Der Zwergspitz

Zwergspitz
Zwergspitz | Foto: WedFotoNet / Depositphotos.com

Ganz genau genommen handelt es sich bei einem Zwergspitz gar nicht mehr um einen Spitz, wie es der Standard des FCI vorgibt. Die Rasse „Zwergspitz“ ist von den anderen angesondert worden, unter anderem aufgrund der Verzwergung. Doch stört dies den Beliebtheitsgrad dieser kleinen Hunde überhaupt nicht. Sie sind sehr beliebt, einfach zu halten und zu erziehen und können sich in jedem Umfeld anpassen. Kein Wunder also, dass der Zwergspitz als Anfängerhund immer wieder gerne genommen wird. Dennoch sollte man sich vor ihm in Acht nehmen – denn er hat es faustdick hinter den Ohren.

Charakter des Zwergspitz

Ja, es ist richtig. Der Zwergspitz gehört zu den Mini-Hunden. Aber das hindert ihn nicht daran, vom Wesen her eigentlich ein ganz Großer sein zu wollen. Man merkt, dass seine Vorfahren Wachhunde gewesen sind. Diesen Teil seiner Persönlichkeit stülpt er gerne einmal nach Außen und zeigt Besuchern, dass er der Wachposten des Hauses ist, an dem jeder vorbei muss. Manchmal verkündet er dies auch gerne sehr laut und sehr ausgiebig. Angst kennt er genauso wenig wie Aggressionen.

Wer denkt, er hätte sich mit diesem Hund ein Schoßhündchen gekauft, wird eines besseren belehrt. Denn dieser Hund ist intelligent, bewegungs- und lernfreudig und immer zu einer neuen Unternehmung aufgelegt. Kurzum – mit dem Zwergspitz wird sich das Langeweile-Niveau auf Null senken. Denn Langeweile ist ihn ein Greul, dem er mit allen Mittel zu entkommen versucht.

Dank seiner Intelligenz und der Freude an der Bewegung kann das kleine Energiebündel im Agility eine ebenso gute Figur abgeben wie im Dogdancing oder Trickdogging. Beides ist ihm wie auf den Leib geschrieben und sorgt jeden Tag für Spaß.

Der geschichtliche Hintergrund des Zwergspitz

Der Zwergspitz kann auf die Großspitze als Vorfahren zurückschauen. Sie waren Arbeitshunde, Wachhunde und manchmal sogar mit auf der Jagd. Vor gut 200 Jahren aber wurden die Zwergspitze von den anderen Spitzarten gewissermaßen abgekoppelt und nur noch als Begleithunde gezüchtet. Jedoch haben sie diverse Eigenarten ihrer Vorfahren übernommen.

Das heutige Aussehen haben wir den Züchtern aus den USA und Großbritannien zu verdanken. Immer kleiner musste er werden. Das Fell wurde seidiger und länger. Um aber über das nötige Volumen zu verfügen, wurde mehr Unterwolle gebraucht. Ein runder werdender Kopf, ein spitzer werdender Fang und die größer werdenden Augen ergaben, dass dieser Hund immer mehr wie eine Puppe als wie ein echter Hund aussah.

Leider konnten diese Bemühungen bis heute nicht gestoppt werden. Doch muss klar gesagt werden, dass alle Hunde, die kleiner als 20cm Widerristhöhe sind, aus einer Qualzucht stammen. Denn für die Zuchthündin ist die Tragezeit eine echte Qual, die meist in einem Kaiserschnitt endet und selten mehr als 2 Junge hervorbringt.

Deshalb wird immer wieder der Appell an die Züchter laut, dass man der Verzwergung nicht weiter nachgehen sollten, sondern sich wieder in die andere Richtung orientiert und dem Hund einige Zentimeter mehr gewährt. Neben dem Problem der Trächtigkeit sollte auch nicht vergessen werden, dass bei der Verzwergung noch weitere, körperliche Schäden entstehen können, die den Hund ein Leben lang beeinträchtigen können.

Doch egal, wie groß oder klein der Zwergspitz ist, tief im Inneren ist und bleibt er ein Spitz, der sein Territorium bewacht – komme, was wolle. Klein, aber oho!

