und erzogen hat.

Der Schipperke ist sehr anhänglich und seinen Menschen gegenüber sehr loyal. Dabei zeigt er sich kinderlieb, sodass er sich auch in Familien mit kleinen Kindern gut integrieren kann. Abseits von dieser Loyalität kann er sich Fremden gegenüber aber auch wie ein wahrer Teufel benehmen. Es ist doch sein Job, Fremde fernzuhalten, nicht wahr?

Mitunter scheint es, als würde er diesen Job zu ernst nehmen. Diesbezüglich kann eine Feinjustierung, also ein wenig mehr Hundeschule bzw. entsprechende Trainingseinheiten in puncto Rückruf und Gehorsam nicht schaden.

Fremde sollten sich übrigens nicht wunder, dass er sich ihnen gegenüber zurückhaltend verhält. Denn dies ist eine Charaktereigenschaft, die zu einem guten Wachhund nun einmal gehört.

Der geschichtliche Hintergrund des Schipperke

Die Tradition des Schipperke geht weit zurück. Viele Stimmen lassen verlauten, dass wir es hier mit dem Urvater aller Schäferhunde Mitteleuropas zu tun haben. Ob sein Name tatsächlich aus dem Belgischen stammt und übersetzt „kleiner Schäferhund“ bedeutet oder ob er eher von seiner langen Zeit auf den Binnenschiffen Mitteleuropas herstammte (also seinem Dienst auf dem „Schipp“), lässt sich wohl nicht zu 100% sagen. Tatsache ist aber, dass er aufgrund seiner Kopfform und seiner Größe auch oft als „Schifferspitz“ bezeichnet wurde.

Tatsächlich aber sind verwandtschaftliche Komponenten zum Belgischen Schäferhund bekannt. Dennoch wurde er vom FCI den Hüte- und Treibhunden zugeordnet. Genetisch jedoch konnten Ähnlichkeiten mit dem Spitz, dem Pomerian und dem Volpino aus Italien festgestellt werden. Wie dem auch sei, er ist sehr umgänglich, robust und pflegeleicht. Dies alles macht ihn zu einem wundervollen, gemäßigten Arbeitshund.

Die Farben des Schipperke

Der Schipperke ist ausschließlich einfarbig zu sehen. Seine reguläre Farbe ist schwarz. Allerdings ist er durchaus auch in schoko oder in beige zu sehen. Weitere Farben werden nicht akzeptiert.

Sein Fell ist dich und gerade, was ihm sein prägnantes Aussehen verleiht, denn es bildet eine Mähne, eine Schürze und eine Hose. Gepaart mit seinem fuchsartigen Gesicht ergibt sich ein Erscheinungsbild, das tatsächlich nur der Schipperke aufzeigt.

Welche Ansprüche stellt der Schipperke?

Er möchte lernen und sein Wissen auch anwenden können bzw. zeigen, was er gelernt hat. Dabei ist es einfach, ihm Neues zu vermitteln. Wie bei Schäferhunden üblich, ist er gewillt, alles, was ihm anvertraut wurde, auch zu bewachen. Das bedeutet, dass er sich für alles interessiert, was sich hinter einer geschlossenen Tür befindet. Dadurch muss man ihm recht früh vermitteln, wie die Verhaltensregeln im Haus oder Garten lauten. Anderenfalls kann man sich einen Kläffer heranerziehen.

Auch wenn er einen recht ansehnlichen Bewegungsdrang aufzeigt, ist der Schipperke kein Hund, der stundenlange Spaziergänge oder gar das schnelle Joggen oder Radfahren benötigt. Zu Hause wird er sich als „Melder“ ausreichend Bewegung verschaffen, da er ja sein Revier vor Eindringlingen beschützen muss. Dabei ist das Wachen und Melden seine eigentliche Aufgabe. Wer allerdings unangemeldet in sein Revier eindringt oder ihm noch nicht bekannt ist, wird feststellen müssen, dass er seine Aufgabe des Bewachens durchaus in wahrer Teufelsmanier ernstnehmen kann. Wer glaubt, dass der Schipperke schläft und er sich an ihm vorbeischleichen könne, wird diesen Fehler kein zweites Mal machen. Nicht umsonst wird der kleine Hund auch „Wolf in Miniaturform“ genannt.

Der Schipperke kann diesbezüglich sehr imposant werden. Er besitzt eine helle Stimme und zeigt mit Unterstützung seiner Mähne durchaus, welche Emotionen ihn gerade durchfluten. Aber so schlimm, wie es sich gerade anhören mag, ist es auch wieder nicht. Denn Sie wissen ja, dass sich der Schipperke leicht erziehen lässt, wenn die nötige sanfte Konsequenz vorhanden ist. Nutzen Sie dieses Wissen für seine Sozialisierung.

Der Schipperke und seine Gesundheit

Wir haben es hier mit einer sehr robusten und damit grundsätzlich gesunden Hunderasse zu tun. Jedoch hat sich seit dem Mittelalter ein Gendefekt gehalten: Der Hund neigt zur Schwanzlosigkeit, was auch „Anurie“ genannt wird.

