Der Englische Pointer

Der Englische Pointer
Der Englische Pointer | Foto: Liramaigums / Depositphotos.com

Groß ist er, dazu elegant, freundlich und muskulös. Damit ist er für viele Hundebesitzer genau so gestaltet, wie sie sich einen waschechten Jagdhund vorstellen. Und genau genommen ist er auch das Vorbild aller anderen Vorstehhunde. Denn zu diesen wird er laut Standard des FCI gezählt.

Der Englische Pointer gehört zu den Hunderassen, die möglichst der Aufgabe, für die sie gezüchtet wurden, zugeführt werden. In diesem Fall ist es das Jagen! Man kann ihn, trotz seiner engen Verbindung, die er zu seinen Menschen pflegt, nicht von seiner Aufgabe trennen.

Charakter des Englischen Pointers

Fragt man nach dem Charakter des Englischen Pointers, kann man getrost antworten, dass es sich bei diesem Hund in erster Linie um einen Jagdhund handelt. Damit hat man ihn in aller Kürze bereits vollständig beschrieben. Er ist seinem Menschen gegenüber sehr loyal und bedarf einer engen, familiären Bindung. Dennoch besitzt er die typische Eigenständigkeit, die wir von einem guten Jagdhund erwarten. Umgänglich ist er, keine Frage. Ebenso ist er wissbegierig und lernt gerne und schnell. Wie gut er sich auch in seine aktuelle Situation einfinden mag, er ist von Natur aus ein Jagdhund. Dies muss stets im Fokus des Besitzers bleiben.

Sicherlich ist es das Beste für ihn, wenn er bei einem Jäger oder einem Förster dieser Aufgabe nachkommen kann. Doch wird er immer öfter auch als Familien- oder Begleithund gehalten. Für den Besitzer bedeutet dies, dass er dafür sorgen muss, die Bedürfnisse nach Bewegung und dem eigentlichen Jagdeinsatz zu befriedigen.

Ersatzaktivitäten wie gemeinsames Joggen oder Radfahren, verschiedene Hundesportaktivitäten sind neben langen Spaziergängen unbedingt notwendig, um dem Hund ein gutes Lebensgefühl zu ermöglichen. Englische Pointer, denen dies nicht gewährt wird, neigen zu psychischen Veränderungen und Verhaltensstörungen. Und diese sollten nicht unterschätzt werden. Es ist also notwendig, präventiv ein optimales Lebensumfeld für den Hund zu schaffen.

So umgänglich und anpassungsfähig sich dieser Hund auch präsentiert, besitzt er doch eine Eigenständigkeit, die seine Erziehung ein wenig schwierig gestalten kann. Es bedarf der Erfahrung mit Jagdhunden bzw. Hunden im Allgemeinen und einer undurchdringlichen Konsequenz. Diese ist für eine gute Erziehung und Sozialisierung unbedingt notwendig. Daraus ergibt sich auch, dass der Englische Pointer kein Hund für Anfänger ist. Allerdings würde der seriöse Züchter ihn auch niemals an einen Anfänger aushändigen.

Der geschichtliche Hintergrund des Englischen Pointers

Gerne wird der Englische Pointer als „Prototyp“ des perfekten Jagdhundes bezeichnet. Wie der Name es schon erahnen lässt, zeigt der Hund bei der Jagd auf das gewitterte Wild bzw. auf die später erlegte Beute. Er selber geht nicht zum Angriff über. Der gesamte Körper des Hundes fungiert hierbei als Wegweiser, sodass der Jäger genau weiß, in welche Richtung er sich nun zu bewegen hat.

In Fachkreisen gilt der Englische Pointer als eine der ältesten Jagdhunderassen schlechthin. Bereits in der Antike sind Hunde dieser Art beschrieben worden. Doch ist die 100%ige Herkunft nicht bekannt. Jedoch geht man davon aus, dass die Vorfahren des Englischen Pointers aus Frankreich und Spanien stammen. In England wurden dann verschiedene Hunderassen eingekreuzt, so beispielsweise der Greyhound und der Foxhound. Die Zuchterfolge führen uns letztlich zu dem Englischen Pointer, wie wir ihn heute kennen.