Die Farben des Zwergspitz

Sehr häufig finden wir den Zwergspitz in dem beinahe traditionellem Orange vor. Laut Standard sind aber auch andere Farben erlaubt. Sehr häufig finden wir, wie auch bei seinen größeren Geschwistern, dem Mittel- und dem Großspitz, Kombinationen in Grau, Schwarz und Weiß vor. Brauntöne sind eher selten.

Das Deckhaar ist lang und steht relativ gerade ab. Viel Unterfell ist vorhanden. Und er benötigt es auch. Anderenfalls ist es nicht möglich, dass er dieses wunderbare Fellvolumen aufzeigt.

Die Fellpflege ist ein sehr wichtiges Thema für den Zwergspitz. Denn er darf NIEMALS geschoren werden. Da er jedoch ein sehr üppiges Fell mit Unterfell aufweist, steckt in diesem Punkt gerade im Fellwechsel eine große Herausforderung.

Welche Ansprüche stellt der Zwergspitz?

Dieser Hund hasst Langeweile. Sie sollten sich also ein gutes und abwechslungsreiches Beschäftigungsprogramm ausdenken. Solange dies gut funktioniert, steht einer harmonischen Partnerschaft mit dem Hund nichts mehr im Wege. Neben seinem Beschäftigungsdrang möchte er zudem seine Menschen bewachen und sein Revier unter Kontrolle behalten – auch wenn es sich „nur“ um eine Zwei-Zimmer-Wohnung handelt.

Haben Sie diese Punkte im Griff, ist dies ein wunderbarer Begleithund, den Sie nicht missen möchten.

Der Zwergspitz und seine Gesundheit

Mitunter können die Augen zu Problemen führen und somit ein wenig mehr Pflege benötigen.

Wie viele andere kleine Hunderassen auch weisen die Zwergspitze Probleme mit den Kniescheiben aus. Eventuelle Hautprobleme sind dem speziellen Haarwuchs des Hundes geschuldet.

Der Verzwergen führt zu weiteren Merkmalen wie hervortretende Knopfaugen, Zittern, so genannte Apfelköpfe, Nervosität. Je kleiner sie sind, desto eher können Fehlfunktionen des Bewegungsapparates, der Nerven und einzelner Organe vorhanden sein. Qualzuchten sollten deshalb schon aus diesen Gesichtspunkten nicht unterstützt werden.

Finden Sie aber einen seriösen Züchter, der seinen Zwergspitzen auch ein wenige mehr Größe und „Normalität“ zugesteht, können Sie einen gesunden, robusten, kleinen Kerl an Ihrer Seite finden.

Vor- und Nachteile des Zwergspitz

Die intensive Fellpflege, die dieser Hund benötigt, wird von vielen Interessenten als Nachteil gesehen. Doch ist sie für den Hund für das Wohlbefinden einfach notwendig. Grundsätzlich ist er leicht führig, liebt es, seine Intelligenz beim Erlernen von Tricks einzusetzen. Eines seiner Bestreben ist das Gefallen-Wollen, sodass er sich sogar das Bellen beim Verteidigen seines Revieres für die Besitzer abgewöhnen würde.

Der Zwergenwuchs sollte keine Probleme mit sich bringen. Voraussetzung hierfür ist eine seriöse, verantwortungsvolle Zucht, in der auf die Gesundheit des Nachwuchses viel Augenmerk gelegt wird. Die Verzwergung sollte allerdings nicht weiter fortgeführt werden. Der Punkt, an dem man jetzt angekommen ist, sollte nicht weiter überschritten werden. Das Wohl des Hundes ist bei den Zuchtbemühungen stets im Vordergrund zu behalten.

Der perfekte Mensch für einen Zwergspitz

Der perfekte Mensch für den Zwergspitz ist ebenso bewegungsfreudig wie der Hund selber und liebt es, mit diesem Tricks einzustudieren. Die Abwechslung zwischen Spaziergängen und Dog Dancing oder Dog Tricking und Agility reichen aus, um den Hund geistig und körperlich fit zu halten. Und sich selbst auch.

Auch macht es ihm nichts aus, dass die Fellpflege des Hundes recht intensiv betrieben werden muss.