Lange Jahre fand man dies wünschenswert, sodass man die Zuchttiere mit entsprechenden Anlagen auswählte. Heute weiß man allerdings, dass es aufgrund dieses Gendefektes zu weiteren Nebenerscheinungen kommen kann. Einer davon ist ein frühes Ableben bzw. Todgeburten.

Diese extreme Folge allerdings tritt nur dann auf, wenn beide Elterntiere an diesem Gendefekt leiden. Dies ist einer der Gründe, warum ein Welpe ausschließlich bei einem seriösen Züchter gekauft werden sollte. Dieser weiß über die Problematik Bescheid und wird die Zuchttiere einer entsprechenden Voruntersuchung unterziehen. Tiere, die den Gendefekt aufweisen, werden heute aus dem Zuchtprogramm verwiesen.

Für den Kaufinteressenten gilt daher, einen schwanzlosen Welpen NICHT zu kaufen – auch bzw. gerade nicht, weil man Mitleid mit ihm hat. Vermutlich kommt er aus einer unseriösen Zuchtstation. Ja, es klingt hart, denn auch diese Welpen sind niedlich und so weiter. Man darf allerdings die Folgen des Gendefekts und den damit verbundenen Leidensweg des Tieres nicht außer Acht lassen. Von den eventuellen Tierarztkosten ganz zu schweigen.

Glücklicherweise werden schwanzlose Schipperkes immer seltener angeboten. Die Bemühungen der Züchter, gesunde Zuchtlinien zu etablieren, scheinen Erfolg gehabt zu haben.

Der perfekte Mensch für einen Schipperke

Der perfekte Mensch für den Schipperke bevorzugt kleine Hunde, die auch in einer Wohnung gehalten werden können. Dennoch ist er sich über den Bewegungsdrang seines Hundes bewusst.

Der perfekte Mensch für den Schipperke weiß, dass er dem Hund zeigen muss, auf sanfte, aber bestimmte Art und Weise, dass der Mensch das „Rudel“ führt. Dennoch ist ein gegenseitiges Vertrauen vorhanden, das nicht so leicht zu brechen ist.

Der perfekte Mensch weiß die Intelligenz und den Tatendrang wie auch den sehr ausgeprägten Willen des Tieres zu schätzen, aber auch zu fordern und zu fördern.

Der perfekte Mensch für den Schipperke weiß genau, dass dieser Hund eine klare Richtlinie zur Führung benötigt. Er weiß aber auch, dass diese konsequent und sanft zugleich sein muss.

Die Welpen des Schipperke kaufen

Kaufen Sie den Welpen des Schipperke bitte nur bei einem seriösen Züchter. Sicherlich kann es vorkommen, dass Sie auf der Warteliste landen, wenn die Nachfrage gerade recht hoch ist. In Deutschland werden pro Jahr nur circa 20 bis 30 Welpen verzeichnet. Jeder Züchter ist sehr daran interessiert, dass seine Hunde ein gutes „Für-Immer-Zu-Hause“ finden.

Deshalb schaut er sich die Interessenten besonders genau an. Nur, wenn die Chemie zwischen dem Welpen und dem potenziellen Besitzer stimmig ist, wird er ihn den Hund übergeben. Zudem ist es immer sehr informativ, die Familiegeschichte der Zuchtlinie zu kennen.

Schipperke Welpe
Schipperke Welpe

Die Ausstattung für einen Schipperke

Neben der Grundausstattung, die jeder Hund benötigt, ist es für den Schipperke wichtig, dass er sowohl ein Halsband, aber auch ein gutes Geschirr besitzt. Insbesondere ist dies wichtig, wenn er in der Stadt gehalten wird. Denn so hat der Hundeführer eine gute Kontrolle über ihn, auch wenn er aus Versehen einmal nicht auf die Kommandos hört.

Wichtig ist natürlich, da er längeres Fell besitzt, ein Kamm, eine mittelharte und eine weiche Bürste für die Fellpflege. Auch in der Stadt ist es dem Hund möglich, sich Zecken und Flöhe einzufangen. So ist eine Zeckenzange unbedingt notwendig.

Alle anderen Ausrüstungsgegenstände wie Frisierschere, Krallenschere, Krallenschere, Leckerlis sind optional.

Hundefutter für den Schipperke

Glücklicherweise ist der Schipperke sehr genügsam und gibt sich mit jedem Futter zufrieden. Achten Sie also einfach darauf, dass er ein hochwertiges Futter erhält. Und natürlich können Sie ihn ab und an mit einem Schinkenknochen, selbstverständlich frisch, verwöhnen.

Wie viel kostet ein Schipperke?

Ein reinrassiger Schipperke ist nicht aus der Portokasse zu bezahlen. Vielleicht liegt es daran, dass im Jahr 1885 die Königin Marie Henriette von Belgien auf einer Hundeausstellung einen Hund dieser Rasse gekauft hat. Dadurch hat er einen gewissen Status, den man gerne aufrechterhält. Und ja, dies schlägt sich im Preis nieder.

Woher kommt der Schipperke?