Heute kennen wir den Englischen Pointer als Allrounder, der gewissermaßen die rechte Hand des Einzeljägers darstellt. Die Fähigkeiten, die ihn vom alleinigen Pointer zum Allrounder gemacht haben, sind es, die den Hundefreund seit Langem begeistern und ihn zu einem guten Begleithund auf dem Lande gemacht haben.

In der heutigen Form wird der Englische Pointer bereits seit 1835 gezüchtet. Der erste deutsche Verein für Pointer wurde im Jahr 1907 gegründet. Da das Interesse trotz allem hauptsächlich im Bereich der Jägerschaft liegt, kommt es pro Jahr nur zu 30 bis 90 Welpen.

Die Farben des Englischen Pointers

Der Englische Pointer besitzt ein kurzes, aber sehr festes Fell. Es liegt vollständig an und sollte stets glänzen. Hinsichtlich der Farben stehen verschiedene Optionen laut Standard zur Verfügung: orange oder zitronenfarbig mit weiß, schwarz und weiß oder leberbrau und weiß. Zudem sind auch einfarbige Hunde sowie dreifarbige Varianten erlaubt.

Welche Ansprüche stellt der Englische Pointer?

Wie so viele Jagdhunde stellt der Englische Pointer keine großen Ansprüche an seine Besitzer. Neben der allgemeinen Grundversorgung gibt es nur zwei Dinge, die unbedingt erfüllt werden müssen: Der Besitzer muss seinem Bewegungsdrang nachkommen, gerne auch mit Joggen, Radfahren oder einer Hundesportart. Und der Besitzer muss dem Englischen Pointer eine enge Familienbindung gewähren. Tut er dies nicht, fasst der Hund diese leicht als Ablehnung auf, was der Zusammenarbeit, aber auch dem Zusammenleben mit diesem Hund nicht zugutekommen würde.

Der Englische Pointer und seine Gesundheit

Diese Hunderasse ist mit einer hervorragenden Gesundheit gesegnet. Dies erklärt auch das hohe Lebensalter, das erreicht werden kann.

Vor- und Nachteile des Englischen Pointers

Was sich aktiv im Revier als Vorteil herauskristallisiert, kann in der Erziehungs- und Prägephase eine große Herausforderung sein: Die Eigenständigkeit eines Jagdhundes. So ist eine konsequente und zugleich einfühlsame Hand notwendig, um diesen Hund korrekt zu erziehen und ihn gut zu führen.

Der Bewegungsdrang und die damit verbundene Zufriedenheit des Hundes sollte niemals unterschätzt werden. Als Jagdhund muss er ein tägliches, minimales Bewegungspensum erfüllen dürfen. Wird man dem nicht gerecht, kann es zu Verhaltensstörungen oder anderweitigen Problemen kommen. Daher sollte der Hund nur zu Menschen kommen, die in der Lage sind, sich mehrere Stunden am Tag intensiv mit dem Hund, geistig wie auch körperlich, zu beschäftigen.

Der perfekte Mensch für einen Englischen Pointer

Der perfekte Mensch für den Englischen Pointer, den Jagdhund, ist aktiver Jäger oder Revierförster. Auf diese Weise ist es dem Hund täglich möglich, seiner ursprünglichen Aufgabe nachkommen zu können.

Des Weiteren ist der perfekte Mensch für den Englischen Pointer ein erfahrener Hundebesitzer. Er kennt die Besonderheiten dieser Hunderasse und ist energisch und konsequent genug, um ihn gut ausbilden zu können.

Ist der perfekte Mensch für den Englischen Pointer kein aktiver Jäger / Förster, sollte er dennoch sportlich aktiv sein. Dies bezieht sich auf reguläre Sportarten wie Joggen, Fahrradfahren, aber auch Canicross, Agility oder andere Hundesportarten, die sowohl geistige, als auch körperliche Anforderungen an ihn stellen. Für den Hund ist die Auslastung auf allen Ebenen dringend notwendig.

Der perfekte Mensch des Englischen Pointer ist sich darüber im Klaren, dass der Hund ein Familienmitglied ist. Er weiß, dass dieser Hund den direkten Anschluss zum Menschen dringend benötigt.