Die Welpen des Zwergspitz kaufen

Sind Sie an einem Zwergspitz interessiert, suchen Sie sich bitte einen seriösen Züchter, der nicht nur am Geldverdienen und auch nicht an einer weiteren Verzwergung der Hunde interessiert ist. Wichtig ist die Zuchtlinie, die konkret aufzeigt, mit welchen Tieren sowie deren Gesundheit man es zu tun hat. Lassen Sie sich ruhig viele Bilder der Tiere und auch der vorherigen Würfe zeigen. Lassen Sie sich den Charakter der Elterntiere darlegen. Und vor allem: Seien Sie vor Ort, also beim Züchter zu Hause. Übernehmen Sie keinen Hund zwischen Tür und Angel. Am besten ist der Züchter beim VDH und einem der Spitzzuchtverbände organisiert.

Zwergspitz Welpen | Foto: vitcom / Depositphotos.com

Erste Ausstattung für den Zwergspitz

Hundefutter für den Zwergspitz

Denken Sie daran: Dieser kleine Kerl ist ein vollwertiger Hund, der auch vollwertig fressen möchte. Gerne können Sie BARFEN und selber kochen. Hauptsache Sie haben sich für ein hochwertiges Futter entschieden.

Fazit

Er ist speziell und gerade deshalb ein so toller Hund. Diesen Hund können Sie, solange Sie die Beschäftigungsregeln für ihn einhalten, überall halten. Stimmt die Chemie zwischen Ihnen, kann dies die Hundeliebe Ihres Lebens sein.

🐶 Wie viel kostet ein Zwergspitz?

Ein echter Pomerian ist nicht gerade günstig. Zwischen EURO 1.800 und EURO 2.500 muss man schon berappen, will man ein stolzer Besitzer dieses Hundes sein. Hinzu kommt natürlich die spezielle Ausrüstung, denn in die normale Größe „S“ wird er nicht passen. Sie ist noch zu groß. Auch die fixen Kosten für Futter, Tierarzt usw. sollten nicht außer Acht gelassen. An diesem Punkt verrechnen sich viele“Neuhundebesitzer“.

🐶 Woher kommt der Zwergspitz?

Der Zwergspitz ist ein deutscher Hund. Seine Vorfahren wurden in einer bestimmten Region in Pommern gehalten. Dies erklärt auch seinen zweiten Namen: Pomerian, Pomeranian, Pommeraner oder auch einfach nur Pommer. Die Abtrennung dieser Art von den anderen Spitzarten erfolgte bereits vor rund 200 Jahren. Seit diesem Zeitpunkt ist der Zwergspitz ausschließlich als Begleithund gezüchtet worden. Die Zeiten des Haus- und Hofhundes sind seither für ihn Vergangenheit.

🐶 Wie alt wird der Zwergspitz?

Zwergspitze gehören zu den Spitzenreitern, wenn es um das Alter geht. Wenn er aus einer gesunden Zuchtlinie stammt, nicht zu klein oder zu „kindchenhaft“ ist, kann dieser kleine Hund das stolze Alter von 16 Jahren erreichen. Um dies jedoch zu erreichen, gehört viel körperlicher und geistiger Ausgleich ebenso zu seinem Leben wie eine „ausgewogene“ Hundeernährung und eine liebevolle Familie, die ihn umsorgt.

🐶 Wie groß und schwer wird der Zwergspitz?

Gemäß dem Standard des FCI ist eine Widerristhöhe von 20 Zentimetern erwünscht. Eine Vorgabe für das maximale Gewicht ist nicht vorhanden.

Für den Züchter ist es allerdings sehr wichtig, dass der Hund nicht zu klein gezüchtet wird, da sich sonst zum einen die Lebenserwartung verringert. Zum anderen aber können auch körperliche Komplikationen entstehen, die sich im Laufe des Lebens zeigen würden.

🐶 Wie viele Welpen bekommt der Zwergspitz?

Wie bei allen kleinen Hunderassen, insbesondere den Zwerghunderassen, fallen die Würfe recht klein aus. Bei den Zwergspitze könnte festgestellt werden, dass die Würfe für gewöhnlich aus ein bis zwei, maximal 3 Welpen bestehen. Ein Wurf mit 4 Welpen wäre schon eine große Ausnahme. Aufgrund der Größe dieser Hunderasse ist es durchaus möglich, dass die Geburt per Kaiserschnitt notwendig wird.