Der Schipperke ist belgischer Herkunft. Übersetzt man den Namen ins Deutsche, so erhält er den Namen „kleiner Schäferhund“.

Wie alt wird der Schipperke?

Wie so viele Hütehunde kann auch der Schipperke ein hohes Lebensalter erreichen. Es liegt zwischen 13 und 15 Jahren. Verwunderlich ist dies nicht, da er sich einer sehr robusten Gesundheit erfreut.

Wie groß und schwer wird der Schipperke?

Genau genommen ist der Schipperke ein kleiner Hund, denn seine Widerristhöhe liegt zwischen 29 und 36 Zentimetern. Dabei weist er ein Gewicht von 4 bis 7 Kilogramm auf. Er ist also recht handlich.

Wie viele Welpen bekommt der Schipperke?

Der Schipperke ist ein kleiner Hund. Daher ist auch nur mit einem kleinen Wurf zu rechnen. Zwischen 2 und 5 Welpen bringt der durchschnittliche Wurf ans Licht der Welt.

Ist der Schipperke ein Jagdhund?

Wird nach den Jagdtrieb gefragt, so geht man von der Jagd auf Wild aller Art aus. Der Schipperke besitzt tatsächlich einen Jagdtrieb. Allerdings beschränkt sich dieser auf Ratten, Maulwürfe und andere ähnlich kleine Tiere. Größere Tiere nimmt er für gewöhnlich nicht ins Visier. Sollte sich allerdings der Jagdtrieb von Nagern auf andere Kleintiere ausweiten, ist ein Anti-Jagdtrieb-Training von Nöten. Bei guter Sozialisierung und einem vernünftigen Grundtraining sollte es allerdings keine Probleme geben. Insbesondere auf das jederzeitige Abrufen sollte großer Wert gelegt werden.  

Ist der Schipperke ein Familienhund?

Der Schipperke ist dafür bekannt, dass er engen Kontakt zu seinen Menschen sucht. Ohne diesen kann er kein erfülltes Leben genießen. Der Familienanschluss ist also gesichert. Allerdings darf man sich von dieser Seite des Schipperke nicht täuschen lassen. Er braucht dennoch klare Ansagen und muss von ersten Tag an wissen, wer das Sagen hat. Denn weiß er das nicht, könnte er glatt auf die Idee kommen, dass er das familiäre Rudel anführen darf. Zudem ist er ein guter Bewacher. Bei entsprechender Konditionierung wird er stets auf seine Familie Acht geben.

Kann der Schipperke in einer (Stadt-)wohnung gehalten werden?

Der Schipperke ist ein kleiner Hund, der problemlos auch in einer Wohnung gehalten werden kann. Für ihn ist der Anschluss an seine Menschen wichtiger als die Umgebung. Er wird sich entsprechend anpassen. Auch in der Stadt kann er in der Wohnung gehalten werden. Eine gute Sozialisierung und Ausbildung vorausgesetzt kann man sich darauf verlassen, dass der Schipperke von Natur aus kein Raufbold ist. Somit kann er auch in der Stadt ein fantastischer Begleithund sein.

Allerdings benötigt er auch hier klare Regeln, denn er neigt dazu, Fremden gegenüber sofort den Beschützer herauszukehren. Dadurch könnte er sich zum Kläffer hinter der Wohnungstür entwickeln. Das muss ja nicht sein, nicht wahr?

FAQ

🐶 Eignet sich der Schipperke als Familienhund?

Ja, der Schipperke ist dem Mensch sehr zugewandt, loyal, bewachen und beschützend. Zudem ist er sehr kinderfreundlich und geht sehr sanft mit ihnen um. Bei entsprechender Sozialisierung und Grunderziehung ist er ein fantastischer Begleiter für aktive Menschen.

🐶 Man sagt Schäferhunden eine gewisse Eigenständigkeit nach. Ist er trotzdem leicht zu erziehen?

Der Schipperke ist lernbegierig und lernfreudig. Somit wird er sich bei einer sanften und dennoch konsequenten Erziehung als gelehriger Schüler zeigen. Ein Anfängerhund ist er dennoch nicht.

🐶 Besitzt der Schipperke einen Jagdtrieb?

Ehemals wurde er als Jäger für Ratten, Maulwürfe und andere Nager eingesetzt. Ein gewisser Jagdtrieb auf derartige Tiere kann immer noch in ihm vorhanden sein. Größere Tiere jedoch wird er in Ruhe lassen. Es empfiehlt sich, ein entsprechendes Antijagdtraining zu absolvieren, damit er gerne auch ohne Leine geführt werden kann.

🐶 Es wird gesagt, dass er sich als Wachhund gut eignet. Ist der Drang zum Bewachen sehr ausgeprägt?

Das ist er allerdings. So loyal und freundlich er sich den Menschen seines Rudels gegenüber zeigt, so zurückhaltend und bewachend ist er Fremden gegenüber. Diesbezüglich ist er sehr deutlich, laut und zeigt mit jeder Faser seines Körpers, dass er „seinen“ Besitz beschützen wird. Wer diese Warnung ignoriert, wird lernen, dass kleine Hunde nicht zu unterschätzen sind.

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