Die Welpen des Englischen Pointers kaufen

Wollen Sie einen Welpen des Englischen Pointers kaufen, ist es sinnvoll, rechtzeitig Kontakt mit einem seriösen Züchter aufzunehmen. Doch bevor dies geschieht, sollten Sie die Angelegenheit noch einmal genau überdenken. Grund für dieses Vorgehen ist die Tatsache, dass man sich für mindestens 10 und mehr Jahre verpflichtet, einen intelligenten, engagierten Jagdhund wesensgerecht als seinen Partner in sein Leben zu lassen. Nicht jeder Hundefreund ist für diese Aufgabe ausreichend gewappnet. Können Sie ihm diese Auslastung nicht bieten, so wird ihm langweilig werden. Entweder führt dies zu Verhaltensproblemen oder aber zu Ausweichverhalten, das weder für den Hund noch für seine Menschen angenehm sein wird.

Bedenken Sie ebenfalls, dass dieser Hund unbedingt den engen Anschluss an seinen Besitzer bzw. seine Familie benötigt. Bei Kleinkindern und Kindern bis 10 Jahren sollte man stets darauf achten, dass jemand ein Auge auf die lustige Truppe hat. Auch in diesem Punkt ist es wichtig, auf die Konsequenz in der Erziehung zu achten, um dem Hund seinen Platz innerhalb der Familienstruktur bereits als Welpe zu zuordnen.

Englisch Pointer Welpen
Englisch Pointer Welpen | Foto: Istomin / Depositphotos.com

Die Ausstattung für einen Englischen Pointer

Jeder Hund braucht eine Grundausstattung, wenn er in sein neues Heim einzieht. Diese besteht für gewöhnlich aus einem Halsband und eventuell einem gut angepassten Hundegeschirr, einer kurzen und einer längeren Leine (gerne auch eine längenverstellbaren Leine), einer Schlafdecke bzw. einem Hundebett, Futter- und Wasserschüsseln. Zudem sollte eine mittelharte Bürste für die Fellpflege vorhanden sein. Auch ein Flohkamm, eine Zeckenzange (oder ähnliches) sowie eine Krallenschere sollten vorhanden sein.

Da der Englische Pointer gut beschäftigt werden muss, sollten im Laufe der Zeit verschiedene Dummys angeschafft werden. Die Dummyarbeit liegt ihm. Auch zum Apportieren sind sie bestens geeignet.

Hundefutter für den Englischen Pointer  

Es erstaunt nicht wirklich zu hören, dass Englische Pointer keine großen Ansprüche hinsichtlich des Futters stellt. Wenn es Ihnen möglich ist, sollten Sie zum BARFEN übergehen. Dies wäre die optimale Variante, ihn zu füttern.

Wie viel kostet ein Englischer Pointer?

Wollen Sie sich in Deutschland einen Welpen des Englischen Pointer kaufen, ist mit einem Anschaffungspreis in Höhe von EURO 800,00 bis EURO 1.500,00 zu rechnen. Der Preis kann je nach Zuchtlinie, Standort und natürlich Züchter variieren.

Woher kommt der Englische Pointer?

Der Englische Pointer, wie wir ihn heute kennen, wurde in England gezüchtet. Jedoch geht er ursprünglich direkt auf Hunde aus der Antike zurück, die in Spanien und Frankreich zu finden waren.

Wie alt wird der Englische Poinger?

Der Englische Pointer ist ein sehr robuster und gesunder Hund. So ist es nicht verwunderlich, dass er eine hohe Lebenserwartung besitzt. Sie liegt bei 12 Jahren und mehr.

Wie groß und schwer wird der Englische Pointer?

Der Englische Pointer gehört zu den großen Hunderassen. Die Rüden weisen eine Widerristhöhe von 63 bis 69 Zentimeter auf. Die Hündinnen sind geringfügig kleiner. Dennoch erreichen sie eine Widerristhöhe von 61 bis 66 Zentimeter auf.

Bei dieser Größe erreichen die Englischen Pointer ein Gewicht von circa 25 bis 30 Kilogramm. Dieses Gewicht wird vom FCI Standard als Norm angesehen.

Wie viele Welpen bekommt der Englische Pointer?

Große Hunderassen sind dafür bekannt, dass sie große Würfe hervorbringen. Bei der Größe des Englischen Pointer liegt die durchschnittliche Wurfgröße bei 6 bis 10 Welpen.