Wichtiger als die Anzahl ist ja die Tatsache, dass die Tiere gesund auf die Welt kommen und ein gesundes, langes Leben bei ihren Menschen verbringen können.

🐶 Ist der Zwergspitz ein Jagdhund?

Nein, der Zwergspitz ist kein Jagdhund. Er wurde in früherer Zeit, bevor er verzwergt wurde, gerne als Haus- und Hofhund eingesetzt. Es war zwar seine Aufgabe, sich auch um die Nager zu kümmern. Ob er diese jedoch nur verscheucht oder sie tatsächlich gejagt hat, sei dahingestellt. Jedoch ist seine wichtigste Aufgabe das Bewachen des Hofes gewesen. Und dies tut er auch heute noch. Sicherlich hat man in ihm in früheren Zeit einen Jagdinstinkt verzeichnen können, da er ja zu den urtypischen Hunden gehört und seinen Vorfahren noch näher am Wolf gestanden haben, als diese Rasse es heute noch tut. Allerdings ist der Jagdinstinkt bei den meisten nicht mehr ausgeprägt.

🐶 Ist der Zwergspitz ein Familienhund?

Der Zwergspitz ist ein absoluter Familienhund. Voraussetzung ist allerdings, dass er in eine lebhafte Familie kommt, die viel mit ihm unternimmt. Hierzu gehören neben langen Spaziergängen auch verschiedene Hundesportarten, die er geradezu liebt, da sie auch seine Intelligenz ansprechen: Trick-Dogging, Dog-Dancing und natürlich auch Agility.

Seine Menschen liebt er. Zu Kindern ist er sehr liebevoll, zeigt ihnen aber dennoch die Grenzen auf, wenn sie ihn zu sehr bedrängen. Gleichzeitig aber ist der Garten oder aber die Wohnung sein Revier, das er bewachen wird und in dem er seine Menschen beschützt. Deshalb ist es wichtig, ihm von Klein auf nur in den wichtigen Momenten zu gestatten, dass er bellen bzw. lange Laut geben darf.

Um den Zwergspitz für die gesamte Familie zu gewinnen, ist die Beschäftigung das A und O. Genau so werden Sie ihn an sich binden können. Für sein ganzes Hundeleben.

🐶 Kann der Zwergspitz in einer (Stadt-)wohnung gehalten werden?

Eine Wohnung ist für den Zwergspitz überhaupt kein Problem. Allerdings sollten ausreichend Optionen zum Gassigehen, aber auch für anderweitige Beschäftigungsangebote für den Hund vorhanden sein. Bedenken Sie, dass er für seine Größe einen recht starken Bewegungsdrang besitzt. Diesem muss nachgekommen werden, damit er sich so richtig auspowern kann. Ein Hundeauslauf, eine Hundewiese, die Natur, Freunde mit Garten, der Hundesportplatz. Kann man ihm in diesem Punkt gerecht werden, so ist die Wohnung ein wunderbarer Platz, an dem er sich wohlfühlen kann.

🐶 Wie alt kann der Zwergspitz werden?

Kommt er aus einer soliden Zuchtlinie, ist ein Alter von 15 – 16 Jahren durchaus möglich.

🐶 Kann der Zwergspitz in einer Wohnung gehalten werden?

Das Leben in einer Wohnung ist für den Zwergspitz kein Problem. Allerdings müssen Sie in der Lage sein, ihm ausreichend Bewegung verschaffen zu können.

🐶 Wie teuer ist ein Zwergspitz?

Der Zwergspitz gehört zu den teuren Hunden. Der normale Preis liegt zwischen EURO 1.800 – EURO 2.500.

🐶 Welche Hundesportart ist für den Zwergspitz geeignet?

Am besten können Sie ihn mit Dog Dancing, Dog Tricking und Agility beschäftigen.

🐶 Versteht sich der Zwergspitz gut mit anderen Hunderassen?

Ist der Hund gut sozialisiert und hat eine gute Grundausbildung erhalten, steht dem Treffen anderer Hunderassen, groß und klein, überhaupt nichts im Wege.

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