Ist der Englische Pointer ein Jagdhund?

Der Englische Pointer ist ein Jagdhund durch und durch. Er gehört zu den so genannten Vorstehhunden. Bei seiner Arbeit mit dem Jäger oder Förster überzeugt er mit seiner Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit. Er ist es gewöhnt, mit dem Jäger zusammen, aber dennoch eigenständig zu arbeiten.

Wer sich für einen Englischen Pointer entscheidet und kein Jäger oder Förster ist, sollte stets im Hinterkopf behalten, dass dieser Hund einen ausgeprägten Jagdtrieb besitzt. Zudem ist ein hoher Bewegungsdrang zu verzeichnen, der für einen Jagdhund vollkommen normal ist.

Ist der Englische Pointer ein Familienhund?

Dieser Hund ist freundlich, dem Menschen zugewandt und sehr umgänglich. Damit kann er sich grundsätzlich in eine Familienstruktur einfinden. Allerdings ist er kein Familienhund per se. Denn der Englische Pointer will ausgelastet werden, körperlich wie auch geistig. Für seine Besitzer bedeutet dies, dass entsprechende Ersatzaktivitäten gefunden werden müssen. Hundesportarten wie Canicross, Zughundesportarten sind für ihn sehr gut geeignet. Vergessen Sie aber nicht, auch an seine Intelligenz zu appellieren.

Wie man es auch dreht und wendet, der Englische Pointer ist nicht für Anfänger geeignet. Aufgrund seiner Herkunft und ursprünglichen Aufgabe ist er ein eigenständig denkender Zeitgenosse, der durchaus die eine oder andere Ansage seiner Menschen hinterfragt oder aufgrund von nicht überzeugenden Argumenten nicht beachtet. Nein, er ist kein sturer Hund, benötigt aber eine konsequente Erziehung und Sozialisierung. Ist Ihnen dies gelungen, kann sogar sein Jagdtrieb kontrolliert werden und der Hund ohne Leine geführt werden. Nehmen Sie Ihren Englischen Pointer ernst, denn er kann wunderbar mitdenken und dennoch Ihre ganz persönliche Hausordnung akzeptieren.

Kann der Englische Pointer in einer (Stadt-)wohnung gehalten werden?

Nein, dies sollte nicht geschehen. Sicherlich wird sich der Englische Pointer aufgrund seiner Verbindung zu seinem Lieblingsmenschen irgendwie in einer Wohnung zurechtkommen. Doch wollen wir ehrlich sein: Er braucht Bewegung und er braucht die Natur. Daher ist die Wohnung, wenn überhaupt nur eine Übergangslösung. Die Stadt aber sollte man ihm nicht antun. Sicher – solange er sich an der Seite seines Menschen befindet, wird er auch die Herausforderungen der Stadt meistern können. Aber es ist ganz einfach nicht der richtige Platz, an den er gehört.

FAQ

🐶 Ist der Englisch Pointer ein echter Familienhund?

Er besitzt gute Voraussetzungen, um sich in einer Familie zu integrieren. Zudem sucht er den engen Kontakt zum Menschen. Allerdings ist er kein klassischer Familienhund. Im Herzen ist und bleibt er immer ein Jagdhund.

🐶 Kann man einen Englischen Pointer auch dann erstehen, wenn man kein Jäger oder Förster ist?

Natürlich besteht diese Option. Allerdings sollte man sich im Klaren darüber sein, dass er ein großes Bewegungsbedürfnis besitzt, dem man gerecht werden muss. Ein potentieller Interessent sollte also selber sehr sportlich sein und sich gerne mit dem Tier in der Natur und auf dem Hundesportplatz aufhalten.

🐶 Kann der Englische Pointer gebarft werden?

Selbstverständlich. Der Englische Pointer ist ein guter Kandidat für das BARFEN. Doch selbstverständlich kann auch jedes andere, hochwertige Futter verwendet werden.

🐶 Ist es möglich, den Englischen Pointer auch in der Stadt zu halten?

Nein, dies ist keine gute Idee. Der Englische Pointer ist ein Jagdhund und damit in der Stadt fehl am Platz. Selbst eine gute Erziehung kann von dieser Tatsache nicht ablenken.

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